Max Eberls Zeit beim FC Bayern war nicht immer einfach. Zwischen einigen Alphatieren wie Ehrenpräsident Uli Hoeneß musste er sich behaupten. Nun kann der Sportvorstand stolz auf eine recht positive Saison und einige wegweisende Entscheidungen unter seiner Ägide schauen.
Frage: Herr Eberl, nach 16 Siegen und einem Unentschieden in 17 Spielen müssen Sie zuletzt die entspannteste Länderspielpause Ihrer Karriere erlebt haben. Wie haben Sie die Zeit genutzt, um nach dem intensiven Sommer Kraft zu tanken?
Max Eberl (52): Wir waren ein paar Tage in der Sonne, und da habe ich einfach mal den Moment genossen. Trotzdem sind wir in Habachtstellung, da wir wissen, wie schnell sich die Dinge im Sport ändern können.
Frage: Sie sind Erster in der Bundesliga und treffen an diesem Mittwoch auch als Erster der Champions-League-Tabelle auf den Zweiten FC Arsenal. Mal ehrlich: Hätten Sie das so erwartet?
Eberl: Ich sage mal so: Die Tabelle lügt nicht (lacht). Was wir erreicht haben, hat viel mit harter Arbeit zu tun, die wollen wir jetzt fortsetzen und auch im Emirates-Stadion gewinnen – in erster Linie, damit wir die Play-off-Spiele, in denen wir vergangene Saison antreten mussten, vermeiden.
Frage: Sie haben die Gunners mal als einen von drei Klubs genannt, die Sie als Sportchef noch reizen würden…
Eberl: Arsenal zählt tatsächlich zu den Vereinen, die ich immer spannend fand, aber das war, bevor ich zum FC Bayern gewechselt bin.
Frage: Sie sind im März 2024 gekommen. Wie blicken Sie auf die wohl turbulentesten 20 Monate Ihrer Manager-Karriere zurück?
Eberl: Wenn man ein Bild kreieren möchte, würde ich sagen, dass in der Zeit immer wieder viel Staub aufgewirbelt wurde und man einen klaren Blick behalten musste, worauf es ankommt. Im Sommer 2024 hatten wir keinen Titel, nicht mal die Vizemeisterschaft hinter Leverkusen. Wir hatten keinen Trainer und dazu eine gehemmte Mannschaft, die insgesamt unglücklich war. Wenn ich heute mit Abstand darauf schaue, war es das Wichtigste, einen sehr guten Trainer zu finden, mit dem wir von Beginn an langfristige Pläne entwickeln konnten. Das ist uns mit Vincent Kompany gelungen, wie die Vertragsverlängerung bis 2029 zuletzt noch mal unterstrichen hat.
Frage: Wie präsent waren die Lockrufe anderer Vereine für Kompany? Sein Ex-Klub Manchester City beobachtet ihn sehr aufmerksam…
Eberl: Wir erleben jeden Tag, wie Vincent Kompany arbeitet – und das aus nächster Nähe zu sehen ist noch beeindruckender, als von außen darauf zu schauen. Wenn ein Trainer beim FC Bayern erfolgreich ist, ist er natürlich auch für andere Klubs interessant, die finanziell sehr potent sind. Aber Vinny spürt, dass hier etwas entsteht, und er will dabei sein und gestalten. Dazu kommt: Wir stehen auch zusammen, wenn es einmal ein Tal geben sollte. Dazu passt er zu perfekt zum FC Bayern.
Frage: Können Sie in einem Satz sagen, was Kompanys größte Stärke ist?
Eberl: Die Klarheit, wie er Fußball spielen möchte, in Verbindung mit der Empathie, wie er mit Menschen umgeht.
Frage: Ist Kompany der beste Transfer Ihrer Karriere?
Eberl: Das ist nach 20 Jahren schwer zu sagen. Er ist definitiv einer der besten, aber auch Lucien Favre oder Marco Reus in Gladbach waren für den Verein elementar wichtig, und auch Michael Olise, den wir vergangenen Sommer verpflichtet haben, kann man wohl dazuzählen.
Frage: Uli Hoeneß und Sie verbindet eine spezielle Beziehung. Er war schon zu Gladbacher Zeiten ein enger Ratgeber, hat Sie beim FC Bayern aber auch knallhart öffentlich kritisiert. Wie sehr haben Sie die Aussagen im „Doppelpass“, dass Sie „empfindlich“ seien, getroffen?
