Die aufregende Schlussphase, in der zunächst das 2:2 für die TSG 1899 Hoffenheim gefallen war, erlebte Hans-Joachim Watzke gar nicht mehr auf der Tribüne. Wie schon häufig zuvor hatte er das Stadion vorzeitig verlassen, diesmal auch aus Furcht, noch ein Gegentor sehen zu müssen.
„Ich hab' Angst, dass ich einen Herzinfarkt kriege“, sagte der 65 Jahre alte Geschäftsführer von Borussia Dortmund am Samstagabend nach dem Spiel als Gast im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF. „Hier bin ich einfach abgehauen“, berichtete Watzke. Die letzten Minuten des Spiels schaute er dann im Auto.
Deshalb verpasste er dann auch das umstrittene Siegtor der Borussia zum 3:2. An dem Treffer aber gibt es, so Watzke, nichts zu deuteln. „Es gibt kein Verschulden unseres Spielers, das ist für mich für ein korrektes Tor“, sagte Watzke: „Die Beule hat damit nichts zu tun“, betonte Watzke mit Blick auf den am Kopf getroffenen Hoffenheimer Nationaltorwart Oliver Baumann.
Dortmunds Carney Chukwuemeka hatte Baumann bei dem Versuch, an den Ball zu kommen, am Kopf getroffen. Der Ball landete letztlich bei Waldemar Anton, der ihn in der fünften Minute der Nachspielzeit ins verlassene Tor schoss. Baumann hatte sich zuvor noch aufgerappelt, war nach eigenen Worten aber benommen. „Es war kein Foul, Punkt“, sagte Watzke dazu. „Es ist einfach ein Zweikampf, der passiert.“
„Zu sehr in Rage geredet“, sagt Watzke über Sammer
Klare Worte von Watzke – die fand er auch in Bezug auf den Experten-Job von Dortmunds Berater Matthias Sammer. Der wird, kündigte Watzke im ZDF an, künftig keine Spiele des BVB mehr als TV-Experte kommentieren. Sammer hatte im Lauf der Champions-League-Saison beim Streaming-Dienst Prime Video harsche Kritik am Dortmunder Team geübt, das damals noch von Nuri Sahin trainiert wurde.
Dies sei besprochen worden, berichtete Watzke und verwies auf Ableitungen, die getroffen worden seien. „Matthias wird keine Spiele mehr kommentieren, wo der BVB auf dem Platz steht“, sagte Watzke: „Er hat sich zu sehr in Rage geredet. Das haben wir aber aufgearbeitet.“
Sammer war nach dem Dortmunder 1:2 in der Vorrunde in Bologna hart mit der Mannschaft ins Gericht gegangen. Er hatte danach bereits keine Partien des Vorjahresfinalisten mehr in der Champions League als TV-Experte kommentiert.
Watzke äußerte sich am Samstagabend auch über ein mögliches Kurzzeit-Engagement von Mats Hummels im Sommer beim BVB. Der Weltmeister soll bei der Klub-Weltmeisterschaft im kommenden Sommer nur helfen, wenn der Bundesligaklub dann personelle Probleme hat. Der BVB-Geschäftsführer bestätigte, es sei die Idee diskutiert worden, den 36-Jährigen nach seinem Jahr bei der AS Rom zurückzuholen. Die Chancen seien indes kleiner als die Risiken.
„Aktuell sind aber ein paar Spieler vorne, und die jetzt die letzten Wochen die Spiele gewonnen haben, die gehen ja jetzt nicht freiwillig und sagen, jetzt setzen wir uns mal die Bank, weil der Mats jetzt für fünf Wochen da ist“, erklärte Watzke: „Wir sind eigentlich so verblieben: Wenn sich bei uns noch einer verletzt aus der Defensive und nicht an der Klub-Weltmeisterschaft teilnehmen kann, dann ist der Mats für uns die erste Alternative.“
Dortmunder Abschied für Hummels wohl im August
Das Turnier in den USA, das auch als Testlauf für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr dient, wird vom 15. Juni bis zum 13. Juli ausgetragen. Erstmals werden 32 Mannschaften an der Klub-WM teilnehmen, aus Deutschland sind es der FC Bayern und Borussia Dortmund.
Der Vertrag von Hummels in Dortmund war vor einem Jahr nicht mehr verlängert worden. Der Weltmeister von 2014 werde aber noch einen großen Abschied erhalten, wahrscheinlich im August gegen Athletic Bilbao, kündigte Watzke an und betonte: „Der Mats ist einer der größten Spieler, die Borussia Dortmund jemals gehabt hat.“
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