Mittwochfrüh stand für Jan-Christian Dreesen ein besonderer Termin an. Der Vorstandschef des FC Bayern besuchte den Sportpark Unterhaching und stand Journalisten für Fragen rund um das neue Stadion seines Klubs zur Verfügung.

Von 1. Januar 2026 an wird das Stadion in dem Münchner Vorort zur Allianz Arena Stadion GmbH gehören, die eine hundertprozentige Tochter der FC Bayern München AG ist. In der 1992 eröffneten Spielstätte sollen künftig die Fußballerinnen des Weltklubs um die Nationalmannschafts-Kapitänin Giulia Gwinn trainieren und spielen.

„Der Erwerb des Sportparks Unterhaching ist ein weiterer Meilenstein für die gesamte Entwicklung unserer FC Bayern Frauen“, sagte Dreesen. „Das ist heute ein guter Tag für alle Beteiligten und ein historischer Tag.“ Zum Kaufpreis gab er keine offizielle Auskunft. Dem Vernehmen nach liegt die Summe bei 7,25 Millionen Euro. Der Sportpark bietet Platz für rund 15.000 Zuschauer, rund 8000 Plätze sind Sitzplätze. Zwischen dem FC Bayern und der Spielvereinigung gibt es im Nachwuchsbereich bereits eine strategische Partnerschaft.

Großes Thema waren bei dem Termin in Unterhaching aber nicht ausschließlich die Frauen. Es ging auch um die Rückkehr Jamal Musialas. „Es gehört schon etwas dazu, solange sich immer wieder zu motivieren“, sagte Dreesen über den langen Ausfall Musialas. „Wir sind sehr froh, dass Jamal jetzt wieder beim Training der Mannschaft dabei ist.“

Genauso habe er sich über die Rückkehr von Alphonso Davies (Kreuzbandriss) und Hiroki Ito (Mittelfußbruch) gefreut. Der FC Bayern habe damit „einige Wintertransfers“, so Dreesen. „Das sind unsere ganzen Spieler, die zurückkommen und den Kader nochmal auffüllen.“

Dreesen: Rückkehrer bringen weitere Qualität

Musiala ist ein halbes Jahr vor dem WM-Eröffnungsspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Curaçao in das Teamtraining zurückgekehrt. In dieser Woche absolvierte er erstmals wieder Teile der Einheiten mit der Mannschaft. Der Nationalspieler hatte im Sommer bei der Klub-WM einen Wadenbeinbruch und eine Sprunggelenksverletzung erlitten. Im Januar soll der 22-Jährige wieder für die Bayern spielen.

„Alle drei Spieler, Jamal insbesondere, bringen neue und weitere Qualität“, sagte Dreesen. „Es kommt auf den Trainer an, wie er jetzt dann aufstellt.“ Man hoffe auf einen kompletten Kader im kommenden Jahr. Dann darf sich der FC Bayern auf große Spiele in der K.o.-Runde der Champions League freuen. Im DFB-Pokal geht es am 11. Februar gegen RB Leipzig weiter. In der Bundesliga sind die Münchner als Spitzenreiter.

In Abwesenheit von Musiala konnte Talent Lennart Karl seine Chance nutzen. Der 17-Jährige empfahl sich mit seinen starken Leistungen in den vergangenen Wochen sogar für die Nationalmannschaft und eine WM-Teilnahme. Die Frage zu Karl und wer für Musiala Platz machen könnte, fand Dreesen „schon erstaunlich“, wie er lächelnd sagte. „Ich kann mich gut daran erinnern, als wir Spätsommer regelmäßig über den zu dünnen Kader gesprochen haben. Ich habe damals mal gesagt, auch ein dünner Kader birgt große Chancen für Talente. Das haben wir jetzt gesehen.“

Karl habe in einer „herausragenden Art und Weise“ gespielt, betonte Dreesen. Und sagte mit Blick auf die Personal-Entscheidungen von Trainer Vincent Kompany in den kommenden Monaten: „Konkurrenzkampf hilft normalerweise immer auch, die Leistung insgesamt zu steigern und ich bin sicher, der Coach wird die richtigen Rezepte finden.“

Der 32-jährige Superstar Harry Kane sagte bei „Sky“ über seinen Mitspieler Musiala:„Es ist schön, dass er zurück ist. Noch vor seiner ersten Verletzung zum Ende der vergangenen Saison habe ich oft darüber nachgedacht, dass er der beste Spieler ist, den wir im Team haben. Ähnlich ist es bei Alphonso Davies. Es fühlt sich an, als hätten wir zwei wertvolle Neuzugänge verpflichtet.

Den verletzten Torwart Manuel Neuer, der wegen eines Muskelfaserrisses ausfällt, erwarten Dreesen und die Bayern im kommenden Jahr zügig zurück.

Julien Wolff ist Sportredakteur. Er berichtet für WELT seit vielen Jahren aus München über den FC Bayern und die Nationalmannschaft sowie über Fitness-und Sport-Ernährungs-Themen. Er wird bei der WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko als Reporter vor Ort sein.

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