Eberl: Ich habe die Sendung nicht gesehen. Ich kannte aber Ulis Gedanken und wusste, was ihm wichtig ist.
Frage: Dann haben Sie die Worte nicht empfindlich getroffen?
Eberl: Für mich ist es auch ein positives Merkmal, empfindlich zu sein, denn es zeigt, wie emotional man dabei ist und wie sehr man für den Verein brennt und bereit ist, ihn auch im Sinne der prägenden Vorgänger weiterzuführen. Die Art und die Emotionalität, mit der Uli und ich den FC Bayern leben und verteidigen wollen, ähneln sich in meinen Augen.
Frage: Wann hat Hoeneß Sie das letzte Mal gelobt?
Eberl: Wir haben uns schon vor unserer Jahreshauptversammlung getroffen, da hat Uli betont, dass ihm unser Weg gefällt. Während der Sitzung hat er im Spaß zu mir gesagt: „Ich bin schon gespannt, wann der nächste Keil zwischen uns getrieben wird.“ Es geht aber nicht nur um Uli Hoeneß. Das war ein Prozess, den wir alle miteinander machen mussten. Uli, Karl-Heinz Rummenigge, Jan-Christian Dreesen, Herbert Hainer und ich. Das war teilweise auch ein Zusammenrütteln in den letzten Monaten, in denen es auch zu Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten kam. Intern wie extern. Das Ganze hat dann aber sehr dazu beigetragen, dass wir dort stehen, wo wir heute sind. Wir wissen, dass es auch mal unterschiedliche Meinungen gibt, wir wissen aber vor allem auch, was wir aneinander haben.
Frage: Ottmar Hitzfeld sagte einmal: Ein Jahr beim FC Bayern ist wie zehn Jahre bei anderen Bundesligisten. Hat er recht?
Eberl: Ich kann nachvollziehen, was Ottmar Hitzfeld gemeint hat. Du kannst dich auf diesen Job hier lange vorbereiten, du kannst dir viele Gedanken machen, aber die Wucht, die dir dann bei dieser Aufgabe in einem Klub wie dem FC Bayern begegnet, ist unvergleichlich. Oliver Kahn hat es mal richtig gesagt: Für den FC Bayern brauchst du Eier.
Frage: Gab es einen Zeitpunkt im Sommer, an dem Sie dachten: Wenn Ihr mich nicht wollt und einen anderen Weg gehen wollt, sagt es – und ich gehe?!
Eberl: Ich bin ein sehr emotionaler Mensch, aber es gab nie den Moment, in dem ich gesagt habe: Ich habe keinen Bock mehr. Wenn ich gefordert werde, motiviert mich das nach dem Motto: Okay, ich gehe meinen Weg weiter und beweise, dass ich hier der richtige Mann bin.
Frage: Es gibt Vereins-Insider, die vermuten, dass Hoeneß mit den Aussagen genau das erreichen und sehen wollte, ob Sie dagegenhalten und Ihre Ellenbogen ausfahren – oder nicht.
Eberl: Dazu kann ich nichts sagen. Wir haben uns auf jeden Fall beidseitig sehr offen gesagt, was uns gefallen und uns gestört hat. Das war ein wichtiger Prozess. Ich spüre jetzt ein tiefes Vertrauen in das, was wir erarbeitet haben.
Frage: Haben Sie sich dabei ein dickeres Fell aneignen müssen?
Eberl: Der ganze Weg, den wir im Sommer gegangen sind, die Schritte, das Knirschen – das hat uns an den aktuellen Punkt gebracht. Teilweise musste ich da auch etwas aushalten. Ich hatte das Gefühl und die Überzeugung: Wir treffen richtige Entscheidungen.
Frage: Was waren weitere Schlüssel-Entscheidungen in dieser Zeit?
