Seit mehr als 75 Jahren ist sie das Symbol des deutschen Fußballs: die Meisterschale. Ein knapp elf Kilo schweres Silberstück, 59 Zentimeter im Durchmesser, übersät mit Namen, Jahreszahlen, Turmalinen – und Geschichten. Doch nach dieser Saison bekommt die legendäre Trophäe ein Update: Ein neuer Außenring muss angebracht werden.

Der bisherige äußerste Ring wird durch einen breiteren Ring ersetzt, der mehr Gravurfläche bietet. Auf diesen neuen Ring müssen die Deutschen Meister ab 1982 erneut eingraviert werden. Die Optik der Schale verändert sich damit nur ein wenig, der Aufbau bleibt grundsätzlich gleich.

Der letzte Eintrag wurde in der vergangenen Saison gemacht: „2025 FC Bayern München“. Jetzt ist nur noch Raum für eine weitere Gravur – und auch nur dann, wenn der Meister einen vergleichsweise kurzen Namen trägt. „2026 FC Bayern München“ würde nicht mehr auf die Trophäe passen. Der 1. FC Köln dagegen schon.

Die Platznöte sind allerdings nichts Neues. Bereits in den 1960er-Jahren wurden die inneren Gravurplatten vergrößert – von sieben auf zehn Zeilen. 1981 folgte der erste große Umbau: ein zusätzlicher Silberring sowie fünf neue Edelsteine von 71,98 Karat, eingefasst in Gold im Wert von rund 9000 Euro. Der HSV war der erste Klub, der die vergrößerte Version 1982 in den Himmel streckte.

Die Schale ist aus 5,5 Kilogramm Sterlingsilber gefertigt

2009 stand das nächste Platzproblem an. Die Lösung: größere Gravurplatten auf dem äußeren Ring, sodass drei statt bisher zwei Zeilen für die Vereinsnamen zur Verfügung standen. Doch nun ist das Limit erreicht – also wird erneut erweitert.

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Historisch hat die Trophäe immer einen klaren Stil bewahrt: hochwertige Silberarbeit, Cabochon-Edelsteine, klassisch-traditionelle Form. Die Meisterschale wurde 1949 von der Kölner Kunstprofessorin Elisabeth Treskow entworfen, gefertigt aus 5,5 Kilogramm Sterlingsilber und ursprünglich 50 Zentimeter im Durchmesser. Zur Verzierung wurden elf kleine und fünf große Turmaline eingesetzt.

Die Trophäe trägt alle Meister seit 1903, inklusive der doppelten Gravur 1922 (Nürnberg und HSV) sowie der Lücke von 1904 (Meisterschaft abgebrochen). Das Original ist ein Wanderpokal – die Duplikate stehen bei den Klubs.

Der Text wurde für das Sport-Kompetenzcenter (WELT, „Bild“, „Sport Bild“) erstellt und zuerst in der „Sport Bild“ veröffentlicht.

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