Vom Kapitän gab es ein Extralob für den Joker. „Ransi hat es die letzten Wochen schon sehr gut gemacht. Heute kam er mal von der Bank aus einer anderen Position heraus ins Spiel. Das tut manchmal auch gut“, meinte Yussuf Poulsen, der erstmals für Königsdörffer in der Startelf des Hamburger SV stand. „Er hat ein super Tor gemacht. Ich freue mich extrem für ihn, denn er ist ein sehr guter Junge, mit dem ich bestens auskomme.“
Der HSV-Held des Tages, Ransford Königsdörffer, selbst wollte noch seinem Kopfball ins Glück beim 1:1 (0:0) gegen Borussia Dortmund in der letzten Minute der Nachspielzeit nicht öffentlich reden. Das machten andere. „Das Tor wird ihm Aufwind geben“, sagte Miro Muheim.
Für die Dortmunder hatte Carney Chukwuemeka (64.) zur Führung getroffen. „Den Ausgleich in der letzten Sekunde zu kassieren, ist sehr ärgerlich, aber so ist der Fußball manchmal“, meinte Dortmunds Trainer Niko Kovac. „Ich muss aber den HSV auch loben, der über 90 Minuten alles reingeschmissen hat.“
HSV-Trainer sieht eigene Geschichte
„Der Fußball schreibt mit dem Tor durch Ransi dann seine eigenen Geschichten. So ist es ein sehr gelungener Fußballnachmittag für uns mit einem Ergebnis, über das wir uns sehr freuen“, sagte HSV-Trainer Merlin Polzin. Und Jean-Luc Dompe befand: „In den letzten Spielen haben wir gut gespielt, aber nicht getroffen. Umso mehr haben wir uns heute sehr für Ransi gefreut. Er hat Tag für Tag weiter an sich gearbeitet und wurde dafür heute belohnt.“
Königsdörffer hatte zuletzt viel einstecken müssen, war angesichts seiner Torflaute, dem vergebenen Elfmeter beim 0:1 gegen Wolfsburg und seiner schwachen Leistung beim 1:4 in Köln vor allem in den sozialen Medien beschimpft worden, sogar ein offener Brief war gegen den Stürmer verbreitet worden. Gegen Dortmund stand der 24-Jährige erstmals in dieser Saison nicht in der Startelf.
Nach dem Abpfiff hob Trainer Polzin in der Kabine Königsdörffer heraus - und sorgte so für noch bessere Stimmung. „Das Tor von Ransi war ein absoluter Gänsehautmoment. Ich habe vor dem Spiel zu ihm gesagt: Du kommst rein und triffst. Dann kommt der Ball in der Nachspielzeit und er köpft ihn rein – das ist einfach schön für ihn“, sagte Nicolai Remberg. „Ich gönne ihm das zu tausend Prozent, da er so viel für die Mannschaft macht.“
Einen Tag nach seinem 35. Geburtstag betonte Polzin am Samstag noch einmal: „Ransi war immer wichtig für uns. Er hat mit seiner Arbeit einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass wir unser Spiel fußballerisch weiterentwickelt haben.“
Ruhe beim HSV während der Länderspielpause
Vor der Länderspiel-Pause hat der HSV in den ersten zehn Bundesliga-Spielen nach dem Aufstieg neun Punkte gesammelt. Gegen den Tabellendritten Dortmund waren die Hamburger, wie zuvor auch beim 1:2 gegen den Tabellenzweiten RB Leipzig, auf Augenhöhe.
Das spektakuläre Remis in letzter Sekunde gegen den Favoriten sorgt nun für Ruhe in Hamburg. „Natürlich ist es ganz wichtig, dass es dieses Mal nicht nur Lob gibt, sondern auch etwas Zählbares. Das ist wichtig für die Tabelle und für unser Selbstverständnis“, sagte Muheim.
Für die Hamburger geht es am 22. November beim FC Augsburg weiter, danach erwartet der HSV den VfB Stuttgart, ehe Zweitligist Holstein Kiel im Volksparkstadion im Pokal-Achtelfinale erwartet wird.
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