Der FC Schalke 04 grüßt von der Tabellenspitze, die Fans träumen von der Rückkehr in die Erste Bundesliga – doch die wirtschaftliche Lage des Traditionsvereins ist nach wie vor angespannt. „Trotz der Herausforderungen der vergangenen Spielzeiten sind wir weiter auf einem guten Weg, unsere finanzielle Stabilität auszubauen und neue Handlungsspielräume zu gewinnen“, sagte Christina Rühl-Hamers.
Die Finanzvorständin der Königsblauen stellte am Dienstag den Bericht für das Geschäftsjahr 2024/25 vor – einer Saison, die die Schalker mit dem 14. Tabellenplatz abschlossen, der historisch schlechtesten Platzierung in der jüngeren Vereinsgeschichte.
Grund für den verhaltenen Optimismus: Es konnte ein Gewinn von 5,5 Millionen Euro ausgewiesen werden – und dies, obwohl die TV-Einnahmen um rund sechs Millionen Euro zurückgegangen waren. Möglich war dies aufgrund von Spielerverkäufen, gestiegener Sponsoringerlöse und vor allem dank zahlreicher Sonderveranstaltungen in der vereinseigenen Arena, etwa Konzerte und Champions-League-Spiele von Schachtar Donezk. Der ukrainische Meister hatte wegen des Krieges seine internationalen Partien in Gelsenkirchen ausgetragen. So konnte Schalke insgesamt einen Umsatz von 157,9 Millionen Euro erwirtschaften.
Schalke plagt hohe Zinslast
Doch die Probleme bleiben und schränken die Handlungsfähigkeit weiterhin ein. Das hängt in erster Linie mit den unverändert hohen Verbindlichkeiten zusammen, die den Klub belasten. Die konnten zwar von 162,7 auf 147,9 Millionen Euro gesenkt werden. Doch die Zinslast drückt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr musste Schalke über 16 Millionen Euro an Zins und Tilgung zahlen. Daran dürfte sich auch in naher Zukunft wenig ändern.
Auch deshalb plant der Klub, zwei auslaufende Anleihen mittels einer neuen Anleihe zu refinanzieren. 2026 wird eine Anleihe in Höhe von 15,9 Millionen Euro fällig gestellt, ein Jahr darauf dann eine Anleihe in Höhe von 34,1 Millionen. Zumindest ein erheblicher Teil dieser Summe soll durch die neue Anleihe wieder hereingeholt werden.
Das Investitionsklima, so Hoffnung der Schalker Verantwortlichen, könnte sich nicht zuletzt durch den sportlichen Aufschwung der vergangenen Monate wieder verbessert haben. „Die Refinanzierung gibt uns den nötigen Freiraum, um Kurs zu halten und neue, bessere Perspektiven zu schaffen“, sagte Rühl-Hamers.
Genossenschaft bleibt deutlich hinter Erwartungen zurück
Denn die Schalker müssen auch weiter daran arbeiten, ihr negatives Eigenkapital, das aktuell mit minus 99,1 Millionen Euro beziffert wird, zu reduzieren. Sollte dies bis zum 30.12. nicht gelingen, droht ein Punkteabzug im Hinblick auf die kommende Saison. Deshalb wird erwogen, die Einnahmen aus der Fördergenossenschaft für das Stadion dazu heranzuziehen.
Im Januar war die „Auf Schalke eG“ gegründet worden – eine Genossenschaft, über die Anteile an der Arena erworben werden können. Allerdings: Bislang haben nur etwa 8000 Mitglieder davon Gebrauch gemacht. Statt der intern kalkulierten Einnahmen von bis zu 50 Millionen Einnahmen sind so gerade mal 8,3 Millionen Euro zusammengekommen.
Ein echter Befreiungsschlag könnte nur durch eine Rückkehr in die erste Liga erreicht werden – sowie mit der damit verbundenen signifikanten Erhöhung der Einnahmen, vor allem der TV-Gelder. Schalke werde auch weiterhin um Konsolidierung bemüht sein müssen, warnte Rühl-Hamers. „Entscheidend dafür ist, dass wir in unserer Konsequenz nicht nachlassen, weder bei der Generierung von Einnahmen noch bei der Kostenkontrolle“, sagte sie. Immerhin: eine akute existenzielle Bedrohung stellt die wirtschaftliche Situation, so schwierig sie auch nach wie ist, nicht mehr dar.
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