Die Nachricht, die Laura Philipp über Instagram kürzlich in die Welt schickte, begann ziemlich positiv: Ihre Regeneration nach der Ironman-WM auf Hawaii sei besser verlaufen als erwartet. In Kailua-Kona war die Heidelbergerin am 11. Oktober als Titelträgerin der WM von Nizza angetreten und am Ende als Dritte ins Ziel gelaufen – es war ihr zweiter dritter Platz beim legendären Hawaii-Rennen.

Die WM über die Hälfte der Distanz, auch Mitteldistanz oder nach den addierten Meilen Ironman 70.3 genannt, stand zwar ursprünglich gar nicht auf ihrem Jahresplan, doch Philipp wollte nun antreten. Wenn am Samstag um 7.50 Uhr der Startschuss in Marbella für die 1,9 Kilometer lange Runde im Mittelmeer fällt, die 90 Kilometer Rad im andalusischen Hinterland und den abschließenden 21,1 Kilometer langen Lauf, wird sie fehlen. Die 38-Jährige zog ihre Teilnahme zurück, um bei ihrem kranken Hund Nino zu sein.

„Ich fühlte mich ziemlich motiviert und bereit, auf einer mir gut bekannten Strecke zu laufen, aber meine Prioritäten haben sich verschoben“, schreibt sie. „Mein bester Freund auf vier Pfoten ist sehr krank geworden, und für ihn da zu sein, bedeutet mir im Moment alles.“ Unter dieser Nachricht finden sich viele Kommentare – auch von Konkurrentinnen wie der Überraschungs-Hawaii-Siegerin Solveig Løvseth aus Norwegen.

Zwar wäre Philipp nicht als Favoritin auf den 70.3-Titel ins Rennen gegangen und die Ironman-WM hat in der Öffentlichkeit sowie für die meisten in der Szene einen deutlich höheren Stellenwert, aber schließlich ist auch dies eine WM – und in diesem Jahr dazu ein Schaulaufen der Stars. Viele große Namen werden am Start stehen. Und: Die mit rund 1800 Höhenmetern gespickte Radstrecke wäre ganz nach Philipps Geschmack.

Revanche für Hawaii?

Als klare Favoritin bei den Frauen gilt die US-Amerikanerin Taylor Knibb. Die 27 Jahre alte Titelverteidigerin hat diese Distanz zuletzt dominiert und drei WM-Titel in Folge gewonnen. Und nach ihrem Hawaii-Drama dürfte sie extra motiviert sein: In Führung liegend, begann sie drei Kilometer vor dem Ziel plötzlich zu taumeln, versuchte noch, halbwegs geradeaus zu gehen oder zu laufen – musste aber einsehen: Es macht keinen Sinn. Sie setzte sich auf die Straße und gab auf.

Auf Hawaii hatte sie sich lange Zeit ein Duell mit der Britin Lucy Charles-Barclay geliefert – beides Athletinnen, die ihre Rennen sehr mutig gestalten, aggressiv fahren. Charles-Barclay hatte schon etwa ab der Hälfte des Marathons Probleme, ging immer wieder, schwankte. Ihr Mann und Trainer nahm sie schließlich aus dem Rennen. Auch sie steht in Marbella am Start, gewann 2021 den Ironman-70.3-Titel. Auch Løvseth und die Hawaii-Zweite Katrina Matthews treten an.

In Tanja Neubert, Caroline Pohle, Laura Jansen und Bianca Bogen starten vier deutsche Triathletinnen bei den Profis. Wie auf Hawaii kämpfen auch die weltbesten Altersklassenathleten um das Podest.

Mischt Jonas Schomburg die Norweger auf?

Beim Rennen der Männer stehen am Sonntag neben Titelverteidiger Jelle Geens aus Belgien die Norweger im Fokus: der neue Ironman-Champion Casper Stornes sowie die WM-Zweiten und -Dritten Gustav Iden und Kristian Blummenfelt. Iden gewann den 70.3-Titel bereits zweimal.

Vorn mitmischen können aber auch zwei Deutsche: Schon bei der Ironman-WM der Männer in Nizza hatte die Konkurrenz Langdistanz-Neuling Jonas Schomburg auf dem Zettel, der dann tatsächlich lange Zeit vorn mitbestimmte und am Ende Sechster wurde. Schomburg, der von der olympischen Distanz (1,5 km - 40 km - 10 km) kommt, ist ein schneller Schwimmer und kann auf dem Rad sowie beim Laufen ein sehr hohes Tempo gehen. Und dann ist da Rico Bogen, 2023, sensationell 70.3-Weltmeister geworden, der die Stars der Szene durchaus ärgern kann.

Beide Rennen werden live übertragen: Mit deutschem Kommentar auf https://www.sportschau.de/triathlon; kostenlos unter proseries.ironman.com, dem dazugehörigen YouTube-Kanal sowie mit einem kostenpflichtigen Abo auf DAZN.

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