Jonas Schomburg führt den Ironman in Frankfurt an, als ihm ein großes Unglück passiert: Sein Lenker vom Rennrad bricht ab. Der 31-Jährige versucht alles, das Rennen dennoch fortzusetzen. Ein Kampfrichter beendet alle Versuche.
Jonas Schomburg steht frustriert am Straßenrand, sein Rennrad hat er an der Hauswand geparkt. Für den Deutschen ist der Ironman in Frankfurt früh beendet. Der Kampfrichter hatte ihn nach Diskussionen aus dem Rennen genommen. Der Grund: ein Defekt an seinem Rad, der lebensgefährlich werden könnte.
Dabei war es für den 31-Jährigen so gut losgegangen bei der Triathlon-Langdistanz aus 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern auf dem Rad und einem anschließenden Marathon von 42,195 Kilometern. Beim Schwimmen zum Auftakt war Schomburg in der Spitzengruppe dabei, nach dem Wechsel aufs Rad übernahm er schnell die Spitzengruppe.
Selbstbewusst war der Deutsche ins Rennen gegangen - und schien seine eigenen großen Erwartungen zu bestätigen. Fast zwei Minuten hatte Schomburg auf seine Verfolger schon herausgefahren.
Doch dann das Drama: Auf der Kopfsteinpflaster-Passage nach etwa 25 Kilometern brach Schomburgs Lenker. Plötzlich hatte er den Auflieger, auf dem die Athleten ihre Unterarme aerodynamisch ablegen, in der Hand und konnte nur noch einhändig weiterfahren. Er musste im Reparatur-Zelt anhalten - doch die Schraubarbeiten gestalteten sich schwierig und langwierig. Die Gespräche und das Gestikulieren mit dem Mechaniker ließen nichts Gutes erahnen.
Für den ehemaligen Langdistanz-Weltmeister Sebastian Kienle, der inzwischen als ARD-Experte arbeitet, war klar: Schomburg hat keine Chance mehr auf den Sieg. Dabei standen zu diesem Zeitpunkt noch mehr als 150 Kilometer auf dem Rad und ein Marathon an. Die Konkurrenz flog auf dem Rad an ihm vorbei.
Offenes Rohr ist "lebensgefährlich"
Schomburg nahm die Verfolgung zwar noch einmal auf, der Lenker aber blieb locker, sagte er dem HR-Reporter in der TV-Übertragung. Und dann verlor er seinen Auflieger endgültig - nun blieb ihm nur noch der Oberlenker, der keine aerodynamische Position ermöglicht. Weil statt dem Auflieger nun nur noch ein offenes Rohr an seinem Rad war, hatte der Kampfrichter große Einwände. Es sei "lebensgefährlich", so der Kampfrichter und entschied: Auch wenn Schomburg gern weiterfahren wollte, er musste aus dem Wettkampf aussteigen.
Da half auch alles Diskutieren mit dem auf dem Motorrad neben ihm fahrenden Kampfrichter nichts. Minutenlang fuhren die beiden auf der Landstraße ins Gespräch vertieft nebeneinander, bis Schomburg in der nächsten Ortschaft dann doch vom Rad stieg. "Das ist super ärgerlich", sagte Schomburg dem HR. "Ich wollte das Rennen eigentlich schnell machen und das hat ja auch gut geklappt."
Schnell blickte er aber auch nach vorn. In der kommenden Woche steht das Langdistanz-Rennen beim Challenge Roth in der Nähe von Nürnberg an. Dort hofft er nun, spontan noch eine Wildcard zu bekommen. Durch sein frühes Aus in Frankfurt hat Schomburg Kräfte gespart - Kienle nannte es eine "fast perfekte Trainingseinheit". Womöglich kann der 31-Jährige also schon in Roth zeigen, was er draufhat.
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