Felix Baumgartner ist tot. Weltweit bekannt wurde er durch seinen Sprung ins Nichts aus fast 39 Kilometern Höhe. Der Österreicher reizte aber nicht nur als Extremsportler die Grenzen aus. Mit seinen Äußerungen sorgte er regelmäßig für Aufregung.
Mit seinem unglaublichen bis irrsinnigen Sprung aus fast 39 Kilometern Höhe wurde Felix Baumgartner weltberühmt - dabei setzte der Österreicher am 14. Oktober 2012 eigentlich nur konsequent um, was als Tattoo auf seinem Unterarm verewigt war: "Born to fly".
Baumgartner war süchtig nach der Höhe und dem Fliegen, als kleiner Junge kletterte der Salzburger auf Bäume, "um die Welt von oben zu sehen". Mit 16 der erste Fallschirmsprung, als Basejumper brach er später Rekorde im Namen und mit dem Logo des Energy-Drink-Herstellers Red Bull. Er sprang vom Christus-Denkmal in Rio de Janeiro, von den Petronas Towers in Kuala Lumpur, überquerte den Ärmelkanal im Gleitflug. Beim Fliegen ereilte "Fearless Felix" nun auch der Tod.
Eigentlich "zu windig" für einen Flug
Am Donnerstag verlor der 56-Jährige beim Paragliding im Italien-Urlaub die Kontrolle über sein mit einem Motor ausgerüstetes Gleitsegel, im Ort Porto Sant'Elpidio an der Adriaküste stürzte er laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA in den Pool einer Ferienanlage. Eine Hotelmitarbeiterin wurde offenbar von einem Trümmerteil verletzt, im Pool weilende Gäste hatten Glück.
Berichten zufolge verlor Baumgartner bereits in der Luft das Bewusstsein, Reanimationsversuche blieben erfolglos, eine Obduktion soll nun Aufschluss geben. Kurz vor dem Unglück hatte Baumgartner noch in einer Instagram-Story gepostet, dass es eigentlich "zu windig" sei.
Doch von Widrigkeiten hatte sich Felix Baumgartner nie beeindrucken lassen. Sein Stratosphärensprung war ein ebenso waghalsiges wie generalstabsmäßig vorbereitetes und inszeniertes Ereignis. Zig Millionen Menschen verfolgten vor 13 Jahren gebannt, wie sich Baumgartner ("I'm coming home now") in seinem Spezialanzug ins Nichts fallen ließ, bangten um ihn, als er in der Luft die Kontrolle verlor, und jubelten, als er sicher in der Wüste von New Mexico landete.
Gefragt wie ein Hollywoodstar
Mit dem höchsten Absprung, dem längsten freien Fall und einer Höchstgeschwindigkeit von 1357,6 Kilometern pro Stunde stellte er mehrere Rekorde auf - und war gefragt wie ein Hollywoodstar. Der Höhepunkt markierte zugleich den Schlusspunkt seiner Karriere als Extremsportler. Was sollte schließlich noch kommen?
Doch auch das globale Interesse an Baumgartner kühlte alsbald ab. Er pendelte zwischen den USA und der Schweiz, seine letzten Jahre waren geprägt von Ärger mit den Behörden und fragwürdigen Aussagen, die einen Blick hinter die Fassade des todesmutigen Idols gewährten.
Aus seiner Sympathie für die rechtspopulistische FPÖ etwa machte Baumgartner nie einen Hehl. Österreich brauche eine "gemäßigte Diktatur", sagte er einmal. Der FPÖ-Vorsitzende Herbert Kickl würdigte den verstorbenen Extremsportler nun "als Ausnahmeerscheinung, als Abenteurer, der bereit war, die Grenzen des Machbaren auszuloten und in neue Dimensionen zu verschieben".
Frauenverachtend und homophob
2016 sagte Baumgartner, der für seinen einwanderungsfeindlichen Kurs bekannte ungarische Machthaber Viktor Orbán verdiene den Friedensnobelpreis. Auch äußerte er sich mehrfach frauenverachtend und homophob, vom österreichischen Frauennetzwerk Medien erhielt er den Negativpreis "Rosa Handtaschl".
Den Kampf gegen den Klimawandel tat er als unnötig ab, kritisch stand Baumgartner auch den Maßnahmen während der Corona-Pandemie gegenüber. Er habe "den Luxus und die Freiheit - um das beneiden mich auch viele - meine Meinung sagen zu können", erklärte Baumgartner einmal.
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