Für den BVB kommt es knüppeldick: Erst der Schlotterbeck-Schock und nun steht das Monster Barcelona vor der Tür. Dort fühlt sich Teenager Lamine Yamal wie auf der Playstation, Robert Lewandowski wartet mit einer unglaublichen Quote - und ein Trainerduell sorgt für Spannung.
Bei der Heim-Europameisterschaft im vergangenen Sommer war er, in Deutschland zumindest, fast noch unbekannt. Dann explodierte der Bekanntheitsgrad des damals 16-jährigen Lamine Yamal im Turnier förmlich. Er feierte seinen 17. Geburtstag und den EM-Titel mit Spanien. Nun, unter Supertrainer Hansi Flick, sind der Youngster und sein FC Barcelona zum gefräßigsten Monster Europas mutiert.
Dieses Ungeheuer namens Barça droht der ohnehin mauen Saison Borussia Dortmunds im Viertelfinale der Champions League (21 Uhr/DAZN und im Liveticker auf ntv.de) ein Ende zu bereiten. Es ist sogleich das Jahreshighlight für den BVB als auch der Scheidepunkt. Auf Platz acht dümpelt man in der Bundesliga umher, Europa ist das letzte Highlight. Oder können die Schwarz-Gelben den Schwung aus dem 4:1 über den SC Freiburg vom Wochenende mitnehmen in die Königsklasse?
Die Katalanen aber sind 2025 noch ungeschlagen, führen die spanische La Liga an. Nicht ein einziges Mal haben sie in diesem Jahr verloren, in keinem Wettbewerb. Vor dem 1:1 gegen Betis Sevilla am Sonntag hatten Yamal und Co. neun Ligasiege in Folge gefeiert. Der Teenager trägt einen großen Anteil daran, dass Barcelona gute Chancen auf das Triple hat.
Lamine Yamal wie bei "Pro Evolution Soccer"
Es fühle sich derzeit an, als würde er "Pro Evolution Soccer spielen", sagte Yamal gestern dem US-Sender ESPN in Anspielung auf seinen kometenhaften Aufstieg und das beliebte Playstation- und Computerspiel. "Es ist unglaublich. Wenn man nach Hause kommt und sagt: "Pffff, ich habe im Finale der Europameisterschaft gespielt ..."
"Alles ist wie ein Traum", aber Druck, an einigen der größten Fußballspiele beteiligt zu sein, habe ihn dennoch nicht aus der Ruhe gebracht, erklärte Yamal. "Ich [spüre den Druck nicht]. Ich versuche einfach, Spaß zu haben." Schlechte Nachrichten für den BVB: Wenn der Teenie Spaß hat, müssen andere leiden. Hier ein Wackler und ein Schlenzer, dort ein Steckpass genau in den Lauf. 13 Tore und 19 Vorlagen hat er in dieser Saison abgeliefert. Selbst Lionel Messi war mit 17 Jahren noch nicht so produktiv. Yamal hat in dieser Saison in allen Wettbewerben 3448 Minuten für Barça auf dem Feld gestanden - nur Jules Koundé, Pedri und Raphinha haben mehr gespielt.
In der Champions League stellen die Katalanen die Mannschaft mit den meisten Toren bisher - ohne die Playoffs gespielt zu haben. Raphinha ist mit elf Treffern der beste Torschütze der Königsklasse, dahinter folgt allerdings mit einem weniger bereits Serhou Guirassy vom BVB.
Die Schwarz-Gelben bauen am Abend wieder auf ihren Torgaranten, müssen aber die schwere Verletzung von Nico Schlotterbeck verkraften. Der Nationalspieler fällt nach seinem Meniskusriss mindestens ein halbes Jahr aus und will sich auch aus der Öffentlichkeit zurückziehen. "Er ist sehr geknickt, zurückgezogen und nachdenklich", sagte BVB-Trainer Niko Kovac am Dienstag: "Er macht sich viele Gedanken. Aber er erhält jegliche Unterstützung von uns: lieber einen Tag oder Monat mehr Pause als einen Monat zu wenig." Alle seien "sehr traurig, er hatte sich sehr auf das Spiel gefreut".
Flick kennt Kovac und Kovac kennt Flick
Kovac ist das nächste große Stichwort vor dem Kracher in der Champions League. 2018 holte er, damals noch als Bayern-Coach, Flick als Co-Trainer ins Boot. Als Kovac gefeuert wurde, übernahm der jetzige Barcelona-Anleiter und führte die Münchner zum Triple. Nun kommt es zum Wiedersehen, bei dem wohl alle Sympathien für 90 Minuten begraben werden.
Flick erklärte am Dienstag, dass er sich auf seinen ehemaligen Chef freue, aber fügte spitzbübisch an: "Es ist so, dass das, was ich von Niko weiß, uns hilft." Kovac konterte wenig später, dass auch er über Flick wisse, "wie er seinen Fußball sieht".
Nach der glamourösen vergangenen Saison in der Champions League, die in der Finalniederlage gegen Real Madrid mündete, muss der BVB aufpassen, dass diesmal nicht schon im April alles vorbei ist. Ob Kovac' Team gegen dieses starke Barcelona wieder zur Europa-Topform auflaufen kann? In der Ligaphase im Dezember im Westfalenstadion konnte Dortmund in einem offenen Schlagabtausch zweimal eine Führung der Blaugrana ausgleichen. Die Mannschaft, damals noch unter der Führung von Nuri Sahin, erkannte, dass sie im Kollektiv mit der Extraklasse der katalanischen Einzelspieler mithalten kann. Umso schwerer fällt der Ausfall von Schlotterbeck ins Gewicht, denn auch Pascal Groß kann wegen seiner Gelb-Sperre im Zentrum keine Passwege zulaufen.
Das späte 3:2 von Ferran Torres besiegelte die damalige Pleite. Natürlich nach einer Vorlage von Yamine Lamal. Kein Tor schoss bei dem Duell Robert Lewandowski. Der einstige Dortmunder Held hat in 27 Spielen gegen seinen Ex-Klub unglaubliche 27 Treffer erzielt. Ein weiterer Grund für den BVB zu zittern.
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