In ihrer Sportart ist Darja Varfolomeev (19) aktuell die Größte. Bei der WM in Rio de Janeiro gewann die Sportgymnastin fünfmal Gold. Doch was kaum einer weiß: Die Olympiasiegerin aus dem Vorjahr hat mit ihrer Größe zu kämpfen.

Varfolomeev ist in den vergangenen zwölf Monaten noch einmal um sechs Zentimeter gewachsen. Von 1,69 Meter ging es auf 1,748 Meter. Das ist ungewöhnlich groß für die Rhythmische Sportgymnastik: Ihre Top-Konkurrentinnen wie die Bulgarin Stiliana Nikolova (20) mit 1,41 Metern und die Italienerin Sofia Raffaeli (21) mit 1,60 Metern sind deutlich kleiner.

„Je größer man wird, desto anspruchsvoller wird vieles in der Rhythmischen Gymnastik“, sagt Varfolomeev. „Kleinere Gymnastinnen sind oft schneller und haben es manchmal leichter, bestimmte Elemente auszuführen – zum Beispiel eine Rolle oder ein schnelles Beinheben. Bei mir dauert das durch die Körpergröße etwas länger, und ich muss meinen ganzen Körper präziser kontrollieren.“

Zum Vergleich zu früher sagt sie: „Als ich kleiner war, war vieles natürlich einfacher – die Elemente fühlten sich leichter an, weil ich weniger Kraft brauchte. Jetzt ist es körperlich fordernder, aber ich finde, die Bewegung wirkt dadurch reifer und schöner.“

Modelpläne nach der Karriere

Die neue Größe führt zu Herausforderungen. „In den letzten Monaten musste ich mein Training schon ein bisschen anpassen“, sagt Varfolomeev. „Wenn man wächst, verändert sich ja das ganze Körpergefühl – auch kleine Veränderungen spüre ich sofort. Dann muss ich wieder viel üben, bis alles im richtigen Rhythmus ist. Es geht darum, die Balance neu zu finden, weil sich durch jedes bisschen Größe oder Gewicht der Schwerpunkt verschiebt.“

Mit Trainerin Julija Raskina arbeitet Varfolomeev bereits fleißig für die nächsten Ziele: 2026 steht die WM in Frankfurt/Main an (12. bis 16. August). Zwei neue Übungen müssen einstudiert werden. Dieses Jahr hat sie WM-Gold im Mehrkampf sowie mit Ball, Keulen und Band gewonnen. Nur mit dem Reifen blieb sie ohne Edelmetall. „Das Wichtigste ist für mich, gesund zu bleiben, topfit zu sein und mich bestmöglich vorzubereiten“, sagt Varfolomeev: „Wenn ich das schaffe, kann ich bei der WM mein Bestes geben – darauf freue ich mich sehr.“

Das Wachstum macht noch andere Probleme: „Der Körper verändert sich – die Knochen, die Gelenke, alles wächst mit. Und das kann man auch körperlich spüren, zum Beispiel an den Sprunggelenken, Hüften oder Knien“, erklärt die Olympiasiegerin. „Da ist es wichtig, gut auf den Körper zu hören und sich Zeit zur Regeneration zu nehmen.“

„Ich bin fast auf Modelgröße“

Doch Varfolomeev sieht auch Vorteile der Größe: „Es sieht auf der Fläche oft sehr elegant aus, wenn eine größere Gymnastin mit langen Beinen und schönen Linien arbeitet. Genau das ist ja auch ein wichtiger Teil unseres Sports: Eleganz und Ausdruck.“

Außerdem könnten sich durch ihre Körpermaße andere Türen öffnen: „Ich bin mit knapp 1,75 Meter fast auf Modelgröße, und das finde ich natürlich schön“, sagt Varfolomeev: „In der Rhythmischen Gymnastik kann es manchmal ein kleiner Nachteil sein, aber für meine Zukunft sehe ich es als Vorteil. Wenn ich nicht noch viel weiter wachse, passt das perfekt.“

Denn sie hätte „große Lust, etwas im Modelbereich zu machen – Fotoshootings, Modenschauen oder Fashion Weeks finde ich total spannend. Ich glaube, das könnte gut zu mir passen und würde mir viel Spaß machen.“

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