Niki Lauda (✝70) wollte einen Streit um sein Erbe eigentlich unbedingt vermeiden. Schon 1997 gründete er eine Stiftung, die sein Vermögen verwalten und seine Familie über Generationen versorgen sollte. Das Vermögen wird auf über 100 Millionen Euro geschätzt.
In einer Stiftungsurkunde ist aufgeführt, dass davon nach Laudas Tod im Jahr 2019 explizit seine beiden Ehefrauen Marlene Knaus (1976-1991) und Birgit Lauda (2008 bis zum Tod) provitieren soll. Auch die vier Kinder gehören zu den Begünstigten. Lauda hat aus erster Ehe die Söhne Lukas (46) und Mathias (44), aus zweiter die Zwillinge Mia und Max (16).
Seit mehreren Jahren tobt dennoch ein erbitterter Erbstreit. Im Mittelpunkt: Witwe Birgit Lauda. Sie begann ein Jahr nach Laudas Tod, gegen die Erbschafts- und Stiftungsregelungen und die ihr zugedachten Versorgungsleistungen zu klagen. Zu diesen Leistungen zählen u.a. zwei Luxushäuser, Fuhrpark, Urlaube, Schulgelder für die Kinder und ein fünfstelliger Geldbetrag pro Monat. Birgit Lauda scheint das aber nicht zu reichen. Sie klagte in zwei Verfahren in Wien stattdessen auf einen Pflichtteil von knapp über 30 Millionen Euro.
Nun erhebt der langjährige Anwalt des dreimaligen Formel-1-Weltmeisters schwere Vorwürfe. „Ich nenne es mal posthume Ehrenbeleidigung, die hier seit fast sechs Jahren passiert“, sagte Haig Asenbauer zu „Bild“. Asenbauer gehört zu den Personen, die Laudas Vermögen verwalten. Laut dem Anwalt würden ausgehend von den Klagen „absurdeste Behauptungen über Niki Lauda kursieren, die er in keinster Weise verdient hat. Da Niki selbst dazu nichts mehr sagen kann, ist es unsere Aufgabe, einiges klarzustellen.“
Lauda-Witwe hat Millionen von der Stiftung erhalten
Es sei laut ihm etwa der Vorwurf aufgekommen, Lauda hätte seine Kinder „vergessen“ bzw. „nicht genug bedacht“. „Tatsächlich hat Niki Lauda verfügt, dass Mia und Max mehr vom Stiftungsvermögen erhalten sollen als alle anderen Familienmitglieder“, sagte der Anwalt.
Laut Asenbauer hätten Birgit Lauda und ihre Kinder seit 2019 rund 15 Millionen Euro in Geld- und Sachleistungen von der Stiftung erhalten. Diese seien für „die Zurverfügungstellung einer Villa in Wien und des Anwesens auf Ibiza mit Reitstall, Tennisplatz, Pool und Fuhrpark“ verwendet worden.
„Dazu wird von Strom, Gas über Haushälter und anderes Personal, Privatschulen und Urlaube alles bezahlt, was angeblich benötigt wird. Autos, Schultransporte, Krankenversicherungen, Ferien-Camps und Skikurse. Obendrauf kommt ein Bargeldbetrag in fünfstelliger Höhe pro Monat. Sowohl für die Kinder als auch für Birgit. Allein bei ihr und den Kindern summiert sich dieses Paket auf 150.000 Euro pro Monat“, sagte der Anwalt weiter zu „Bild“.
Asenbauer beklagt in diesem Zusammenhang, dass Birgit Lauda verschwenderisch mit dem Vermögen umgeht. So bestehe sie darauf, dass ihr Pool auf Ibiza das ganze Jahr beheizt wird. „Das kostet mehr als 60.000 Euro pro Jahr. Und wir reden hier von einem Pool auf Ibiza und nicht in Norwegen oder Hamburg“, so Asenbauer. Und weiter: „Natürlich haben wir Birgit schon das eine oder andere Mal gefragt, ob man vielleicht vereinzelt etwas Geld einsparen könnte, zugunsten der Kinder. Damit das Vermögen nicht allzu schnell aufgebraucht ist. Es ist immer dasselbe Ding: Was Birgit Lauda tut, ist schwer schädigend für ihre eigenen Kinder.“
Erfolge vor Gericht? „Nichts ist ferner der Wahrheit“
Auch vermeintliche Klage-Erfolgen, über die in der Vergangenheit berichtet wurde, widerspricht Asenbauer. Diese seien „Fantasie- und Wunschvorstellungen! Tatsächlich sind beide Gerichtsverfahren, eines über 8,5 Millionen Euro und eines über 22 Millionen Euro, nunmehr in erster Instanz abgeschlossen. In einem ist ein Urteil ergangen, mit dem Birgits Klage zur Gänze abgewiesen wurde.“ Sie sei dazu verurteilt worden, 700.000 Euro Anwalts- und Gerichtskosten zu ersetzen – und gegen das Urteil in Berufung gegangen. „Das Beweisverfahren des zweiten Verfahrens wurde Anfang Oktober beendet. Da wird das Urteil in den nächsten Wochen erwartet.“
Tatsächlich kamen im Jahr 2024 Berichte auf, nach denen sich die Lauda-Witwe vor Gericht durchgesetzt habe und ihr rund 16 Prozent des Vermögens zustehen würden – ein Gericht sollte demnach über den genauen Betrag entscheiden. „Genauso frech ist es übrigens von Birgit Lauda, zu behaupten, dass sie Verfahren gewonnen hätte. Nichts ist ferner der Wahrheit“, sagte Asenbauer.
Es sei mehrfach versucht worden, sich außergerichtlich zu einigen. „Es ging ihr nie darum, ‚ein wenig‘ mehr Geld zu bekommen, sondern massiv mehr Geld. Hier ist das Abstruse, dass das Geld, das sie für sich aus dem großen Gesamttopf der Erbmasse und der Stiftung herausklagen will, am Ende eins zu eins zulasten ihrer eigenen Kinder geht“, sagte Asenbauer. Die Rechnung: Je mehr Witwe Birgit eventuell einstreicht, desto kleiner die Summe, die die Kinder in Zukunft versorgen soll.
Die Anwalt- und Gerichtskosten würden sich mittlerweile auf 3,5 Millionen Euro belaufen. Birgit Lauda hat sich zu Asenbauers Aussagen öffentlich bislang nicht geäußert.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke