Lediglich drei Siege aus den vergangenen neun Pflichtspielen – der BVB wankt. Und so ist der von Trainer Niko Kovac bei den Bossen von Borussia Dortmund hinterlegte Wunsch, im kommenden Sommer einen, besser zwei Unterschiedsspieler zu verpflichten, durchaus nachzuvollziehen.
Der Auftrag an die Kaderplaner: Aufgrund des bevorstehenden Abgangs des 30-jährigen Niklas Süle wird ein neuer Innenverteidiger gebraucht, ein „Sechser“, der den Namen auch verdient und kein verkappter „Box-to-box“-Spieler ist, sowie ein Offensiv-Akteur.
Zunächst liegt der Fokus jedoch darauf, Spieler zu halten. Dass Nico Schlotterbeck seinen bis 2027 gültigen Vertrag verlängern soll, ist längst kein Geheimnis mehr. Die Verantwortlichen gehen in dem Poker nun „All-in“.
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Nach Information der „Sport Bild“ kam es in der Woche vor dem jüngsten Champions-League-Spiel gegen Bodø/Glimt (2:2) zum wohl bislang wichtigste Gipfel mit dem Innenverteidiger. Sport-Geschäftsführer Lars Ricken lud Schlotterbeck zu einem Gespräch, versuchte ihm dabei eine Perspektive aufzuzeigen und zu vermitteln, dass der BVB weiterhin maximal ambitioniert sei. Er erklärte ihm jedoch auch, was der Klub von ihm erwarte: dass er die klare Führungsrolle in der Mannschaft übernehme.
Die Zahlen liegen nun auf dem Tisch: Die Borussia ist bereit, Schlotterbeck zum neuen Top-Verdiener zu machen. Inklusive Prämien kann er jährlich bis zu 14 Millionen Euro einstreichen.
50 Millionen Euro Ablöse für Nico Schlotterbeck
Der 26 Jahre alte Nationalspieler versicherte Ricken, dass er sich noch nicht entschieden habe – und dies bis Jahresende auch nicht passieren werde. Die Absprache: Bis Frühjahr soll eine Entscheidung fallen. Entscheidet sich Schlotterbeck gegen das Angebot, wollen die Bosse um die 50 Millionen Euro Ablöse für ihn haben.
Die zweite Causa verläuft deutlich ruckeliger. Auch mit Karim Adeyemi (Vertrag bis 2027) wollen die Bosse verlängern – trotz seiner jüngsten Paket-Affäre. Im Nachgang machten die Verantwortlichen dem 23 Jahre alten Offensivspieler klar, dass er zukünftig solche Verfehlungen beim Verein melden solle.
Dass er sich bei „TikTok“ die sogenannte „Mystery-Box“ kaufte, in der unter anderem ein Schlagring enthalten war, erfuhren die Verantwortlichen im Zuge der Berichterstattung von „Bild“. Aber: Sie sagten ihm auch, dass ihnen die sportliche Reaktion gefallen habe. Das Problem nur: Adeyemis neuer Berater, Jorge Mendes, langjähriger Ronaldo-Agent, ist für die Kaderplaner des BVB nur sehr schwierig zu erreichen. Eine Einigung ist deshalb nicht in Sicht.
Einen Durchbruch wird es auch im Falle von Aarón Anselmino nicht in den kommenden Wochen geben. Oder besser gesagt: Es wird ihn wohl gar nicht geben. Der 20-jährige Innenverteidiger, der sich – wenn er denn fit ist – bislang ordentlich präsentiert hat, ist bis Saisonende von Chelsea geliehen.
Und die Signale aus England, die nach Dortmund gefunkt wurden, sind recht unmissverständlich: Der Tabellenvierte der Premier League plant für die kommende Saison mit Anselmino. Der Wunsch der Dortmunder, den Argentinier fest verpflichten zu können, ist intern quasi schon abgehakt.
Der Text wurde für das Sport-Kompetenzcenter (WELT, „Bild“, „Sport Bild“) erstellt und zuerst in der „Sport Bild“ veröffentlicht.
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