Der Mercedes-Rennstall mausert sich in der Frühphase der Formel-1-Saison zur Nummer zwei - vor allem für Weltmeister Max Verstappen ist eine möglicherweise spannende Entwicklung. Nur: Wäre bei Mercedes überhaupt Platz für ihn?
Die Gerüchteküche um Max Verstappens Zukunft in der Formel 1 brodelt - er selbst versucht sie auf ganz kleiner Flamme zu halten. "Alle reden darüber, nur ich nicht", sagte der Niederländer. Äußerlich präsentierte sich der 27-Jährige am Donnerstag nach dem Tiefschlag von Bahrain mit Platz sechs tiefenentspannt, er wolle sich auf seinen Red Bull fokussieren und denke nur daran, "mit dem Team zu arbeiten". Dabei dürfte ihm der wieder aufsteigende Stern von Mercedes allerdings nicht entgangen sein.
Der deutsch-britische Rennstall ist in den ersten vier Grand Prix des Jahres wieder aufgeblüht und hat sich zur Nummer zwei hinter McLaren entwickelt. Kein Geheimnis ist, dass Mercedes-Teamchef Toto Wolff den Über-Fahrer Verstappen seit Jahren schon in den Silberpfeil setzen möchte. Die Chance zur kommenden Saison erscheint groß wie nie angesichts des sportlichen Niedergangs bei Red Bull. Dessen Motorsportberater Helmut Marko hatte in der Vorwoche bei Sky Alarm geschlagen und die "große Sorge" geäußert, dass Verstappen Ende 2025 aussteigt.
Nur: Wäre bei Mercedes überhaupt Platz für ihn? Derzeit ist George Russell die Nummer eins - und der Engländer ist Verstappen in herzlicher Abneigung verbunden. Russell kämpft um einen neuen Vertrag, mit starken Ergebnissen wie zuletzt Platz zwei in Bahrain betreibt er aber kräftig Eigenwerbung und gibt sich locker. "Von meiner Seite aus gibt es buchstäblich keinen Stress, überhaupt keine Sorgen", sagte er bei Sky Sports UK über seine Situation: "Wenn man Leistung bringt, dann ist alles gut."
Verstappen braucht ein siegfähiges Auto
Sein Teamkollege Kimi Antonelli kletterte bislang noch nicht auf das Podium der Königsklasse, der 18 Jahre alte Rookie gilt im Fahrerlager aber als Wunderkind. Auch Russell lobte den Italiener als "außergewöhnlichen Fahrer".
Gemeinsam haben die Silberpfeile 93 Punkte gesammelt und liegen in der Konstrukteurswertung vor Red Bull (71) und Verstappen, der allein 69 Zähler errungen hat, auf Platz zwei. McLaren führt deutlich mit 151 Zählern. Diese Reihenfolge dürfte auch für den Großen Preis von Saudi-Arabien am Sonntag (19 Uhr bei Sky und im ntv.de-Liveticker) gelten. Toto Wolff wollte sich aber noch nicht ganz festlegen. "Es wäre töricht, die voraussichtliche Reihenfolge vorherzusagen, aber wir werden wieder um das Podium kämpfen", sagte der Österreicher.
Man müsse "nicht gleich weglaufen"
Um Verstappen wirklich von Red Bull weglocken zu können, dürfte das für Mercedes nicht reichen. Der Champion will 2026 in einem siegfähigen Auto sitzen, "das ist ganz normal", sagte er. Mit seinem RB21 hat er immerhin in Japan triumphiert - wenn auch sehr überraschend und auch aufgrund seiner Klasse und der Streckencharakteristik. Vielleicht kann Wolff Verstappen aber über dessen Papa Jos ködern, beiden wird ein gutes Verhältnis nachgesagt.
Auch Aston Martin könnte ein Exit-Szenario für Verstappen sein. Der hochambitionierte Rennstall von Milliardär Lawrence Stroll würde ihn wohl mit viel Geld locken und geht 2026 mit Honda-Motoren an den Start - und mit Star-Designer Adrian Newey, der schon Verstappens-Weltmeisterautos der Jahre 2021 bis 2024 entworfen hat. Doch noch ist die Saison jung, weshalb Verstappen sich und Red Bull nicht abschreibt. Man müsse "nicht gleich weglaufen", wenn es nicht wie gewünscht laufe, sagte er. Trotzdem dürfte seine Zukunft die Königsklasse noch länger in Atem halten.
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