Thorsten Brandenburg philosophiert über Beef Brisket. Über Fisch auf Zedernholz, Sellerie und – natürlich – die gute alte Bratwurst. Der 46-Jährige erklärt die Unterschiede zwischen Holzkohle und Pellets sowie die Vorzüge eines Dutch Oven. Vor allem aber gibt er wertvolle Tipps für Hobbygriller. Brandenburg muss es wissen. Zweimal wurde er mit seinem Team Weltmeister im Grillen.
„Ich arbeite gern mit unterschiedlichen Hitzezonen, gerade auch bei einem Kugelgrill. Wenn ich mir die Kohle nur auf eine Seite packe, habe ich auf der anderen Seite dann eine Fläche, wo halt keine Hitze drunter ist. Dann arbeite ich bei geschlossenem Deckel mit indirekter Hitze“, beantwortet er die Frage nach Tipps für Anfänger und Hobbygriller in der neuen Folge des WELT-Podcasts WELTMeister: „Die Bratwurst vielleicht erst mal hinlegen und die indirekte Hitze wirken lassen. Oder zuerst über die Glut, bis sie schön braun ist und dann noch mal indirekt ein bisschen gar ziehen. Auch bei Steaks mit zwei Hitzezonen zu arbeiten, ist immer ganz praktisch.“
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2017 holte er mit seinem Team, den BBQ Wieseln, den WM-Titel, 2018 feierten sie in der Barbecue-Kategorie der World Food Championships in den USA. „Beim Grillen ist es ein bisschen wie beim Boxen, da gibt es unterschiedliche Verbände, und wir wurden in zwei verschiedenen Weltmeister“, erzählt er im Podcast.
Bei den Titelkämpfen 2017 setzen sich Brandenburgs Wiesel gegen 99 andere Teams aus 20 Nationen durch. Die größten Konkurrenten kommen traditionell aus den Niederlanden, Österreich und der Schweiz. Im irischen Limerick musste die Mannschaft an zwei Tagen jeweils vier Gänge auf dem Rost zubereiten. „Da geht es dann wirklich von einem Fischgang über einen Bratwurstgang, über vegetarisch, Hähnchen, Spareribs, zu Beef Brisket und auch einem Dessert vom Grill“, beschreibt er die Anforderungen, die mitunter auch mal exotisch sein können. Bei einem Event in Florida stand zur Überraschung Alligator auf dem Turnierplan.
Der Sieg führt stets über eine fachkundige Jury, die die Speisen in drei Bewertungskriterien begutachtet und entsprechend Punkte vergibt: Optik, Geschmack und Zartheit.
Das Grillen zum Beruf gemacht
Der WM-Pokal steht bei ihm zu Hause gleich Eingangsbereich in einer Vitrine. Die Geschichte dahinter begann vor 15 Jahren. „Ich habe damals einen Kugelgrill geschenkt bekommen, und so ein bisschen angefangen zu experimentieren“, blickt Brandenburg zurück. Der gelernte Großhandelskaufmann der Sanitär- und Heizungsbrache entwickelte eine Leidenschaft, startete zweieinhalb Jahre später seine eigene Website und ist seit einigen Jahren professioneller Griller.
Brandenburg ist Autor mehrerer Bücher und veröffentlicht auf seinem Internetauftritt regelmäßig Rezepte. Nicht nur zum Grillen, auch Salate und andere vegetarische Gerichte. 15 Millionen Hungrige besuchen laut eigener Aussage seine Website pro Jahr.
Eine der am häufigsten gestellten Fragen: Wie gelingt die perfekte Bratwurst. „Die meisten machen den Grill einfach viel zu heiß“, weiß er, „in der Regel wird der Grill voll Holzkohle gepackt, angezündet und erst mal knalle heiß. Dann wird das Grillgut aufgelegt, und so wird die Wurst viel zu schnell dunkel, bevor sie gar ist. Die Leute sind am Grill oft zu ungeduldig. Es muss immer schnell gehen.“ Er empfiehlt daher, sich Zeit zu nehmen, sich langsam heranzutasten. „Dann kann man sich da so ein bisschen reinfuchsen, und wenn man Spaß dran hat, bleibt man auch dabei.“
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