Bayern München: Wunschspieler Florian Wirtz und auch Jung-Nationalspieler Nick Woltemade bekamen die Münchner nicht. Als neues Offensiv-Ass kam dafür nach den Abgängen von Thomas Müller, Leroy Sané und Kingsley Coman für eine Sockelablöse von 68 Millionen Euro Luis Díaz vom FC Liverpool. Und kurz vor Transferschluss noch Leihspieler Nicolas Jackson vom FC Chelsea.
Bayer Leverkusen: Die Werkself blickt auf einen XXL-Umbruch. Neben Star-Trainer Xabi Alonso haben unter anderem auch die Leistungsträger Florian Wirtz, Jonathan Tah, Granit Xhaka, Lukas Hradecky, Jeremie Frimpong und Piero Hincapie den Verein verlassen. Mehr als ein Dutzend Profis sind gekommen. Die größte Baustelle gibt es derzeit auf der Trainerbank, nachdem sich Bayer von Alonso-Nachfolger Erik ten Hag schon nach zwei Bundesliga-Spielen wieder getrennt hat.
Eintracht Frankfurt: In dem Franzosen Hugo Ekitiké hat die Eintracht erneut einen Topstürmer verloren. Doch den Frankfurtern ist auch dieses Mal wieder zuzutrauen, dass sie den Abgang kompensieren - zumal der Klub für die Offensive mit Jonathan Burkardt vom FSV Mainz 05 und Ritsu Doan vom SC Freiburg zweimal clever eingekauft hat. Der Abschied von Torwart Kevin Trapp nach Paris wurde durch die Verpflichtung von Michael Zetterer kompensiert.
Wer kam, wer ging? Die Mega-Deals des Transfersommers

Borussia Dortmund: Der BVB hat den Kader mit Jobe Bellingham, Carney Chukwuemeka, Fábio Silva, Aarón Anselmino sowie der fixen Verpflichtungen von Daniel Svensson und Yan Couto in der Tiefe und Breite verstärkt. Gleichzeitig brachte der Klub mit Verkäufen wie Jamie Gittens, Soumaïla Coulibaly oder Youssoufa Moukoko finanzielle Mittel herein und baute unnötige Belastungen ab. Dennoch bleibt eine Unwucht: Sieben Innenverteidiger und sieben zentrale Mittelfeldspieler für je drei Positionen stehen im Kader.
SC Freiburg: Mehr Geld als in diesem Sommer hat Freiburg noch nie in neue Spieler investiert: Mehr als 30 Millionen Euro flossen in den Kader - sowohl um die Breite zu stärken als auch die Spitze zu verbessern. Der Abgang von Ritsu Doan zu Eintracht Frankfurt schmerzt sportlich, war jedoch eingeplant. Neue Gesichter kamen vor allem für die Offensive - und auch mit Blick auf die Dreifachbelastung aus Bundesliga, DFB-Pokal und Europa League.
FSV Mainz 05: Spektakuläre Zugänge gab es in Mainz nicht, während der Abgang von Nationalstürmer Burkardt zu Eintracht Frankfurt schmerzen dürfte. Fraglich ist, ob Benedict Hollerbach, der vom 1. FC Union Berlin kam, die Lücke schließen kann. Auf den letzten Drücker kam noch William Böving von Sturm Graz.
RB Leipzig: Mit den Top-Verkäufen von Benjamin Sesko zu Manchester United für rund 80 Millionen Euro und Xavi Simons zu Tottenham Hotspur für etwa 60 Millionen Euro hat RB das selbstgesteckte Ziel von 100 Millionen Euro Transfereinnahmen übererfüllt. Lois Openda (Juventus Turin) ging ebenfalls. Mit den weiteren Transfers ist der Umbruch eingeleitet, doch einige Streichkandidaten wie Kevin Kampl, Lukas Klostermann, Timo Werner und Amadou Haidara bekamen die Leipziger nicht los.
Werder Bremen: Es war wieder einmal eine turbulente Transferphase an der Weser. Alle Wünsche wurden dem neuen Trainer Horst Steffen nicht erfüllt. Großes Verletzungspech machte den Klub zu einem Getriebenen. Wegen der dünnen Besetzung im Angriff lieh Werder auf den letzten Drücker noch Victor Boniface aus Leverkusen aus. Aus finanziellen Gründen setzten die Bremer generell auf Leihgeschäfte.

