Er hat mittlerweile drei Turniere auf der European Tour gewonnen, ist die Weltrangliste konsequent hinaufgeklettert und wird im aktuellen Ranking für die Setzliste der am 11. Dezember beginnenden Darts-WM 2026 an Nummer 13 geführt. In der Jahresliste 2025 ist Martin Schindler sogar Neunter.
Wenn Montag im englischen Leicester der 28. World Grand Prix (live bei DAZN und Sport1) beginnt, hofft der 29-Jährige einmal mehr, dass ihm endlich auch bei einem großen Event der Durchbruch gelingen möge. Denn bei den Major-Turnieren der Professional Darts Corporation (PDC) war für die deutsche Nummer eins bislang nicht viel zu holen.
Seine tiefschwarze Bilanz bei Darts-Weltmeisterschaften konnte Schindler vor drei Jahren zumindest etwas aufhellen. Nachdem er bei seinen ersten drei WM-Teilnahmen stets zum Auftakt ausgeschieden war, gelang ihm bei der WM 2023 immerhin mal ein Sieg.
Oft war nach dem ersten Match Schluss
Doch auch bei den weiteren Major-Turnieren hat die deutsche Nummer eins im Vergleich zu seinen Leistungen auf der European Tour noch jede Menge Luft nach oben. Dort, wo große Preisgelder und Sprünge in der Weltrangliste zu machen sind, war für Schindler oft schon nach dem ersten Match wieder Schluss.
Beim World Matchplay gelang ihm bei vier Teilnahmen noch kein einziger Sieg, bei der European Darts Championship reichten fünf Teilnahmen nicht für einen Erfolg, und auch beim Grand Slam of Darts schied er bislang fünfmal in der Gruppenphase aus. Ein großes Halbfinale erreichte er noch nie.
Umso bemerkenswerter, dass der im hessischen Rodgau lebende Strausberger vor einer Woche einen weiteren Meilenstein erreichte und es als erster Deutscher überhaupt unter die Top16 der Weltrangliste schaffte. Schindler ist einer der wenigen im Profidartsport, die den Sprung nicht durch den einen großen Erfolg, sondern durch Beständigkeit und Konstanz auf der ProTour vollzogen. Durchaus ein Qualitätsmerkmal.
Schindler stand schon mal im Viertelfinale
Immerhin der World Grand Prix mit seinem besonderen Format (Double In, Double Out) scheint Schindler zu liegen. Hier erreichte er 2023 als bislang einziger Deutscher das Viertelfinale – die Einstellung seiner persönlichen Major-Bestleistung, nachdem er es im selben Jahr auch ins Viertelfinale der UK Open geschafft hatte. Im vergangenen Jahr war beim World Grand Prix dann noch mal das Achtelfinale drin.
Mut macht auch, dass Schindler diesmal als erster Deutscher in der Geschichte gesetzt ist und den ganz großen Namen damit zumindest in Runde eins aus dem Weg geht. Im zweiten Match des Abends trifft er am Montag auf den in der Weltrangliste 18 Plätze hinter ihm stehenden Polen Krzysztof Ratajski. Ein gutes Los, auf das im Erfolgsfall allerdings eine der schwerstmöglichen Aufgaben wartet: Luke Humphries, die Nummer eins der Welt.
Umgekehrt die Vorzeichen für Niko Springer. Dass es der 25-Jährige nur neun Monate nach seinem Debüt auf der Profitour bereits in den Kreis der 32 Qualifizierten geschafft hat, ist bereits ein Riesenerfolg. Springer sollte und wird die Erfahrung auf der ganz großen Bühne genießen. Zum Auftakt am späten Montagabend wartet mit Stepehen Bunting die Nummer vier der Welt.
Gelingt dem Deutschen die Überraschung, scheint der weitere Weg durchaus reizvoll. Im Achtelfinale würde einer der Niederländer Danny Noppert und Jermaine Wattimena warten. Noppert hatte er bei seinem ersten Turniersieg vor zwei Wochen im Finale von Budapest besiegt. Im Viertelfinale würden es wohl gegen James Wade oder Gary Anderson gehen.
Springer hatte sich mit seinem Turniersieg in Ungarn in letzter Sekunde für den World Grand Prix qualifizieren können und so dafür gesorgt, dass nach 2022 und 2023 (Schindler und Gabriel Clemens) sowie 2024 (Schindler und Ricardo Pietreczko) erneut zwei Deutsche im elitären Feld stehen.
Spielplan, World Grand Prix, 1. Runde
Montag (DAZN ab 19 Uhr, Sport1 ab 20 Uhr):
Rob Cross (ENG/9) – Wessel Nijman (NED)
Martin Schindler (D/16) – Krzysztof Ratajski (POL)
Chris Dobey (ENG/8) – Cameron Menzies (SCO)
James Wade (ENG/5) – Joe Cullen (ENG)
Danny Noppert (NED/13) – Jermaine Wattimena (NED)
Luke Humphries (ENG/1) – Nathan Aspinall (ENG)
Gary Anderson (SCO/12) – Raymond van Barneveld (NED)
Stephen Bunting (ENG/4) – Niko Springer (D)
Turnierbaum World Grand Prix
- Obere Hälfte 1
Luke Humphries (ENG/1) – Nathan Aspinall (ENG)
Martin Schindler (D/16) – Krzysztof Ratajski (POL)
Chris Dobey (ENG/8) – Cameron Menzies (SCO)
Rob Cross (ENG/9) – Wessel Nijman (NED)
- Obere Hälfte 2
Stephen Bunting (ENG/4) – Niko Springer (D)
Danny Noppert (NED/13) – Jermaine Wattimena (NED)
James Wade (ENG/5) – Joe Cullen (ENG)
Gary Anderson (SCO/12) – Raymond van Barneveld (NED)
- Untere Hälfte 1
Luke Littler (ENG/2) – Gian van Veen (NED)
Peter Wright (SCO/15) – Mike De Decker (BEL)
Gerwyn Price (WAL/7) – Ryan Searle (ENG)
Josh Rock (NIR/10) – Ryan Joyce (ENG)
- Untere Hälfte 2
Michael van Gerwen (3) – Dirk van Duijvenbode (NED)
Ross Smith (14) – Daryl Gurney (NIR)
Jonny Clayton (WAL/6) – Andrew Gilding (ENG)
Damon Heta (AUS/11) – Luke Woodhouse (ENG)
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