Mit dem Selbstbewusstsein eines Seriensiegers, der die erste WM-Medaille seit 18 Jahren schon sicher hat, glauben die deutschen Handballerinnen felsenfest an das goldene Wunder von Rotterdam. „Was uns dieses Jahr komplett auszeichnet, ist, dass Zweifel überhaupt nicht dazugehören. Warum nicht Gold holen“, sagte Emily Vogel vor dem WM-Finale am Sonntagabend (17.30 Uhr, ARD/Sporteurope.TV) gegen die Überfliegerinnen aus Norwegen.
Es ist das bedeutendste Spiel im deutschen Frauenhandball seit dem WM-Titel 1993. Die Skandinavierinnen sind das beste Team der Welt, holten im Vorjahr Olympia-Gold und den EM-Titel. „Aber wir strotzen jetzt vor Selbstvertrauen. Der Teamspirit ist unbeschreiblich. Wir sind ein außergewöhnlich tolles Team. Das ist ein Gefühl, das sich auf die ganze Mannschaft überträgt“, berichtete Antje Döll, die als Kapitänin maßgeblichen Anteil an dem oft zitierten „Wir-Gefühl“ hat.
Vor allem für Vogel könnte es ein historischer Abend werden. Mama Andrea gehörte zum Team, das 1993 den WM-Titel holte und unterstützt regelmäßig auf der Tribüne. „Natürlich ist das ein Traum, mit dem ich aufgewachsen bin. Die Medaille von Mama war ein Spielgerät für mich“, sagte Vogel.
„Da werden wir schon einen Platz finden“
Nachdem man Weltmeister Frankreich im Halbfinale über 60 Minuten beherrscht hatte, scheint im Kampf um die Gold-Krönung alles möglich. Wohin er seine Medaille hängen wolle, konnte Bundestrainer Markus Gaugisch noch nicht sagen. „So viele Silbermedaillen habe ich gar nicht. Die will ich auch nicht. Ich will ja 'ne goldene. Da werden wir schon einen Platz finden“, erklärte der 51-Jährige und erklärte siegessicher: „Da geht noch was.“
Wie schon im Halbfinale hat die deutsche Riege nichts zu verlieren. Die Leichtigkeit zieht sich durch das gesamte Turnier. Für die Spielerinnen ist der Finaleinzug nicht nur eine Genugtuung, sondern auch eine klare Botschaft an die Kritiker.
„Das ist ein Beigeschmack, der mir sehr, sehr, sehr gut gefällt. Weil da mit Sicherheit ganz viele Journalisten draußen saßen, die sich die Hände gerieben haben und ganz viele negative Kommentare präpariert haben. Wir haben es allen gezeigt und uns selber auch“, sagte Vogel freudestrahlend in die Kamera.
Führungsspielerin Xenia Smits ergänzte: „Wir haben ja oft von einer Medaille mit der Nationalmannschaft gesprochen. Dann haben uns viele für verrückt erklärt. Jetzt einfach mal zu zeigen, dass es möglich ist und absolut nicht zu groß gedacht ist, ist für mich persönlich etwas ganz Besonderes“.
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