Der Hamburger SV ist nach quälenden Jahren zurück in der Fußball-Bundesliga - und das ohne Schulden, dafür mit einem neuen Präsidenten. Der einstige Ultra Henrik Köncke steht dem Verein künftig vor. Thema bei der Wahl ist auch Felix Magath - obwohl das Vereinsidol schon zuvor aussortiert worden war.
Henrik Köncke ist neuer Präsident des Hamburger SV. Der ehemalige Vorsänger der Ultragruppierung Poptown wurde auf der teilweise turbulenten Mitgliederversammlung im Volksparkstadion mit 65,71 Prozent der Stimmen gewählt und tritt die Nachfolge des früheren Fußball-Nationalspielers Marcell Jansen an. Köncke setzte sich gegen den Ehrenrats-Vorsitzenden Kai Esselsgroth (29,06) und Unternehmer Frank Ockens (5,22) durch. Jansen war seit 2019 HSV-Präsident und trat nicht erneut zur Wahl an.
Mit Klubidol Felix Magath war der prominenteste Bewerber für den Präsidiumsposten gar nicht erst zur Abstimmung zugelassen worden. Die Entscheidung des Beirats des Klubs hatte im Vorfeld für Wirbel gesorgt und stiftete auch auf der Mitgliederversammlung Unruhe.
"Eine HSV-Legende wie Felix Magath hat das Recht, im Verein zu arbeiten", sagte ein Mitglied und erhielt dafür Applaus. Das "demokratische Wahlrecht" sei den Mitgliedern genommen worden, so der Redner. Mehrere Mitglieder versuchten, die Wahl verschieben zu lassen. Ihr Antrag wurde nach quälend langen Debatten und technischen Problemen aber mit überwältigender Mehrheit (91,51 Prozent) abgelehnt.
"HSV gehört sich wieder selbst"
Für Magath ist die Begründung des Beirates "ein Witz", wie der Europapokal-Held von 1983 zuletzt im NDR gesagt hatte: "Das ist eine politische Entscheidung." Der 71-Jährige war beim Beirat durchgefallen, weil er vor allem nach Einfluss auf den ausgegliederten Profifußball-Bereich strebe und weniger Interesse an der Entwicklung des e.V. habe.
Knapp 1200 der insgesamt gut 127.000 Mitglieder beteiligten sich an der Wahl. Beachvolleyball-Olympiasiegerin Laura Ludwig wurde als alleinige Kandidatin mit etwas mehr als 90 Prozent der Stimmen zur Vizepräsidentin gewählt.
Positive Nachrichten verkündete Finanzchef Eric Huwer. "Der neue HSV ist schuldenfrei!", rief er und erklärte: "Die Netto-Finanzverbindlichkeiten betragen zum ersten Mal seit Jahren null Euro." Huwer sprach von einem "Wendepunkt" und "Versprechen". Er meinte: "Der HSV gehört sich wieder selbst. Er startet mit einer neuen Identität in die Bundesliga."
Jansen war sechs Jahre lang Präsident des Muttervereins des Bundesliga-Aufsteigers. Im März hatte der 39-Jährige angekündigt, nicht noch einmal zur Wahl antreten zu wollen. "Der HSV ist ein Gefühl, und dieses Gefühl werde ich für immer in mir tragen", sagte er zum Abschied.
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