Spannung in der Formel 1 dank Reifenpoker: Beim Ungarn-GP der Formel 1 dominieren wieder die McLaren. Lando Norris fährt vor Teamkollege Oscar Piastri den 200. Sieg in der Geschichte seines Rennstalls ein. Charles Leclerc frustet, Weltmeister Max Verstappen fährt hinterher.
Erst Prozession, dann Thriller: Lando Norris hat seinem McLaren-Team im Reifenpoker von Budapest den 200. Formel-1-Erfolg beschert und seine eigenen WM-Ambitionen unterstrichen. Im letzten Rennen vor der Sommerpause siegte der Brite auf dem Hungaroring vor seinem auf den letzten Runden stark aufkommenden Teamkollegen Oscar Piastri und Mercedes-Pilot George Russell.
Mit der Bilanz von drei Siegen aus den vergangenen vier Grands Prix rückte Norris in der WM bis auf neun Punkte an Piastri heran. Wenn es in vier Wochen in Zandvoort weitergeht, beginnt der Titelkampf zwischen den Teamkollegen damit fast wieder bei Null.
"Ich bin tot", sagte Norris nach dem siebten McLaren-Doppelsieg der Saison: "Es war wirklich hart gegen Oscar, der immer mehr aufgeholt hat. Ich habe einfach nur Gas gegeben. Einstopp-Strategien sind immer ein bisschen Zockerei." Piastri, der alles für den Sieg riskierte und fast eine Kollision der Teamkollegen ausgelöst hätte, erklärte: "Ich habe ein paar Dinge versucht. Am Ende habe ich den Kürzeren gezogen. Ich weiß nicht, ob das bei mir die richtige Entscheidung war mit der Zweistopp-Strategie, aber so ist das nun eben. Ich habe es versucht, ich bedauere nichts."
Konkurrenten aus anderen Rennställen gibt es keine mehr: Der WM-Dritte, Titelverteidiger Max Verstappen, fiel nach Rang neun im insgesamt ereignisarmen 14. Saisonrennen dramatisch zurück. 97 Punkte liegt der Red-Bull-Pilot nun bereits hinter Piastri. Vom Titel hatte sich Verstappen zuvor bereits verabschiedet, am Samstag sagte er niederländischen Reportern gar, er erwarte in diesem Jahr auch keinen Sieg mehr. Dabei hatte er sich erst am Donnerstag zum Team bekannt, wo er einen Vertrag bis Ende 2028 besitzt und für das er am Sonntag seinen 200. Grand Prix bestritt.
Hamilton komplett ohne Punkte
Der Fahrer mit den meisten WM-Titeln im Feld erlebte ein noch schlimmeres Rennen: Der siebenfache Champion Lewis Hamilton, Rekordsieger auf dem Hungaroring, steckte bei seiner Ein-Stopp-Strategie im Verkehr fest und erreichte nur als Zwölfter das Ziel. Der 40-Jährige war nach Platz zwölf im Qualifying am Samstag hart wie nie mit sich ins Gericht gegangen. "Immer liegt es an mir. Ich bin nutzlos", hatte Hamilton bei Sky Sports UK gesagt: "Das Team ist nicht das Problem, das andere Auto steht ja auf Pole. Das Team muss wahrscheinlich den Fahrer wechseln."
Pole-Setter Charles Leclerc im Ferrari, der die McLaren im Qualifying überraschend geschlagen hatte, behauptete auf dem kurzen Weg zur ersten Kurve zwar die Führung. Diese verlor er aber bald schon wieder und fluchte mehrfach auf seinen Boliden. Am Funk bezeichnete er sein Auto als "unfahrbar" und schimpfte: "Es ist ein Wunder, wenn wir auf dem Podium landen."
Verlierer der Startphase war Norris, der von Platz drei auf fünf zurückfiel. In der Folge tat sich wenig, der kühle Asphalt nahm dem McLaren die Dominanz, Leclerc konnte sich recht souverän ein Polster erarbeiten. Die zementierten Verhältnisse wurden durch eine Reihe von frühen Reifenwechsel aufgebrochen. Norris blieb als einziger Sieganwärter länger auf seinem ersten Satz und entschied sich für eine Einstopp-Strategie. Zunächst schien klar, dass er seinen neunten Grand-Prix-Sieg einfahren würde - doch Piastri machte trotz eines Boxenstopps im letzten Rennviertel immer mehr an Boden gut. Die letzten vier Runden waren geprägt von einem verbissenen Duell der Stallkollegen. In der drittletzten Runde wäre es um ein Haar zur Kollision gekommen, als Piastri in Kurve eins mit der Brechstange vorbei wollte.
Für Sauber-Pilot Nico Hülkenberg endete ein verlorenes Wochenende auf Platz 13. Der Emmericher, vor vier Wochen in Silverstone erstmals auf einem Formel-1-Podium, kassierte eine Fünf-Sekunden-Strafe wegen Frühstarts und war damit früh bereits raus aus dem Rennen um WM-Punkte.
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