Er ist bekannt für offene Worte, für seine direkte Art. Matthias Sammer hat sich schon als Spieler nicht gescheut, Probleme klar anzusprechen. Seit Jahren ist der Europameister von 1996 hierzulande einer der angesehensten Experten.

Kurz vor den entscheidenden Spielen in der WM-Qualifikation gegen Luxemburg am Freitag (20.45 Uhr/RTL) und drei Tage später gegen die Slowakei (20.45 Uhr/ZDF) kritisiert Sammer Bundestrainer Julian Nagelsmann und rät ihm zu mehr Gelassenheit und weniger Aktionismus.

„Julian ist noch ein junger Trainer – und junge Trainer neigen in gewissen Phasen dazu, wenn sie etwas bewegen wollen, Reizpunkte zu setzen“, sagte Sammer in der Sky-Sendung „Sammer & Basile“: „Ein junger Trainer will im Prinzip in der nächsten Sekunde eine Lösung. Ein älterer Trainer bleibt ruhig, gelassen, klar – und arbeitet sehr viel über Vertrauen.“ Nagelsmann solle „vielleicht ein bisschen altersmäßig denken“.

Seit Montag weilt Nagelsmann mit dem Tross des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Wolfsburg – in Vorbereitung auf die anstehenden Länderspiele. Auf einer Pressekonferenz hatte sich der Bundestrainer nach der Ankunft zu vielen Themen geäußert – auch zu Leroy Sané, den er erstmals seit der Sommerpause wieder in den Kader berufen hat.

„Individualisten brauchen Liebe“, sagt Sammer

„Leroy weiß, was gefragt ist. Er weiß, dass es nicht mehr unzählige Chancen für ihn unter meiner Führung in der Nationalmannschaft gibt, um sich zu beweisen, das weiß er. Das kann ich auch so offen sagen, weil ich es ihm auch so offen gesagt habe“, sagte Nagelsmann – und ergänzte: „Er ist ein Spieler, der alles kann, er muss nur alles bringen. Da kann ihm keiner helfen, das kann nur er selbst (...) Er hat aber auch noch Schritte zu gehen, dass es noch besser wird – sowohl hier als auch im Verein.“

Sammer sagte dazu: „Meine Erfahrungen sind, Individualisten brauchen Liebe, brauchen so viel Liebe, dass es knallt. Das ist einfach so.“ Auf Nachfrage von Moderator Riccardo Basile, ob das die große Liebe sei, von der er gesprochen haben, antwortete Sammer: „Das ist genau das, was ich ihm grundsätzlich nicht geraten hätte zu sagen. (...) Du brauchst nicht in der Öffentlichkeit die Beziehungsebene infrage zu stellen. Der Öffentlichkeit erklären wollen, dass es möglicherweise die letzte Chance ist. Ich würde das nicht mehr tun, aber in dem Alter vom Julian hätte ich es genauso getan und es wäre genauso vielleicht nicht richtig gewesen.“

Der 58 Jahre alte Sammer hatte bereits im Sommer mit einer Generalabrechnung den Spielstil der Fußball-Nationalmannschaft moniert und den zu positiven Umgang mit dem EM-Aus im Viertelfinale 2024 angeprangert. Nagelsmann hatte Sammer inhaltlich zum Teil recht gegeben, sich aber eine persönliche, statt einer öffentlichen Auseinandersetzung gewünscht.

Zwei Siege für das WM-Ticket

Der Bundestrainer suche mit seiner Personalpolitik und taktischen Entscheidungen nach den Misserfolgen im Sommer mit drei Niederlagen beim Finalturnier der Nations League und dem Start in die WM-Qualifikation „im Moment Stabilität“, merkte Sammer nun an: „Und ich würde ihm nur raten: Die schaffst du nicht, wenn du ständig Reizpunkte setzt.“

Sané hatte am Montag aber erst einmal für Aufsehen neben dem Platz gesorgt – mit seinem Outfit bei der Ankunft im Teamhotel. Seine breite Hose endete kurz über den Tennissocken, die in gold-schwarzen Sneakern steckten. Dazu trug er eine auffällige Jacke und die Mütze „Jersey Beanie Patch Vintage Black“, die 150 Dollar (130 Euro) kostet. Im Vergleich zu seiner Tasche, die er in den Händen hielt, war das ein echtes Schnäppchen. Sané hatte sein Handgepäck im Louis-Vuitton-Modell „Steamer 30“ verstaut. Kostenpunkt: 8000 Euro.

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