Beim FC Liverpool beherrscht die Tristesse nach dem Duell bei Leeds United weiter Team und Umfeld. Zudem hat sich ein Beben angekündigt, das den Klub kräftig durcheinander rütteln wird. Vielleicht sogar in seinen Grundfesten erschüttert.

Zunächst kassierte Liverpool in der Nachspielzeit beim Tabellen-16. der Premier League den nächsten Rückschlag. Der frühere Düsseldorfer Ao Tanaka (90.+6) glich nach zwei Führungen der Gäste zum 3:3 (0:0) aus. Damit verpasste Liverpool den Sprung auf Platz fünf und ist Achter. Der deutsche Nationalspieler Florian Wirtz konnte nur wenig Akzente setzen und wurde nach 68 Minuten ausgewechselt.

Der Ex-Frankfurter Hugo Ekitiké (48./50.) hatte innerhalb von 127 Sekunden für Liverpools 2:0 gesorgt. Dominic Calvert-Lewin (73.) und der starke deutsche Mittelfeldspieler Anton Stach (75.) glichen schnell aus. Auch auf das Tor von Dominik Szoboszlai (80.) hatte das abstiegsbedrohte Team des deutschen Trainers Daniel Farke durch Tanaka die passende Antwort.

Am Rande des Spielfelds braute sich überdies Unheil zusammen. Liverpools Superstar Mohamed Salah saß in der dritten Partie in Folge nur auf der Bank. Danach äußerte sich der Ägypter – und machte eine unverblümte Ankündigung, die es in sich hatte.

Breitseite von Salah gegen Liverpools Trainer Slot

„Ich konnte nicht glauben, dass ich 90 Minuten lang auf der Bank saß. Das ist jetzt schon das dritte Mal. Ich glaube, so etwas passiert mir zum ersten Mal in meiner Karriere“, sagte der 33 Jahre alte Stürmer. Er sei „sehr enttäuscht, ich habe über die Jahre so viel für diesen Verein geleistet, besonders in der letzten Saison. Es scheint, als hätte mich der Verein fallen gelassen. So fühle ich mich“.

Jemand wolle, sagte Salah mit Blick auf die bisher vollkommen verkorkste Saison, dass er die ganze Schuld auf sich nehme: „Der Verein hat mir im Sommer viel versprochen. Jetzt sitze ich auf der Bank, also kann ich sagen, dass sie diese Versprechen nicht gehalten haben.“ Über Trainer Arne Slot sagte der Offensivspieler: „Ich hatte früher ein gutes Verhältnis zu ihm. Jetzt haben wir kein Verhältnis mehr und ich weiß nicht, warum.“

Salah, der seit Sommer 2017 im Verein ist und noch Vertrag bis 2027 hat, kündigte praktisch seinen Abschied vom Meister der vergangenen Saison an. Er habe seine Eltern angerufen, berichtete er, „und ich habe ihnen gesagt, sie sollen zum Spiel gegen Brighton (am nächsten Samstag, die Redaktion) kommen. Es ist egal, ob ich spiele oder nicht. Ich werde es genießen. Ich werde einfach in Anfield sein und mich vor dem Afrika-Cup von den Fans verabschieden, weil ich nicht weiß, was dann passieren wird“.

Die Situation, stellte Salah klar, sei für ihn „nicht akzeptabel, um ehrlich zu sein. Wenn ich woanders wäre, würde jeder Verein seine Spieler schützen. Jetzt heißt es: ‚Werft Mo aus dem Team, weil er ein Problem in der Mannschaft ist‘. Ich glaube nicht, dass ich ein Problem bin.“

Am Ende seiner scharfen Abrechnung verdeutlichte er noch mal seine Position. „Ich kämpfe nicht jeden Tag um meine Position“, sagte er, „denn ich habe sie mir verdient. Ich bin nicht größer als der Verein. Ich bin nicht größer als irgendetwas. Aber ich habe sie mir verdient.“ Nachwehen, das steht außer Frage, sind damit programmiert.

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