Das Saisonfazit fällt bei Darts-Profi Gabriel Clemens kurz und knapp aus. „Das Jahr war beschissen. Das kann man nicht viel anders sagen. Wenn ich wüsste, was ich ändern kann, könnte ich es ändern“, sagte der 42 Jahre alte Saarländer der dpa mit einer ordentlichen Portion Ratlosigkeit.

Vor knapp drei Jahren hatte der German Giant noch den damaligen Primus Gerwyn Price besiegt und war sensationell ins WM-Halbfinale eingezogen. Inzwischen droht Clemens der Absturz in die Bedeutungslosigkeit, mittlerweile steht er auf Rang 47 der Weltrangliste, einst war er die Nummer 19. Längst hat ihn Martin Schindler (Rang 13) als deutsche Nummer eins abgelöst, auch Ricardo Pietreczko (33.) ist an Clemens vorbeigezogen, bei Niko Springer (52.) dürfte das nur eine Frage der Zeit zu sein. Aufs Jahr 2025 gesehen – die Weltrangliste berechnet sich auf zwei Jahre – ist Springer längst deutlich besser.

Die Rückkehr in den Alexandra Palace in London ist Clemens' letzte Chance, das verkorkste Kalenderjahr 2025 noch zu retten. Ein Halbfinale bei einem Floor-Turnier (ohne Publikum) steht als Bestleistung in den Büchern.

„Schwierige Phase seiner Karriere“

Am späten Samstagabend (23.00 Uhr/Sport1 und DAZN) bekommt es der Deutsche zum WM-Auftakt mit dem amerikanischen Außenseiter Alex Spellman zu tun. „Ich bin sehr gespannt. Er wirkt einigermaßen ruhig und überzeugt, aber er hat kein gutes Jahr hingelegt. Ich wünsche ihm, dass er ein, zwei Runden bei der WM übersteht und Selbstvertrauen tankt“, sagte Darts-Experte Elmar Paulke zum deutschen Sorgenkind: „Er könnte jetzt bei der WM mit viel Preisgeld vieles reparieren. Aber er steckt in einer schwierigen Phase seiner Karriere.“ So sieht es auch Clemens selbst. Dementsprechend bescheiden benennt er sein WM-Ziel: „Für mich geht es darum, mal wieder ordentlich zu spielen.“

Tatsächlich schwebt die WM nicht nur sportlich, sondern auch finanziell deutlich über dem Rest der Darts-Saison. Mit einem Zweitrunden-Einzug, wie er dem deutschen Außenseiter Arno Merk am Donnerstag gelang, verdienen die Spieler 25.000 Pfund. Zum Vergleich: Im abgelaufenen Jahr bekam ein Turniersieger auf der bedeutenden European Tour 30.000 Pfund. Wer also bei der WM einen Lauf hat, profitiert von diesem in der Rangliste über alle Maßen.

Für einen solchen müsste Clemens aber über sich hinauswachsen. Der aufstrebende junge Niederländer Wessel Nijman und Ex-Weltmeister Luke Humphries aus England wären mögliche Gegner in Runde zwei und drei. Beide müssen derzeit deutlich höher eingeschätzt werden als der German Giant.

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