Man stelle sich einmal vor, dass der Deutsche Fußball-Bund eine Untersuchung über Wettaktivitäten von Spielern eingeleitet hat und am Ende auch Profis von Bayern München und Borussia Dortmund betroffen sind. Der Aufschrei wäre riesig, es wäre wohl die Rede vom Sittenverfall, von einem Mangel an Anstand und Moral. So ergeht es derzeit der fußballverrückten Türkei, wo der Wettskandal zunehmend größere Kreise zieht.

Zunächst wurde bekannt, dass 149 Schiedsrichter wegen der Platzierung unerlaubter Sportwetten für die Dauer von acht bis zwölf Monaten gesperrt worden sind. Nun weitet sich der Eklat aus: Der Verband TFF griff nämlich auch bei einer Vielzahl von Spielern durch. 1024 Spieler wurden suspendiert – darunter 27 aus der Süper Lig, der höchsten Spielklasse des Landes.

Zudem erließ ein Gericht in Istanbul Haftbefehle gegen acht Verdächtige. Darunter seien der Präsident des Vereins Eyüpspor, Murat Özkaya, und mehrere Unparteiische, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Elf weitere Personen seien unter Auflagen freigelassen worden. Ihnen wird unter anderem Amtsmissbrauch und Wettbewerbsmanipulation vorgeworfen.

„Niemals gegen die ethischen Grundsätze verstoßen“

Es ist der größte Eklat im europäischen Fußball seit Jahren – und noch ist unklar, wo er enden wird. Denn auch Spieler der Topklubs Galatasaray und Besiktas Istanbul stehen auf der Liste der verdächtigen Fußballprofis. Aus einer Mitteilung des TFF geht hervor, dass es sich dabei um die Galatasaray-Spieler Eren Elmali und Metehan Baltaci sowie die Besiktas-Profis Ersin Destanoglu und Necip Uysal handeln soll.

Während die Vereine ihre Unterstützung bei der Untersuchung zusagten, äußerten sich Elmali und Baltaci öffentlich zu den im Raum stehenden Vorwürfen. Sie erklärten, dass sie jeweils wegen einer einzelnen Wette, die zudem Jahre zurückliege, auf der Liste aufgetaucht seien. Dabei hätten sie aber weder gegen noch für den eigenen Verein gewettet.

„Während meiner gesamten Karriere habe ich niemals gegen die ethischen Grundsätze des Fußballs, die Sportlichkeit oder die Werte meines Vereins verstoßen“, erklärte Elmali. „Es tut mir sehr leid, dass mein Name in Zusammenhang mit einer solchen Angelegenheit in den Vordergrund gerückt ist“, meinte Baltaci. „Ich möchte insbesondere betonen, dass ich ab heute vor der gesamten Fußballöffentlichkeit verspreche, in allen Bereichen meines Lebens vorsichtiger zu sein.“

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