Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ist im ersten Quartal stärker gewachsen als erwartet. Doch der Handelsstreit mit US-Präsident Donald Trump könnte sich bald in den Zahlen bemerkbar machen.

Chinas Wirtschaft hat im ersten Quartal dieses Jahres etwas stärker als erwartet zugelegt. Wie das Statistikamt in Peking mitteilte, lag das vorläufige Wachstum bei 5,4 Prozent im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum.

Sheng Laiyun, Vizekommissar der nationalen Statistikbehörde, sprach von einem guten Beginn und einer stärkeren Nachfrage. Analysten hatten im Vorfeld mit einem Wachstum von rund 5,2 Prozent gerechnet.

Wachstumsziel trotz Zoll-Streit

Peking hat sich für 2025 wieder ein ambitioniertes Wachstumsziel von rund fünf Prozent gesetzt - trotz des im April eskalierten Handelskonflikts mit den USA.

"Wir lehnen Handelsprotektionismus entschieden ab", sagte Sheng. "Es ist ein selbstzerstörerischer Ansatz, der die Weltwirtschaft stört." Die Zölle würden zwar kurzfristige Auswirkungen haben, werden den langfristigen positiven Trend der Entwicklung Chinas aber nicht ändern.

Er fügte hinzu, dass die Behörden bereit seien, "vielfältige Maßnahmen" zu ergreifen, um Preisstabilität zu gewährleisten und die Beschäftigung zu fördern.

Hongkong stoppt Warenversand in die USA

Vor dem Hintergrund des Handelskonflikts hat Hongkong derweil den Versand von Waren in die USA ausgesetzt. Wie die Post der chinesischen Sonderverwaltungszone mitteilte, werde sie "definitiv keine Zölle im Namen der USA erheben und die Annahme von Postsendungen mit für die USA bestimmten Waren aussetzen".

Dies sei eine Reaktion auf die "gewaltsamen" Zollerhöhungen durch US-Präsident Donald Trump. Mit sofortiger Wirkung würden keine Landpostsendungen mit dem Ziel USA mehr angenommen, fügte die Post hinzu. Diese Regelung gelte ab dem 27. April auch für Luftpostsendungen. Andere Postsendungen, die nur Dokumente ohne Waren enthalten, seien nicht betroffen.

China will Kreis der Handelspartner ausbauen

Die Welthandelsorganisation (WTO) warnt, dass der Zollkrieg den Warenverkehr zwischen den USA und China um bis zu 80 Prozent einbrechen lassen könnte. Auswirkungen dürften auch in Europa zu spüren sein. So sind die USA und China die wichtigsten Handelspartner Deutschlands.

Das chinesische Außenministerium teilte gestern mit, dass China  den Kreis seiner Handelspartner ausbauen und mehr Investitionen nach China locken möchte.

Schwache Nachfrage bremst Wirtschaft

Dennoch rechnen Beobachter damit, dass sich das Wirtschaftswachstum ab dem zweiten Quartal abschwächen wird. Bislang versucht Chinas Regierung, unter anderem mit einem Eintauschprogramm alter gegen neue Geräte oder Autos den Konsum anzukurbeln.

Die Volksrepublik kämpft schon länger mit schwacher Nachfrage, Druck durch Deflation und einer wabernden Immobilienkrise, die den Wirtschaftsmotor bremst.

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