Eberl: Wir haben mit Michael Olise im Sommer 2024 einen sehr guten Transfer getätigt. Wir haben die Vertragsverlängerungen mit Jo Kimmich, Jamal Musiala und Alphonso Davies geschafft, die elementar für das Gerüst der Zukunft sind. Auch die Verlängerung mit Manuel Neuer war ein absoluter Schlüssel. Wir haben die Meisterschale zurückgeholt, den Kader entwickelt und sind mit erklärbaren Rückschlägen gut umgegangen. Wir haben eine klare Identität, wie wir Fußball spielen wollen: mit Aktivität! Wir haben viel Ballbesitz und haben dennoch mit die höchsten Laufwerte und die meiste Anzahl an Sprints. Wir haben viel auf den Weg gebracht, dazu gehörte auch eine engere Verzahnung mit dem Campus oder der Scouting-Abteilung. Auch das Thema der Kosteneinsparungen im Kader war immer präsent. Wir wollten Kosten senken, einen kleineren Kader haben, der aber trotzdem die Qualität hat, jedes Jahr um die Champions League mitzuspielen – denn das ist der Anspruch an den Kader des FC Bayern. Egal, wie die Debatten um uns waren: Wir waren immer von dem überzeugt, was wir getan haben, auch wenn das eine oder andere – wie die Verpflichtungen von Florian Wirtz und Nick Woltemade – nicht geklappt hat. Wir sind überzeugt von dem Weg, wissen aber auch um die Gefahren, die noch lauern.
Frage: Sie sprachen die Finanzen an: Uli Hoeneß sagte, vom Festgeldkonto sei nicht mehr viel übrig. Wie sieht es nach dem Sommer aus?
Eberl: Wir haben begonnen, uns wieder Fett anzufressen. Aber das ist kein Prozess, der von heute auf morgen abgeschlossen ist, wir haben ja auch noch bestehende Verträge mit ihren jeweiligen Laufzeiten, die es selbstverständlich zu respektieren gilt. Wir versuchen, weiter kostensparend den bestmöglichen Kader zu bauen, sind aber auch in einem Prozess, in dem wir eine Verlängerung tätigen wollen, die ihren Preis hat.
Frage: Sie meinen den neuen Vertrag von Dayot Upamecano: Woran hakt es noch?
Eberl: Upa ist jetzt 27 Jahre alt, im goldenen Alter für einen Innenverteidiger. Er will seine Entscheidung sehr bewusst treffen, was er auch machen soll. Upa soll und wird nicht wegen des Geldes bleiben, auch wenn er ein gutes Angebot von uns bekommen hat, sondern wegen unserem generellen Weg und dem Gesamtpaket. Er ist einer der weltbesten Verteidiger. Vincent, Christoph und ich haben ihn sehr unterstützt und wollen den Weg weitergehen, den wir mit ihm eingeschlagen haben und ihn in der Blüte seiner Karriere gern behalten. Er wäre für uns der interne Königstransfer.
Frage: Ist das letzte Angebot schon ausverhandelt?
Eberl: Nein, noch nicht, wir reden noch miteinander. Ich bin grundsätzlich ein sehr positiver Mensch, und ich glaube zu spüren, dass Upa sich bei uns mit unserem eingeschlagenen Weg sehr wohlfühlt.
Frage: Gehaltsreduzierungen bleiben bei den Verlängerungen – Stichwort Gnabry, Goretzka, Neuer – weiter ein Thema?
Eberl: Wir werden an gewissen Punkten über Einsparungen reden, ja. Das hängt auch vom Alter, dem Kader und einer veränderten Gehaltsstruktur ab. Das können die Spieler annehmen oder wie im Fall Leroy Sané auch mal nicht annehmen. Dann geht man sauber auseinander.
Frage: Ist bei Goretzka und Gnabry bezüglich der Zukunft alles offen?
Eberl: Ja, ohne dass ich ein Zeitfenster für eine Entscheidung nennen möchte. Mit beiden Spielern und deren Agenturen haben wir die ersten Gespräche geführt. Es ist alles offen, und es gibt bei keinem der beiden eine Deadline.
Frage: Wann verlängern Sie mit Konrad Laimer?
Eberl: Konny macht es herausragend, ist enorm wichtig für die Mischung in unserem Team. Mit seiner Energie, Bereitschaft und Moral ist ein Spieler wie er der Kitt in unserer Mannschaft. Wir können uns sehr, sehr gut vorstellen, mit ihm zu verlängern.
Frage: Aus Spanien gibt es täglich Meldungen, dass der FC Barcelona an Harry Kane baggert. Wie ernst nehmen Sie diese Nachrichten?
