Borussia Dortmund verliert nicht unerwartet in der Champions League bei Manchester City mit der Tormaschine Erling Haaland, doch das Spiel hinterlässt Spuren: Der Bundesligist ist schwer beeindruckt.
Zum ersten Mal in dieser Saison verliert Borussia Dortmund ein Spiel in der Champions League: Beim wiedererstarkten englischen Großklub Manchester City verliert der Bundesligist deutlich, das 1:4 (0:2) hinterlässt Spuren. Beim BVB staunen sie über das Edel-Ensemble von Pep Guardiola - und gehen durchaus kritisch mit sich selbst ins Gericht. "Wir sind noch nicht so weit", stellte BVB-Trainer Niko Kovac ernüchtert fest. Denn zu augenfällig waren die Unterschiede zu den "Weltklassespielern auf der anderen Seite": "Wenn ich mir das Passspiel, die Ballannahme, die Mitnahme anschaue, sehe ich sehr viel mehr Präzision. Die Mitspieler kriegen Bälle, die am Boden sind. Wir spielen halbhoch und auf Kniehöhe."
Immer wieder wurde der Defensivverbund der Schwarz-Gelben von Manchesters Offensivpräzision im höchsten Tempo überrollt: der Brasilianer Savinho, der junge Belgier Jeremy Doku, der Tormaschine Erling Haaland dessen nächstes Rekordtor zum 2:0 auflegte, und vor allem der überragende englische Nationalspieler Phil Foden setzten den BVB unter Dauerstress. Der Bundesligist hielt nur phasenweise dagegen, auch wenn Sportdirektor Sebastian Kehl tapfer verkündete, man sei "gut dabei gewesen", habe "Ballbesitzphasen gehabt, mutig gespielt, für Entlastung mit dem Ball gesorgt". Gemeint hatte er damit die ersten 15 Minuten und einige Momente in der zweiten Hälfte.
"Teilweise hergespielt"
"Kurze Phasen reichen nicht", bemängelte Abwehrchef Nico Schlotterbeck bei DAZN, "du musst gegen solche Mannschaften 90 Minuten echt gut spielen, das haben wir nicht hinbekommen, deshalb haben wir verdient verloren." Die Offensive des Premier-League-Teams habe "uns teilweise hergespielt."
Der starke Torwart Gregor Kobel ärgerte sich ebenfalls über einen Komplettabsturz nach dem ersten Treffer. "Nach dem 1:0 gab es einen Knick, den ich nicht verstehe. Wofür? Wir waren bis dahin super drin und haben ein gutes Spiel gemacht." Foden hatte in der 22. Minute zum 1:0 für die Skyblues getroffen, Erling Haaland legte nur wenige Minuten später nach. "Danach haben sie sehr viele Chancen gehabt, waren sehr gefährlich, haben das Spiel klar übernommen. Ich finde trotzdem, dass vier Tore am Ende zu viel sind. Wir haben eigentlich kein so schlechtes Spiel gemacht, phasenweise war es aber einfach zu schlecht."
Deutsche Gruselbilanz
In der zweiten Hälfte hätte sich der Bundesligist trotz allem beinahe noch einmal zurück ins Spiel gekämpft, nach dem 1:3 durch Verteidiger Waldemar Anton durfte der BVB kurz sogar am Anschlusstreffer schnuppern, doch es reichte schlicht nicht für mehr. Stattdessen machte Rayan Cherki in der Nachspielzeit den Deckel drauf. "Sie haben enorme Qualitäten", staunte Torschütze Anton, "jeder von denen kann kicken auf jeder Position." Sportdirektor Kehl brachte es auf den Punkt: "Wenn man den ersten Kontakt von Foden vor seinen Toren sieht, mit welcher Präzision ManCity die Dinge zum Abschluss bringt, dann ist das einfach eine sehr hohe Qualität. Das muss man auch anerkennen."
Manchester City bleibt damit ein deutscher Albtraum: Die Cityzens gewannen 19 (!) ihrer letzten 24 Spiele gegen Bundesligisten, alleine RB Leipzig setzte sich im Winter 2021 mal mit 2:1 durch. Von nun 19 Heimspielen gegen deutsche Klubs verlor Manchester City bislang nur ein einziges: Im Oktober 2013 schossen Franck Ribéry, Thomas Müller und Arjen Robben den FC Bayern zu einem 3:1-Sieg in Manchester.
Zur Halbzeit der Ligaphase ist der BVB in der Königsklasse auf Rang 14 abgerutscht. In der zweiten Hälfte hat das Kovac-Team jedoch drei Heimspiele.
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