Der frühere niederländische Fußballprofi Ronnie Stam ist wegen Drogenschmuggels zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren verurteilt worden. Ein Gericht in den Niederlanden sprach den 41-Jährigen schuldig, Teil einer Verschwörung gewesen zu sein, bei der große Mengen Kokain in sein Heimatland eingeführt werden sollten.

Stam, einst Spieler von Wigan Athletic in der englischen Premier League, war im Juni festgenommen worden. Die Ermittler warfen ihm vor, an dem Versuch beteiligt gewesen zu sein, mehr als zwei Tonnen Kokain – mit einem Straßenverkaufswert von rund 56 Millionen Euro – in die Niederlande zu schmuggeln.

Ursprünglich drohten dem ehemaligen Fußballer bis zu 13 Jahre Haft. Die Staatsanwaltschaft sah in ihm eine zentrale Figur in der niederländischen Drogenkriminalität. Doch das Gericht sprach ihn in zwei besonders schweren Anklagepunkten frei und verhängte letztlich eine siebenjährige Haftstrafe. Neben der Haftstrafe wurde Stam zur Rückzahlung von 1,7 Millionen Euro an illegalen Einnahmen verpflichtet.

Verurteilt wurde Stam unter anderem wegen des Schmuggels von 724 Kilogramm Kokain und MDMA sowie des Besitzes von Lachgas. In seiner ersten Aussage hatte der ehemalige Profi seine zentrale Rolle bestritten. „Es war dumm, mit diesen Leuten mitzugehen. Aber mit den großen Lieferungen hatte ich nichts zu tun, und auch nicht mit dem Aufbau der Handelswege“, sagte er: „Das waren die anderen, sie hielten mich raus.“

Später gab Stam jedoch zu, an einem Plan beteiligt gewesen zu sein, 20 Kilogramm Kokain von Brasilien nach Frankfurt zu schmuggeln. Die Lieferung wurde noch vor ihrer geplanten Ankunft abgefangen. Seine Bezahlung, sagte er, sei „ein Betrag im Wert von einem Kilo“ gewesen.

Auch Stams Familie war im Visier der Ermittler

Im Zuge der Ermittlungen wurden auch Stams Eltern, sein Bruder und seine Freundin wegen des Verdachts einer Beteiligung festgenommen. Ermittler hatten zuvor ein verschlüsseltes Kommunikationsnetzwerk gehackt, das zur Aufdeckung der kriminellen Machenschaften führte. Bei Razzien in sechs Häusern sowie in einem Wohnmobil wurden rund 100.000 Euro Bargeld sichergestellt.

Ronnie Stam hatte als Spieler seine erfolgreichste Zeit beim niederländischen Klub FC Twente, mit dem er unter Trainer Steve McClaren 2010 die Meisterschaft in der Eredivisie gewann. Anschließend wechselte er für drei Jahre zu Wigan Athletic, wo er 73 Pflichtspiele absolvierte. Das wohl größte Spiel in dieser Zeit, den Sieg im FA-Cup-Finale gegen Manchester City 2013, verpasste er jedoch verletzungsbedingt. Später spielte er noch für Standard Lüttich und kehrte schließlich zu seinem Jugendklub NAC Breda zurück.

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