Eberl: Wir werden uns Anfang 2026 mit Harry hinsetzen und über seine Zukunft sprechen. Wir alle spüren, wie wohl er sich beim FC Bayern fühlt. Harry hat aus meiner Sicht berechtigterweise die Chance, bei der Weltfußballerwahl eine große Rolle zu spielen. Es ist unglaublich, was er geleistet hat, und er hätte es verdient, im Kreis der letzten drei beim Ballon d’Or zu sein. Meine Stimme als Nummer 1 hätte er. Aber um zur Frage zurückzukommen: Ich habe heute keine große Sorge, dass uns Harry Kane verlassen könnte.
Frage: Wenn Sie mit ihm Anfang 2026 sprechen: Geht es dann nur um eine Verlängerung um ein Jahr, also bis 2028 – oder ist auch ein Vertrag bis 2029 denkbar?
Eberl: Da möchte ich nicht vorgreifen, wir werden zunächst das Gespräch mit Harry führen. Wir werden uns in die Augen blicken und fragen: „Wie siehst du es, wie fühlst du dich?“ Ich weiß nicht, ob er noch einmal in die Premier League oder vielleicht etwas ganz anderes machen will. Wo ich mir aber sicher bin: Er und seine ganze Familie fühlen sich in München unglaublich wohl. München ist ein sehr sicherer und lebenswerter Ort, das schätzen Harry und seine Familie sehr.
Frage: Wir haben eine kurze Schnellfrage-Runde bei den Personalien…
Eberl: …ich bin gespannt.
Frage: Christoph Freund könnte bei jedem Bundesliga-Klub sofort als Sportchef arbeiten – ist hier aber am besten aufgehoben!
Eberl: Ja.
Frage: Wenn Manuel Neuer fit bleibt, verlängert er im Frühjahr seinen Vertrag!
Eberl: Manu wird im März 40 Jahre alt, die Gespräche über seine Zukunft führen wir danach. Wir brauchen bei ihm nicht über Perspektiven sprechen, es geht um ein Gefühl. Und im Moment fühlt er sich total wohl, und wir haben ein super Gefühl mit ihm. Die Frage ist ja auch: Wie denkt er, wenn er die WM 2026 gespielt hat und Weltmeister geworden ist?
Frage: Damit haben Sie die nächste Frage quasi schon beantwortet: Manuel Neuer muss zur WM!
Eberl: Ja. Er ist der beste Torwart Deutschlands! Wir sind unglaublich froh, dass wir mit ihm verlängert haben und er gesund ist. Ihm helfen die Urlaube, wenn Länderspielpausen sind. Aber: Er brennt total.
Frage: Nächste These: Der Tag, an dem Neuer geht, ist der Tag, an dem Jonas Urbig die neue Nummer 1 wird.
Eberl: Wir haben mit Jonas jemanden, mit dem wir auf den Tag – wann immer er da sein sollte – vorbereitet sind. Wir sind sicher, dass er ein Kandidat ist, der die Fußstapfen von Manuel ausfüllen kann.
Frage: Winter-Transfers sind nicht geplant – es sei denn, es verletzt sich jemand.
Eberl: Korrekt.
Frage: Würden Sie als Manager auch gern einmal für 500 Millionen Euro einkaufen wie Liverpool?
Eberl: Mir ist ein klarer Rahmen mit gesunden Möglichkeiten eines Budgets wichtiger. Dann bleibt man immer fokussiert. Mit dieser Einstellung bin ich groß geworden.
Frage: Haben Sie mal den Gedanken gehabt, dass Florian Wirtz beim FC Bayern besser aufgehoben wäre?
Eberl: Wir haben in allen Gesprächen klargemacht, dass wir ihn sehr gerne beim FC Bayern gesehen und er sehr gut zu uns gepasst hätte. Florian hat sich dann für den FC Liverpool entschieden. Ich drücke ihm die Daumen, dass er den deutschen Fußball in der Premier League bestmöglich vertritt.
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Frage: Stimmt es, dass in den Gesprächen mit Wirtz schon über seine Rückennummer beim FC Bayern gesprochen wurde?
Eberl: Rückennummern sind für Spieler ein nicht unwichtiges Thema.
Frage: Die Nummer 10, die er haben wollte, war jedoch schon Jamal Musiala versprochen.
Eberl: Auch das haben wir ganz transparent gesagt.
