Nach 18 Minuten liegen die Füchse Berlin gegen Aalborg HB mit sechs Toren hinten, es sieht nach einem langen Abend im Champions-League-Viertelfinale aus. Dann aber dreht der Bundesligist auf. Vor allem Welthandballer Mathias Gidsel.

Mathias Gidsel blickte fast ungläubig auf die Anzeigetafel - dabei hatte der Welthandballer höchstpersönlich den größten Anteil am klaren Erfolg der Füchse Berlin im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League. Nach dem 37:29 (14:15) über Aalborg HB, das dem Bundesliga-Spitzenreiter die Tür zum Final Four in Köln weit öffnete, wurde der Mann des Abends daher mit Lob überschüttet - auch vom Gegner.

"Er ist einer der besten Spieler der Welt. Immer wenn er wirft, wird es ein Tor oder ein Siebenmeter. Ihm gehört die Zukunft", sagte der Däne Niklas Landin, gemeinsam mit Gidsel Weltmeister und Olympiasieger, im Tor von Aalborg aber oft chancenlos. Gidsel habe wieder einmal "unfassbar" gespielt, meinte auch Martin Larsen, "er hat uns das Leben schwer gemacht".

Das galt vor allem für die zweite Halbzeit, in der Gidsel aufdrehte und sich die Füchse eine herausragende Ausgangsposition für das Rückspiel am Mittwoch (18.45 Uhr/DAZN und Dyn) erspielten. "Ich weiß wirklich nicht, was da passiert ist", gab der Ex-Kieler Landin zu und ergänzte: "Das Schwierigste war: Mathias Gidsel." Der dänische Ausnahmekönner hatte sich wieder einmal selbst übertroffen: Elf Tore, sieben davon in der zweiten Hälfte. Gidsel war es, der den von ihm selbst ausgerufenen "Titeltraum" eindrucksvoll am Leben hielt und den Weg zum Finalturnier in Köln (14./15. Juni) ebnete.

Füchse-Trainer Siewert: Klarer Sieg eröffnet "gute Chance"

Dabei tat sich die offensivstärkste Mannschaft der Bundesliga im Angriff gegen die sehr kompakte Deckung der Dänen lange schwer. Als dann noch Aalborg-Keeper Landin einige Paraden zeigte, wuchs der Rückstand nach gut 18 Minuten erstmalig auf sechs Tore an (7:13). Trainer Jaron Siewert reagierte mit vielen Wechseln - darunter auch Lasse Ludwig im Tor. Das zeigte Wirkung. Mit einem 5:1-Lauf kamen die Berliner vor der Pause wieder heran.

Gleich nach dem Seitenwechsel glichen die Gastgeber aus und gingen in der 34. Minute dann erstmalig in Führung (18:17). Die Füchse agierten nun mit deutlich mehr Tempo und zogen die dänische Deckung auseinander. In der 44. Minute sah Kreisläufer Mijajlo Marsenic nach drei Zeitstrafen die rote Karte. Das schockte die Füchse aber nicht, sie zogen weiter davon und siegten am Ende deutlich.

Mit einem komfortablen Acht-Tore-Vorsprung reist die Mannschaft nun zum Rückspiel nach Dänemark. Und die Marschrichtung ist klar: "Wir fahren nicht nach Aalborg, um in Rückstand zu geraten - sondern um zu gewinnen", betonte Linksaußen Tim Freihöfer, der mit neun Treffern ebenfalls glänzte. Siewert gab zu, das Ergebnis sei "etwas unfair für Aalborg", warnte aber: "Wir haben eine gute Chance, doch im Handball ist alles möglich."

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