Fußball-Bundesliga Victor Boniface wechselt auf Leihbasis von Leverkusen nach Bremen
VfB Stuttgart: Die Schwaben haben im Poker um Nick Woltemade Stärke bewiesen und letztlich eine Rekordsumme von bis zu 90 Millionen Euro für den Stürmer eingestrichen. Aber: Sie haben eben erneut Leistungsträger verloren. Nicht nur Woltemade ist weg, auch Enzo Millot. Es wird spannend, wie diese Lücken geschlossen werden. Unter anderem die Zugänge Tiago Tomás und Badredine Bouanani gelten als Hoffnungsträger für die Offensive.
Borussia Mönchengladbach: Die Borussia hat mit Abwehrchef Ko Itakura und Offensivspieler Alassane Plea zwei Schlüsselspieler sowie in Julian Weigl auch den bisherigen Kapitän abgegeben. Für die Offensive holten die Gladbacher Shuto Machino, Haris Tabakovic und Giovanni Reyna. Ob die Zugänge die Abgänge auffangen und die langfristige Verletzung von Nationalstürmer Tim Kleindienst kompensieren können, scheint zumindest fraglich. In bisher zwei Ligaspielen erzielte Gladbach noch kein Tor.
VfL Wolfsburg: So unspektakulär der VfL Wolfsburg seit einigen Jahren in der Liga auftritt, verlief auch die Transferphase beim VW-Klub. Die ganz großen Wechsel blieben aus. Lange wurde Stürmer Mohamed Amoura mit Benfica Lissabon in Verbindung gebracht, doch die Portugiesen waren nicht bereit, die vom VfL geforderten 40 Millionen Euro Ablöse zu zahlen. So bleibt der neue Trainer Paul Simonis der wichtigste Zugang.
FC Augsburg: Der hochkarätigste Neuzugang ist fraglos Sandro Wagner. Der bisherige Assistent von Bundestrainer Julian Nagelsmann soll als Chefcoach den FCA populärer und erfolgreicher machen. Der eingespielte Kader wurde punktuell ergänzt, den kampfstarken Frank Onyeka verloren die Augsburger.
1. FC Union Berlin: Mit Ilyas Ansah, Oliver Burke und Derrick Köhn kommt bei den Köpenickern viel Tempo dazu. Dafür müssen die Berliner den Verlust von Top-Angreifer Benedict Hollerbach kompensieren.
FC St. Pauli: Beim Kiez-Klub gab es einen größeren Umbruch mit neun Zugängen und einigen Abgängen von Leistungsträgern wie Johannes Eggestein und Elias Saad. Doch der Umbruch fiel kaum auf: Die Integration der Neulinge, die sich bislang überwiegend als echte Verstärkungen herausstellten, scheint angesichts der bisherigen Bundesliga-Leistungen verblüffend schnell zu klappen.

Stadtderby Erste Liga, Digga – neue Machtverhältnisse in Hamburg
TSG 1899 Hoffenheim: Die Kraichgauer haben bei ihrem umfassenden Umbruch Stammspieler wie Tom Bischof und Anton Stach verloren, aber Top-Talente hinzubekommen. Fisnik Asllani, Muhammed Damar, Tim Lemperle und Leon Avdullahu sind allerdings vielversprechend gestartet.
1. FC Heidenheim: Der Fast-Absteiger der Vorsaison setzt auf Kontinuität statt große Transfers. Mit der Leihe von Stammtorhüter Diant Ramaj wurde auf einer Position nachgelegt, auf der man eigentlich schon solide besetzt war. Gleichzeitig fehlen mit den Abgängen von Leonardo Scienza, Paul Wanner und Frans Krätzig wichtige Leistungsträger der Vorsaison. Hoffnung setzt der Klub auf Talente aus der eigenen Jugend, während Arijon Ibrahimović in der Offensive für neue Impulse sorgen könnte.
Bundesliga-Aufsteiger im Umbruch
1. FC Köln: Nach der Transfersperre im vergangenen Sommer und dem Aufstieg wurde der Kader umfassend erneuert. Mit Spielern wie Ragnar Ache, Jakub Kaminski, Marius Bülter, Rav van den Berg und Kristoffer Lund erhielt das Team von Neu-Trainer Lukas Kwasniok gezielte Verstärkungen und mehr Variabilität. Gleichzeitig trennte sich der FC von Leistungsträgern wie Max Finkgräfe, Tim Lemperle und Damion Downs und verschlankte den Kader durch weitere Abgänge und Leihen.
Hamburger SV: Der Aufsteiger verpasste sich im Sommer eine Grunderneuerung. Der Fokus lag dabei auf der Defensive. Die für den Aufstieg maßgeblich Mitverantwortlichen Davie Selke und Ludovit Reis verließen den Klub. Torwart Daniel Peretz, Jordan Torunarigha, Giorgi Gotscholeischwili und Yussuf Poulsen schlossen sich unter anderem dem Klub an. Die holprige Vorbereitung, das schwache Auftreten im DFB-Pokal und die verdiente 0:2-Pleite im Derby gegen St. Pauli offenbarten allerdings viele Probleme. Auf den letzten Drücker wurde noch einmal kräftig nachgerüstet: Vom FC Arsenal kamen Fabio Vieira und Sambi Lokonga.
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