Das ist passiert: Der russische Präsident Wladimir Putin hat im Krieg gegen die Ukraine am Samstag einseitig eine Feuerpause ausgerufen. Sie gelte für die Fronten in der Ukraine von Samstag, 18 Uhr bis Mitternacht am Ostersonntag, 21. April Moskauer Zeit, hiess es vom Pressedienst des Kremls. Bereits am frühen Sonntagmorgen meldete die Ukraine, dass Russland in der Nacht dutzende Angriffe auf die Ukraine gestartet und somit die Feuerpause bereits wieder gebrochen habe.

Die Feuerpause: Der Kremlchef befahl den Streitkräften am Samstag, die Feindseligkeiten um 18 Uhr Moskauer Zeit (17 Uhr MESZ) zu beenden. Putin sagte, er gehe davon aus, dass die Ukraine dem Beispiel Russlands folgen werde. Er wies aber den russischen Generalstabschef Waleri Gerassimow an, die russischen Truppen bereitzuhalten, um auf Verletzungen des Waffenstillstands durch Kiew zu reagieren. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, an alle Kommandanten in den Kampfgebieten sei der Befehl für die Feuerpause ergangen. Sie sei aus humanitären Gründen angeordnet worden und werde unter der Bedingung eingehalten, dass auch die Ukraine sich daran halte.

Die Reaktion Selenskis: Der ukrainische Präsident reagierte zunächst skeptisch auf Putins Oster-Feuerpause, schlug dann aber eine Verlängerung der Feuerpause um 30 Tage vor. «Das würde Russlands wahre Absichten zeigen – 30 Stunden reichen zwar für Schlagzeilen, nicht aber für echte vertrauensbildende Massnahmen», schrieb Selenski am Samstag auf X. Der ukrainische Präsident betonte zugleich, dass die Ukraine bereit sei, sich an dem Verhalten der russischen Streitkräfte zu orientieren: «Schweigen der Waffen im Gegenzug für Schweigen, Abwehrschläge als Antwort auf Angriffe.» Er betonte auch, dass er den Worten Moskaus nicht traue. Russland hatte sich zum Vorschlag Selenskis, die Feuerpause zu verlängern, nicht geäussert.

Legende: Ukraine und Russland werfen einander vor, die Oster-Feuerpause gebrochen zu haben. (Archivbild: Ukrainische Soldaten in Donezk, 16.März 2025) Keystone/ Oleg Petrasiuk

Der Vorwurf der Ukraine: In der Nacht auf Sonntag soll Russland die Feuerpause bereits selbst wieder gebrochen haben. In verschiedenen Richtungen der Frontlinie habe es bis 6 Uhr morgens bereits 59 Fälle von russischem Beschuss und 5 Angriffe durch russische Einheiten gegeben, teilte Selenski auf X mit. Insgesamt versuche die russische Armee den Eindruck zu vermitteln, dass sie sich an die Feuerpause halte. Trotzdem gebe es vereinzelte Versuche, in der Ukraine vorzurücken und Kiews Streitkräften Schaden zuzufügen, sagte er. Zwischen 18 Uhr am Samstag und Mitternacht gab es laut Selenski 387 Fälle von Beschuss und 19 Angriffe der russischen Streitkräfte. «Drohnen wurden von den Russen 290 Mal eingesetzt», teilte er weiter mit.

Der Vorwurf Russlands: Kurze Zeit später warf auch Russland der Ukraine vor, sich nicht an die Feuerpause zu halten, unter anderem im Gebiet Donezk. In der Nacht habe es Dutzende Drohnenangriffe von ukrainischer Seite gegeben, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Sie seien abgewehrt worden. Auch die russischen Grenzregionen Brjansk, Kursk und Belgorod seien beschossen worden. Die Angaben beider Kriegsparteien sind unabhängig nicht überprüfbar.

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