Es gibt im Fußball an sich nur einen Clásico, es ist das Duell zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona. In Deutschland hat die Liga mal versucht, die Partie zwischen den Bayern und Dortmund mit der Aneignung des Begriffs hochzujazzen. Aber das ging irgendwann schief, weil zwischen den beiden das Gleichgewicht der Kräfte zusehends in Unordnung geriet und es zuweilen zum Desástro verkam.

In Hoffenheim aber lassen sie nicht locker, die Idee scheint zu hübsch zu sein, als sie in der Schublade zu lassen – zumal mit Blick auf den Gegner am 8. November. RB Leipzig ist zu Gast, für Fußball-Traditionalisten so etwas wie Blasphemie mit Ball. Das wissen sie natürlich auch in Hoffenheim, jahrelang stand ja bei dieser Paarung insgeheim El Plástico auf dem Spielplan, aber das könnte dank des Erfindungsreichtums der Hoffenheimer Pappenheimer nun ausgedient haben.

Sie pflasterten alles rund um die Spielstätte in Sinsheim mit Plakaten voll, wo für den „Unbeliebtico“ am 8. November gegen Leipzig geworben wird. Bei den „zum Gegner passenden Headlines“ würden bewusst „verbreitete Narrative“ aufgegriffen und „mit Selbstironie gearbeitet“, ließen die Hoffenheimer unter anderem wissen.

RB Leipzig schneidet prozentual besser ab als die FDP

Die Leipziger jedoch finden das gar nicht witzig. Sie pochen darauf, sich „an Zahlen und Fakten zu orientieren“ und verweisen auf eine Marktanalyse des Meinungsforschungsinstituts Allensbach. Demnach stehe ihr Klub im Ranking der beliebtesten Vereine sogar auf Platz drei hinter Bayern und Dortmund.

Man fragt sich natürlich erst einmal schon, was den Allensbachern eventuell in den Nachmittagstee getan wurde. Aber nein, orientieren wir uns an den Zahlen, und so gaben 9,1 Prozent demnach an, „ganz interessiert“ an RB zu sein. Das ist dreimal so viele, wie Allensbach in der Sonntagsfrage („Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre …“) für die FDP ermittelt hat, es könnte als hinkommen. Zumal die Hoffenheimer mit 4,1 Prozent lediglich noch vor Augsburg, Mainz und Heidenheim liegen, was die Glaubwürdigkeit noch verstärkt.

Deswegen empfehlen die Leipziger den Hoffenheimern: Weniger von sich auf andere schließen. Also quasi den Clásico unter den Gepflogenheiten, um sich nicht unbeliebt zu machen.

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