Nach dem Last-Minute-Drama um Rotsünder Fabio Vieira machte Merlin Polzin in seiner doppelten Sorge eine Ansage an die DFB-Justiz. Das Wort Sportgericht nahm der HSV-Coach nicht in den Mund. Und doch wurde klar, dass die Hamburger jetzt Milde erwarten. Mehr als die unausweichliche Mindeststrafe von einem Spiel Sperre nach dem Platzverweis für ihren Topstar in der Fußball-Bundesliga wäre für die Hanseaten nicht zu akzeptieren.
„Ich gehe fest davon aus, dass natürlich die Dynamik der Szene nochmal bewertet wird, dass man sieht, wie Fabio zurückzieht, dass er den Gegner nicht am Kopf trifft“, sagte Polzin nach dem späten Aufreger tief in der langen Nachspielzeit beim ansonsten ziemlich mäßigen 0:0 beim 1. FC Union Berlin. „Wichtig ist für mich, dass im Nachgang nochmal klargestellt wird, wie das Duell wirklich aussah. Da habe ich vollstes Vertrauen in alle handelnden Personen“, betonte der Hamburger Chefcoach seine Erwartung an die DFB-Richter.
Das Drama um den vom FC Arsenal ausgeliehenen Portugiesen beschränkte sich keineswegs auf die diskutable Hinausstellung durch Referee Deniz Aytekin. Vieira verletzte sich bei der Aktion gegen Unions Abwehrchef Leopold Querfeld selbst am Knie – möglicherweise sogar schwer. Lange musste er noch auf dem Rasen behandelt werden.
Polzin konnte in Berlin noch keine Diagnose verkünden, aber eventuell fehlt der 25-Jährige durch die Blessur viel länger, als die Sperre es erzwingt. Das wäre bitter für den HSV. Aytekin wertete das Einsteigen Vieiras an der Mittellinie mit gestrecktem Bein gegen Querfeld als grobes Foulspiel, doch offenbar war sich der Referee in der Bewertung gar nicht mehr so sicher. Entscheidend sei die Dynamik beim Einsteigen. „Aber ich glaube, niemandem ist groß etwas passiert. Wir schreiben das rein, wie es war, und dann macht das Sportgericht, was es macht“, sagte der Schiedsrichter bei DAZN. Das klang im Sinne Polzins nur nach der Mindeststrafe.
Auch Omari verletzt
Da sich auch Warmed Omari am Knöchel verletzte, hatte der Punktgewinn für den HSV eine bittere Note. Dennoch war die Erleichterung über die Nullnummer groß. In Berlin-Köpenick haben sich andere Mannschaften schon schwerer getan. Polzin sieht seine Aufsteiger auf einem „guten Weg“.
Mit fünf Punkten aus fünf Spielen ist eine Grundlage gelegt. „Jetzt kommen die Automatismen langsam“, sagte Miro Murheim. „Am Ende schießen wir leider kein Tor, aber das machen wir nächste Woche besser. Es geht in die richtige Richtung“, fügte der linke Verteidiger an.
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