Diese Nachricht macht den Stürmern auf der ganzen Welt Hoffnung: Die Regelhüter des International Football Association Board (Ifab) diskutieren eine Reform der Abseitsregel, die den Angreifern einen wesentlichen Vorteil verschaffen könnte.

Schon im Jahr 2020 machte Trainer-Legende Arsène Wenger (76), der seit 2019 als Direktor für globale Fußballförderung bei der Fifa arbeitet, einen revolutionären Vorschlag: Ein Spieler steht demnach nicht mehr im Abseits, wenn sich ein Körperteil, mit dem ein Tor erzielt werden kann – also mit Ausnahme der Hände und Arme – noch auf gleicher Höhe mit dem vorletzten Spieler der gegnerischen Mannschaft befindet.

Bedeutet: Ein Angreifer dürfte im Moment der Ballabgabe mit einem Großteil seines Körpers jenseits der imaginären Abseitslinie stehen – und hätte den kürzeren Weg zum Tor als der Verteidiger, ohne dass der Schiedsrichter abpfeift.

Ziel der Änderung wäre, die vielen Millimeter-Entscheidungen, zu denen es trotz Einsatzes der halbautomatischen Abseitstechnik kommt, aufzulösen – und zwar nach dem früher bei gleicher Höhe geltenden Grundsatz: „Im Zweifel für den Angreifer.“ Mit der Folge, dass es zu mehr Torszenen kommen könnte, die das Spiel attraktiver machen.

Nach Wengers Vorschlag führte die Fifa mit Erlaubnis des International Football Association Board (Ifab) bereits Tests durch, die jedoch wegen der Corona-Pandemie abgebrochen werden mussten. Diese Woche Dienstag setzten die beiden Ifab-Beratungsgremien „Football and Technical Advisory Panels“ aus Spielern, Trainern und Schiedsrichtern das Abseits-Thema nun wieder auf die Agenda.

Diskussion über neue Sekunden-Regel

Eine Entscheidungsbefugnis haben die zwei Beratungsgremien allerdings keine, diese liegt ausschließlich bei der einmal jährlich im Februar oder März stattfindenden Ifab-Generalversammlung. Stimmberechtigt sind die vier britischen Vertreter aus England, Wales, Schottland und Nordirland. Ebenfalls vier Stimmen hat die Fifa, die Präsident Gianni Infantino en bloc abgibt. Für eine Regeländerung ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit nötig.

Neben einer möglichen Abseits-Reform diskutierten die Ifab-Beratungsgremien auch über eine Ausweitung der Torwart-Regel, um Zeitspiel zu unterbinden. Seit dieser Saison dürfen Torhüter den Ball acht Sekunden halten, sobald sie ihn sicher haben. Der Schiedsrichter zählt die letzten fünf Sekunden mit erhobener Hand herunter. Ist der Ball dann noch nicht im Spiel, gibt es Eckball für die gegnerische Mannschaft.

Eine neue Sekunden-Regel könnte künftig auch bei Einwürfen und Abstößen gelten, allerdings frühestens ab der übernächsten Saison.

Der Artikel wurde für das Sport-Kompetenzcenter (WELT, „BILD“, „SPORT BILD“) erstellt und zuerst in der „SPORT BILD“ veröffentlicht.

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