Eine Kampfsportveranstaltung vor dem Weißen Haus: Diese Idee verfolgt Donald Trump zum 250. Jahrestag der USA, MMA-Branchenprimus UFC soll es letztlich umsetzen. Nun könnte das Event noch größer werden als gedacht.
Während einer Kundgebung in Iowa kündigt US-Präsident Donald Trump Pläne für ein großes MMA-Event im Rahmen der Feierlichkeiten zum 4. Juli 2026 vor dem Weißen Haus an. Die UFC um Boss Dana White soll dort eine Veranstaltung für rund 25.000 Zuschauer auf die Beine stellen. Nun meldet sich mit Donn Davis der Boss der Professional Fighters League, dem größten Konkurrenten der UFC, und bietet sich für das Vorprogramm an - der Vorstoß birgt gleich mehrere Probleme.
Die trump'schen Käfigspiele hatten zuvor bereits für Aufsehen gesorgt, nachdem erst White sein Go für die Veranstaltung gegeben und eine Reihe von Kämpfern schnell ihre Hand gehoben hatten, um dort anzutreten. Darunter waren auch MMA-Ikone Conor McGregor und der kürzlich zurückgetretene Jon Jones. Beide hatten sich zuvor regelmäßig als Trump-Fans positioniert. Von Wettanbietern gibt es bereits Quoten, welche MMA-Stars an dem historischen Event neben dem Oval Office antreten werden.
Zu diesem vorkalkulierten "Who is Who" des Kampfsports gesellt sich nun Davis. Er postete auf X gleich die Grafik einer Konzeptkarte, die einen Hauptkampf zwischen Ex-UFC-Star Francis Ngannou und Vadim Nemkov sowie Kämpfe für Usman Nurmagomedov, Cris Cyborg, Dakota Ditcheva und Johnny Eblen vorsieht. Es sind die größten Stars, die die PFL zu bieten hat. "Nachmittags PFL, abends UFC", schrieb Davis dazu und markierte sowohl die Organisationen als auch US-Präsident Trump.
Die beiden größten Konkurrenten vereint am Geburtstag der USA: Damit wäre eine neue Dimension im MMA-Sport erreicht. Ganz uneigennützig denkt Davis dabei aber nicht. Im Juli pausieren die großen US-Ligen wie NBA und NFL noch. Lediglich Baseball, Motorsport und ein Hotdog-Wettessen stehen an diesem Wochenende bei den US-Sportfans hoch im Kurs. Die UFC weiß das natürlich und veranstaltete in der Vergangenheit mehrfach Events rund um den 4. Juli. Ein Spektakel im Weißen Haus - mit dem einmaligen Setting und dem Segen des US-Präsidenten - würde anderen MMA-Events in Sachen Aufmerksamkeit den Hahn abdrehen. Das wäre schlecht für die PFL, die Berichten zufolge die Zahl der Events in 2026 von 36 auf 50 erhöhen will - und damit fast jedes Wochenende veranstalten würde.
PFL-Boss begeht Denkfehler
Davis, der sich in der Vergangenheit bereits bekannt hat, gar kein großer Fan von MMA zu sein, hat in seinem neuesten PR-Unterfangen zudem mehrere Denkfehler inkludiert. Denn das Event zum 250. Bestehen der USA liegt noch ein Jahr in der Zukunft. Einige der von Davis genannten Kämpfer könnten dann bereits zur führenden MMA-Promotion - und damit in die UFC - abgewandert sein.
Der Vertrag von Davis' Hauptkämpfer Nemkov ist Anfang 2025 nach seinem Sieg über Tim Johnson ausgelaufen. Bei der UFC war der Russe bereits mehrfach im Gespräch. Auch der noch ungeschlagene Mittelgewicht-Champion Johnny Eblen soll auf dem Weg zum Branchenprimus sein. Eblens Vertrag mit der PFL läuft im ersten Quartal 2026 aus, und der 33-Jährige hat seinen Wunsch deutlich gemacht, dorthin zu gehen, wo er seinen Anspruch auf den Titel "bestes Mittelgewicht der Welt" beweisen kann.
Obendrein bewirbt Davis den Rückkampf zwischen Nurmagomedov und Paul Hughes. Zum einen würden beide Kämpfer nicht ein Jahr auf ein erneutes Aufeinandertreffen warten wollen, zum anderen hat die PFL mit diesem Duell einen Trumpf in der Hand, um möglicherweise eine schwächere UFC-Veranstaltung hinter sich zu lassen. Ob Davis mit seinem Social-Media-Vorstoß bei Trump Gehör gefunden hat, ist unklar. Vor dem Weißen Haus wird sich die UFC sicher nicht die Show stehlen lassen.
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