Erling Haaland nahm sich für seine früheren Kollegen Zeit. Als die Partie abgepfiffen war, schritt der Weltklasse-Stürmer von Manchester City die Dortmunder ab, die er aus den gemeinsamen zweieinhalb Jahren noch persönlich kannte. Er sprach mit Emre Can, legte seinen Arm um BVB-Mannschaftsarzt Dr. Markus Braun und gab Gregor Kobel sogar einen Kuss. Haaland, der beim 4:1 (2:0) gegen seinen Ex-Klub auch im fünften Champions League-Spiel hintereinander getroffen hatte, ist „BVB-Fan“. Das hatte er bereits vor der Partie zum Besten gegeben. Auf Deutsch.

Haaland war nicht der einzige Gewinner, der Komplimente verteilte. Auch Phil Foden, mit zwei Toren der überragende Mann, lobte die Verlierer. Sie seien sehr „hart zu pressen gewesen“, sagte der englische Nationalspieler. Pep Guardiola ging noch weiter. „Die ersten zehn Minuten habe ich mich gefragt: Was ist das denn? Dortmund was amazing. Ihr Aufbauspiel, ihre Physis – sehr beeindruckend“, erklärte der City-Coach in dem für ihn typischen Denglisch.

Ohne den freundlichen und fairen Protagonisten des Tabellenzweiten der Premier League zu nahe treten zu wollen: So spricht man über einen Gegner, der zwar an seine Grenzen gegangen war – aber außerstande, einem ernsthaft wehtun zu können.

BVB-Trainer Kovac und Verteidiger Schlotterbeck schonungslos

Das schmerzte. „Wir haben hochverdient verloren, weil wir einfach nicht gut genug waren“, sagte Nico Schlotterbeck. Der BVB-Abwehrchef wirkte desillusioniert, als er dies eingestehen musste – gerade weil er und seine Mitspieler zu Beginn sehr viel richtig gut gemacht hatten. In den ersten zwanzig Minuten ließen sie die Angriffsversuche des himmelblauen Starensembles ins Leere laufen. Der BVB kontrollierte das Spiel. Der eine oder andere Zuschauer rieb sich die Augen. Und Guardiola? Der wurde hektisch, gestikulierte wild.

„Wir haben gut begonnen, aber nicht die Chancen kreiert, die wir gerne gehabt hätten. Und dann waren wir einfach zu passiv“, erklärte Niko Kovac. Er habe das anschließende Unglück kommen sehen. „Da ist ein hohes Maß an Qualität bei City und diesen Unterschied hat man auch gesehen“, so der BVB-Trainer. Der machte seine Beobachtung an den Toren fest, besonders an denen von Foden: Zweimal ließen die Dortmunder ihn frei zum Abschluss kommen – in einer Zone, aus der heraus nur wenige Bundesligaspieler derart torgefährlich werden können.

Am Mittwochabend wurde deutlich, wie viel dem BVB noch zur europäischen Spitze fehlt. „Wir sind in der Bundesliga sicher eine gute Mannschaft und waren in der letzten Saison unter den letzten Acht in der Champions League. Aber wir haben noch nicht das Niveau dieser Gegner“, sagte Kovac. Er verband es mit einer Ansage: „Aber wir wollen dorthin.“

Zumindest die Chancen, erneut in die K.o.-Runde einzuziehen, stehen gut: mit sieben Zählern aus vier Spielen liegen die Dortmunder gut im Rennen.

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