Ulrich „Ulli“ Potofski war ein Pionier im Fußball-Privatfernsehen. Und eine Legende des Sportjournalismus. Am 2. August starb er unerwartet im Alter von 73 Jahren. Offenbar an Leukämie. Er hatte wohl bis zum Ende Hoffnung, mit einer Knochenmarkspende noch gerettet werden können.
Erstmals spricht jetzt seine Lebensgefährtin über den Tod Potofskis und die Umstände. Nadja Bogdanovic berichtet im Magazin „Bunte“ über die letzten Stunden des Sportmoderators. „Ich hatte Ulli an diesem Samstag dreimal besucht. Zu dieser Zeit hatte er schon schlimme Fieberschübe. Um 20:30 Uhr sagte er mir, ich solle nun gehen, ich bräuchte doch auch Schlaf. Er würde sich später noch einmal bei mir melden“, erzählte Bogdanovic. Als sie zu Hause war, kam die letzte Nachricht von Potofski: „Fieber unverändert.“
Kurz nach Mitternacht habe sie ein Mitarbeiter der Klinik angerufen „und sagte, dass Ulli vor zwei Stunden verstorben sei“. Die Lebensgefährtin erzählt auch von der prekären finanziellen Lage, in der Potofski sich befand: „Ulli hatte schon kein Geld mehr, als er bei mir eingezogen ist.“
Offenbar hatte Potofski Leukämie – und verpasste seine eventuelle Rettung anscheinend nur knapp. Die Knochenspenderdatei soll ihn demnach Ende Juli informiert haben, dass ein Spender für ihn gefunden worden sei, berichtete die „Bunte“: „Den Wettlauf um sein Leben und gegen den Blutkrebs verlor er vermutlich nur um wenige Tage.“
Potofski wird am 22. August auf Schalker Freidhof bestattet
Potofski begann seine journalistische Karriere beim Radio und moderierte seit den 1980er-Jahren zahlreiche Sportsendungen. Er wurde als das Gesicht der RTL-Sendung „Anpfiff“ bekannt, wo erstmals regelmäßig Fußball im Privatfernsehen gezeigt wurde.
1989 erhielt Potofski den Bambi als beliebtester Fernsehmoderator. Später wechselte er zu Sky, wo er ab 2006 die Bundesliga und weitere große Sportereignisse wie das Tennisturnier in Wimbledon journalistisch begleitete.
Am 31. Juli, kurz vor seinem Tod, sprach Potofski in seinem Podcast „Herz, Seele, Ball“ über seinen aktuellen Krankenhausaufenthalt. „Ich bin wieder in meinem Krankenhaus gelandet, werde hier hoffentlich gut versorgt“, sagte er mit geschwächter Stimme.
Ehemalige Kollegen und Kolleginnen sprachen nach Potofskis Tod ihr Beileid aus. Esther Sedlaczek, ARD-Fernsehmoderatorin, postete ein gemeinsames Foto und schrieb: „Was bleibt, sind endlos viele wunderbare Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit und an dich als einzigartigen Menschen.“
Potofski wurde in Gelsenkirchen geboren, war Fan des FC Schalke 04 und soll am 22. August um 11:04 Uhr in der Kapelle auf dem Schalker Fan-Feld bestattet werden. Seine Lebensgefährtin hat sich einen katholischen Pfarrer für die Bestattung gewünscht. Potofskis letzter Wunsch war es, zwischen den großen Spielern seines Herzensvereins bestattet zu werden. Durch Spenden wurde das für den verarmten Reporter nun möglich.
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