In den vergangenen Jahren hatte er es immer wieder geschafft. Viermal in Folge konnte sich Florian Hempel für die Darts-WM in London qualifizieren und durch Erfolge beim hoch dotierten Saisonhöhepunkt im Alexandra Palace noch das nötige Preisgeld erspielen, um auch im Folgejahr auf der Profitour dabeisein zu können. Daraus wird diesmal nichts.
Seit Montagnachmittag steht fest, dass der „Kölsche Jung“ bei dem am 11. Dezember beginnenden Großevent nicht dabei ist. Schlimmer noch: Durch die verpasste Qualifikation verliert der 35-Jährige nach fünf Jahren seine Tourkarte. Hempel ist für die Pro Tour fortan nicht mehr spielberechtigt.
Um ihre Tourkarte zu erhalten, müssen die Spieler alljährlich nach der Weltmeisterschaft unter den besten 64 der Order of Merit stehen. Da diese auf Basis der in den 24 Monaten zuvor erspielten Preisgelder errechnet wird, bleibt am Jahresende auf der Strecke, wer nicht genug Prämien eingespielt hat. Das wird Hempel als 69. im Ranking nun zum Verhängnis.
Nachdem er sich trotz der Aufstockung des Teilnehmerfelds auf 128 Spieler nicht frühzeitig für die Darts-WM 2026 hatte qualifizieren können, blieb ihm das Turnier aller noch nicht qualifizierten Tourcardholder als letzter Strohhalm. Die letzten fünf Tickets für den Ally Pally wurden am Montagnachmittag im englischen Leicester vergeben.
Hempel liegt schnell zurück
44 Spieler traten an, Hempel war an Nummer eins gesetzt und schien gute Chancen auf die mit 15.000 Pfund dotierte WM-Qualifikation zu haben. Preisgeld, das ihm die Chance gegeben hätte mit einem WM-Erstrundensieg die Tourkarte für ein sechstes Jahr zu sichern.
Drei Siege bis zum Glück, doch der Deutsche schied direkt zum Auftakt aus. Hempel lag gegen den Engländer Robert Grundy schnell mit 1:4 und 2:5 zurück, ließ zu viele Chancen auf den Doppelfeldern ungenutzt und verlor 4:7.
Dennoch gibt es Hoffnung. Dass der Verlust der Tourkarte nicht gleichbedeutend mit dem Ende der Profikarriere sein muss, hatten in den vergangenen Jahren zahlreiche Spieler bewiesen. Martin Schindler und Max Hopp dürften Hempel, der neben seiner Spielertätigkeit auch als TV-Experte bei DAZN oder der „Darts Party“ bei Sport1 im Einsatz ist, als deutsche Vorbilder dienen.
Acht Deutsche bei der Darts-WM
Bereits bei der Q-School im Januar kann der 35-Jährige versuchen, seine Spielberechtigung zurückzugewinnen. Vor zehn Monaten hatten dort Leon Weber, Kai Gotthardt und Maximilian Czerwinksi die Tourkarte gelöst.
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Das deutsche Trio war Montag ebenfalls beim Tourcardholder-WM-Qualifier am Start, schied aber wie Hempel bereits im ersten Match aus. Gotthardt unterlag dem Waliser Rob Owen 1:7, Weber strich gegen Marvin van Velzen aus den Niederlanden die Segel (2:7), und auch Czerwinski blieb beim 2:7 gegen Adam Hunt (England) chancenlos.
Damit sind bei der WM-Auslosung Montag um 17.30 Uhr (live Sport1 und DAZN) mit Schindler, Hopp, Ricardo Pietreczko, Niko Springer, Gabriel Clemens, Lukas Wenig, Dominik Grüllich und Arno Merk acht Deutsche dabei.
Wenn Lutz Wöckener nicht gerade irgendeinen Sport im Selbstversuch ausprobiert, schreibt er über Darts und Sportpolitik, manchmal aber auch Abseitiges wie Fußball.
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