Es geht bei einer Meinungsverschiedenheit schnell im Eishockey. Die Handschuhe werden ausgezogen, die Spieler wechseln die Sportart und werden zu Boxern. Zumeist sehr zur Freude der johlenden Fans, die natürlich nicht nur wegen der schönen Spielzüge in die Hallen kommen. Die Anhänger der Eisbären Berlin können sich in Zukunft auf noch spektakulärere und erfolgreichere Kämpfe freuen. Denn der deutsche Meister hat einen revolutionären Weg eingeschlagen und einen Prügel-Coach verpflichtet.

Aus den USA wurde Jeremy Clark eingeflogen, der schon den Profis der Los Angeles Kings das richtige Kämpfen auf dem Eis beigebracht hat. Clarks offizielle Bezeichnung: „Toughness-Coach“. Das Muskelpaket hat den schwarzen Gürtel im „Brasilianischen Jui-Jitsu“, mit dem Schwerpunkt Bodenkampf. Er soll die Eisbären im Infight auf dem Eis stärker machen.

„Ich glaube nicht, dass uns Trainer Clark zu einem Mike Tyson oder Arthur Abraham ausbilden möchte“, sagt Eisbären-Stürmer Andreas Eder: „Vielmehr sollen wir selbstbewusst sein, wenn eine Prügelsituation während eines Spiels eintritt. Wir wissen, wie wir uns verteidigen können und uns nicht ausknocken lassen.“

„Wie setze ich einen perfekten Leberhaken im Zweikampf“

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Prügel-Training auf andere Sportarten überschwappt. Unbestätigten Gerüchten zufolge soll Axel Schulz ab dem kommenden Jahr beim FC Bayern in das Trainerteam aufgenommen werden.

Statt Doppelpass, das Spiel über die Flügel und Standardsituationen werden nach der Winterpause mindestens zweimal in der Woche andere und vollkommen neue Trainingsschwerpunkte an der Säbener Straße gesetzt: „Wie setze ich einen perfekten Leberhaken im Zweikampf“, „die rechte Gerade als Argument nach einer vermeintlichen Abseitsstellung“ und „Aufwärtshaken – ein taktisches Mittel im Umschaltspiel“.

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