Die Pleite bei Werder Bremen bringt das Fass zum Überlaufen: Der VfL Wolfsburg wirft seinen Trainer Paul Simonis raus. Der Niederländer hatte das Team erst zu Saisonbeginn übernommen.
Tabellenkeller statt Träume vom Europapokal, erneuter Absturz statt Aufbruchstimmung: Das Experiment Paul Simonis beim VfL Wolfsburg ist gescheitert. Der kriselnde Fußball-Bundesligist hat Konsequenzen aus der sportlichen Schieflage gezogen und die Zusammenarbeit mit seinem niederländischen Chefcoach nach nur rund vier Monaten beendet. Das berichteten am Nachmittag Sky und "Bild" übereinstimmend.
Auch die Führungsetage um Geschäftsführer Peter Christiansen und Sportdirektor Sebastian Schindzielorz steht weiter im Fokus. Doch nach der jüngsten Pleite bei Werder Bremen (1:2) am Freitagabend traf es zunächst Simonis, der nach Erik ten Haag (Bayer Leverkusen) und Gerardo Seoane (Borussia Mönchengladbach) die dritte Trainerentlassung der laufenden Bundesliga-Saison ist. Schindzielorz hatte schon am Freitag ein weiteres Bekenntnis zu Simonis vermieden.
Große Ziele, nichts dahinter
Die Entlassung des 40-jährigen Trainers ist das Eingeständnis einer Fehlentscheidung im Sommer. Als Nachfolger von Ralph Hasenhüttl sollte Simonis den VfL zurück zu alten Erfolgen, ins internationale Geschäft und vor allem zu Stabilität führen. Auch der Coach selbst hatte das ehrgeizige Ziel Europa vor dem Saisonstart im Sommer ausgerufen.
Den eigenen Ansprüchen wurden Simonis und seine Mannschaft aber nicht gerecht. Mit nur zwei Siegen aus den ersten zehn Spielen liegt Wolfsburg im unteren Tabellendrittel. Im DFB-Pokal war in der zweiten Runde gegen Zweitligist Holstein Kiel Schluss. Einigen stabilen Leistungen folgten mannschaftliche Totalausfälle wie im Pokal oder in der Bundesliga gegen den VfB Stuttgart.
Und so wackelt bei den so ambitioniert in die Saison gestarteten Wölfen auch die Führungsetage. "Ich versuche, so gut es geht meine Arbeit zu machen - und wenn es andere Informationen gibt, dann werde ich die erhalten", sagte Schindzielorz nach der Bremen-Pleite.
Simonis hatte in seiner Debütsaison als Cheftrainer mit den Go Ahead Eagles aus Deventer überraschend den niederländischen Pokal gewonnen. Dann wagte er den Schritt zum VfL und in die Bundesliga. Dort scheiterte er nun nach wenigen Monaten, angedeutet hatte sich die Trennung schon länger. Auch Kapitän Maximilian Arnold hatte nach dem jüngsten Rückschlag eingeräumt: "Es geht nicht in die richtige Richtung, so ehrlich muss man sein."
Kandidaten kursieren schon
Der VfL kann die Saison schon jetzt fast abschreiben - und muss einmal mehr einen Neuanfang wagen. Fehlende Kontinuität auf der Trainerposition ist längst zu einem Dauerproblem der Niedersachsen geworden. Der letzte Chefcoach, der zwei volle Spielzeiten in Wolfsburg überstand, war Oliver Glasner (2019 bis 2021). In der Folge scheiterten Florian Kohfeldt, Niko Kovac, Hasenhüttl und nun Simonis daran, langfristig erfolgreich am Mittellandkanal zu arbeiten.
Wer es als nächstes probieren darf, soll zeitnah verkündet werden. Namen wie Thomas Reis (Samsunspor), Urs Fischer (ehemals Union Berlin) und Mathias Jaissle (Al-Ahli FC) kursieren längst.
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