Die Klub-WM offenbart ein großes Problem für Borussia Dortmund: Das Team hat zu viele Spieler fürs Mittelfeld. Für Trainer Niko Kovac ist das nicht nur positiv, für den Verein bedeutet es Kosten. Doch die, die abgegeben werden sollen, wollen nicht.
Mindestens einer ist zu viel. Im Mittelfeld von Borussia Dortmund wird es eng. Zu eng. Das ist bei der Klub-WM gerade bestens zu sehen, zu spüren und auch zu hören. "Ich habe da wirklich ein Überangebot an guten Spielern", sagte Trainer Niko Kovac in den USA bereits zum wiederholten Male. Was wie ein Luxusproblem klingt, könnte im Laufe der Saison aber noch zu einem echten Problem werden.
Vor dem Achtelfinale Mittwochfrüh deutscher Zeit (3 Uhr/Sat.1, DAZN und im ntv.de-Liveticker) gegen CF Monterrey aus Mexiko hat der BVB-Coach nach der Verpflichtung von Jobe Bellingham bislang noch nicht die richtige Mischung gefunden. In den drei Vorrundenspielen gegen Fluminense (0:0), Mamelodi Sundowns (4:3) und HD Ulsan (1:0) stand jeweils ein anderes Mittelfeld auf dem Feld.
Aktuell sieht es so aus, als hätten die Nationalspieler Pascal Groß und Felix Nmecha auf der Doppel-Sechs die Nase vorn. Vor allem über Groß äußert sich Kovac immer wieder überschwänglich. "Pascal ist ein sehr reflektierter Mensch, ein sehr angenehmer Zeitgenosse. Er kann nicht nur uns, sondern auch der Nationalmannschaft noch sehr viel geben. Er wird in der nächsten Saison sicher auch ein großer Faktor für uns bleiben", sagt Kovac etwa.
Doch es gibt ja auch noch Marcel Sabitzer und die verletzten Emre Can - immerhin Kapitän - und Salih Özcan, die in den USA gar nicht dabei sind. Auch Bellingham kann diese Position spielen.
Brandt präsentiert sich in den USA extrem unglücklich
Selbst wenn man bedenkt, dass Can in der Bundesliga zuletzt in der Abwehr spielte und Bellingham eher im offensiven Mittelfeld vorgesehen ist, wird es allgemein eng im Mittelfeld, auch offensiv. Das bekam Julian Brandt, der bei der Klub-WM für die verletzten Can und Nico Schlotterbeck die Kapitänsbinde trägt, zu spüren. Gegen Ulsan saß der auch in den USA bislang extrem unglücklich spielende 29-Jährige zunächst nur auf der Bank.
"Konkurrenzkampf belebt das Geschäft. Jeder muss da an sein Maximum gehen", sagte Groß zur personellen Situation im Mittelfeld. Momentan könne es zwar ein Überangebot sein, aber für "eine lange Saison, wenn wir auch wieder Champions League spielen, brauchen wir schon auch Personal". Trotzdem sollen noch Spieler abgegeben werden.
Die, die wechseln könnten, wollen nicht
Zwar gingen am Wochenende die Abgänge von Jamie Gittens für geschätzte 65 Millionen Euro zum FC Chelsea und Youssoufa Moukoko für fünf Millionen Euro zum FC Kopenhagen über die Bühne. Das aber sind Stürmer. Im Mittelfeld würde der BVB wohl auch noch etwas ausdünnen. Özcan, Sabitzer und Brandt sind die Namen, die immer wieder fallen.
Das Problem dabei ist nur, dass Sabitzer und Brandt nicht wechseln wollen. Beide haben hoch dotierte Verträge. "Ich weiß nicht, ob irgendwer von mir irgendwas anders gehört hätte, aber ich habe noch zwei Jahre Vertrag. Ich bin sehr zufrieden und glücklich hier und deshalb weiß ich nicht, woher das kommt", sagte der Österreicher Sabitzer zuletzt deutlich.
Auch Brandt, der im kommenden Sommer ablösefrei ist und dann bei einem Wechsel zu einem anderen Klub ein üppiges Handgeld kassieren könnte, äußerte sich ähnlich. Sollte nicht mindestens einer von beiden doch noch zu einem Wechsel in diesem Sommer zu bewegen sein, erscheinen Probleme in der kommenden Saison programmiert.
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