Noch einmal darf Mats Hummels mit seiner Borussia aus Dortmund auflaufen, als Kapitän sogar. Der Abschied des Rio-Weltmeisters wird so emotional, dass ihm beinahe ein Fauxpas unterläuft. Der BVB verliert das Testspiel gegen Juventus Turin - und bangt um Niklas Süle.
Mats Hummels winkte gerührt ins Publikum, von den Rängen donnerte der Applaus: Mit einem letzten Kurzauftritt als Kapitän ist der Weltmeister von 2014 von Borussia Dortmund feierlich verabschiedet worden. Hummels führte den BVB beim 1:2 (0:1) im Test gegen Juventus Turin noch einmal auf den Platz, in der 19. Spielminute schritt der Fußball-Rentner zur Auswechslung durchs Spalier - und vergaß vor lauter Emotionen beinahe, die Kapitänsbinde an Niklas Süle weiterzureichen.
"Es war perfekt", schwärmte Hummels danach bei Sky, "ich hätte es mir nicht schöner vorstellen können." Nur das "nervige" Gegentor wurmte ihn dann doch, und er gab zu, vor dem Spiel ziemlich "nervös" gewesen zu sein. Und danach ganz schön erschöpft. "Es wäre auch nicht viel länger gegangen", scherzte der 36-Jährige.
"Mats hat sich diesen Moment hier verdient", hatte Sportdirektor Sebastian Kehl vor der Saisoneröffnung bei Sky gesagt. Eine "Legende dieses Vereins" sei der 36-Jährige, der nach dem geräuschvollen Ende seiner Dortmunder Zeit das letzte Profijahr bei der AS Rom verbrachte. Angesichts von über 500 Pflichtspielen für den BVB sei es umso erfreulicher, "dass er diesen Applaus noch mal bekommt", wie Kehl betonte.
Nach einer Schweigeminute für den verstorbenen 90er-Weltmeister Frank Mill rollte der Ball, und es dauerte nicht lange, bis Hummels für eine Balleroberung Szenenapplaus erhielt (8.). Doch wenig später sah Dortmunds Defensive beim Gegentreffer durch Andrea Cambiaso (16.) schlecht aus. Kurz darauf war Schluss für Hummels, ein letztes Mal ließ er sich im schwarz-gelben Trikot feiern und schrieb anschließend fleißig Autogramme.
Süle verletzt sich nach Hummels-Auswechslung
Bitter: Auch Süles Arbeitstag war aufgrund von Wadenproblemen frühzeitig beendet, für ihn kam Yan Couto (45.+2). Erneut Cambiaso (53.) erhöhte nach der Pause für die Gäste, Maximilian Beier (89.) gelang der späte Anschlusstreffer.
Nun soll es zunächst ruhiger um Hummels werden. "Bis auf meinen Experten-Job im TV werde ich erst einmal nichts machen. Und zwar über Jahre nichts", sagte er der "Bild"-Zeitung. Er wolle zwar nie etwas ausschließen, "aber der klare Plan ist, dass ich wirklich über einen langen Zeitraum keine andere Aufgabe übernehme."
Von 2008 bis 2016 sowie von 2019 bis 2024 hatte der Innenverteidiger für den BVB gespielt. Hummels wurde fünfmal Meister (zweimal mit Dortmund, dreimal mit München) und holte dreimal den DFB-Pokal (zweimal mit Dortmund, einmal mit Bayern). 2014 triumphierte er im Maracana mit Deutschland im WM-Finale gegen Argentinien.
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