Frage: Zurück zu den Thesen: Ist Nick Woltemade heute schon 80 Millionen Euro wert?
Eberl: Newcastle hat im Sommer 90 Millionen für ihn gezahlt, das ist ein Fakt. Wir haben in ihm etwas Besonderes gesehen. Die Schwierigkeit in den Transfer kam auch durch die Öffentlichkeit, wo Positionen besprochen und geleakt wurden. Wir haben für uns ein gewisses Budget festgelegt, das hat der VfB Stuttgart nicht akzeptiert. Dann mussten wir eine Entscheidung treffen und Nein sagen.
Frage: Ist das Woltemade-Kapitel beim FC Bayern für die Zukunft geschlossen?
Eberl: Transfers von Newcastle weg sind fast unmöglich, denn dort gibt es durch die Geldgeber unbegrenzte Möglichkeiten.
Frage: Nächste These: Da sich Leistung bei Bayern lohnt, bekommt Michael Olise bald mehr Gehalt und verlängert auch seinen Vertrag über 2029 hinaus!
Eberl: Es muss sich keiner um ihn Gedanken machen: Er hat einen sehr guten, leistungsgerechten Vertrag. Ohne – um das mal wieder zu betonen – Ausstiegsklausel!
Frage: Letzte schnelle Frage: Spieler wie Fisnik Asllani, Kennet Eichhorn oder Saïd El Mala muss der FC Bayern auf der Liste haben?
Eberl: Wir haben ein Mannschaftsgerüst mit erfahrenen Spielern und Profis, die über den Talent-Status hinaus sind, wie Michael Olise oder Aleks Pavlovic. Wir wollen aber auch in Zukunft gute, deutsche Spieler finden und so auf die ausufernden Transfersummen reagieren. Dann geht es um Machbarkeit, Position und was der Spieler will.
Frage: Bei der Nationalelf standen zuletzt fünf Bayern-Spieler auf dem Platz. Mit Musiala wären es sechs, mit Neuer sieben. Sollte sich der DFB für eine erfolgreiche WM am FC Bayern orientieren? Speziell auch Julian Nagelsmann in der Außendarstellung an Vincent Kompany?
Eberl: Das weiß ich nicht. Aber was sicher ist: Wenn man sich auf das konzentriert, um was es geht – um Fußball! –, dann fährt man immer am besten.
Frage: Kann Deutschland Weltmeister werden?
Eberl: Wenn der Stamm mit unseren Bayern-Spielern stabil bleibt, Jamal zurückkehrt, Florian Wirtz zu bester Form findet und sich im Sturm Nick Woltemade so weiterentwickelt, dann würde ich nicht ausschließen, dass wir um den Titel mitspielen können. Aber Top-Favorit bleibt für mich Frankreich. Zudem hat England derzeit eine sehr gute Phase.
Frage: Zum Abschluss noch zwei Fragen: Wann verlängern Sie Ihren eigenen Vertrag über 2027 hinaus? Laufen schon Gespräche?
Eberl: Nein, noch nicht. Aber ich habe hier eine unheimliche Freude an der Arbeit. Meine Historie war immer so, dass ich mir viel erarbeiten musste, erst als Fußballer und später als Sportdirektor, als Berti Vogts zu meinem Start in Gladbach mal sagte, mich hätten sie nur genommen, weil ich als Erstbester mit dem Rad vorbeigefahren bin (lacht). Aber ich habe mich auf mein Können und auf Teamwork verlassen. Auch beim FC Bayern sind wir in der Führung ein Team. Ich trage meinen Teil bei und habe viele Erfahrungen gesammelt. Und am Ende habe ich mich auf das Gefühl verlassen, dass das hier gut werden kann, was wir gemeinsam mit viel Anlauf entschieden haben. Davon bin ich überzeugt, es geht in die richtige Richtung.
Frage: Zum Abschluss, Herr Eberl: Unter welche Schlagzeile würden Sie Ihre bisherige Zeit beim FC Bayern stellen?
Eberl: Da halte ich es mit den Worten von Vincent Kompany: „Don’t believe the hype, don’t believe the drama!“
Das Interview wurde für das Sport-Kompetenzcenter (WELT, „Bild“, „Sport Bild“) erstellt und zuerst in der „Sport Bild“ veröffentlicht.
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