Benfica Lissabon kämpft bei der Klub-WM gegen den FC Bayern im letzten Vorrundenspiel der Gruppe um den Einzug in die K.-o.-Phase. Doch bereits vorab gibt es Stunk im Team. Eine Szene aus dem Duell gegen Auckland sorgt für reichlich Wirbel.
Sportlich läuft es für Benfica Lissabon bei der Klub-WM eigentlich gut. Nach zwei Spieltagen steht das Team mit vier Punkten auf Rang zwei der Gruppe und hat damit gute Aussichten, die K.-o.-Runde zu erreichen. Nächster Gegner ist allerdings der aktuell formstarke FC Bayern. Zum Weiterkommen reicht den Portugiesen ein Remis. Bei einer Niederlage kommt es auf das Torverhältnis an. Konkurrent Boca Juniors muss gegen die Amateure von Auckland ran.
Doch vor dem Duell hängt offenbar der Haussegen schief. Denn beim zweiten Spiel gegen Auckland City (6:0) gab es mächtig Zoff auf der Bank. Die Protagonisten: Trainer Bruno Lage und sein ausgewechselter Spielmacher Orkun Kökcü. Der Nationalspieler der Türkei hatte in der 61. Minute das Feld verlassen müssen, er war damit gar nicht einverstanden. Für ihn kam Renato Sanches, das einst gehypte Supertalent, das beim FC Bayern überhaupt nicht klarkam und dann als abgestempelter Flop weiterzog. Kökcü war offenbar sehr sauer auf seinen Trainer, verweigerte den Handschlag.
Kurz danach kommt es zum Eklat: Sanches trifft und erhöht auf 3:0. Trainer Lage dreht sich postwendend um und diktiert Kökcü ein paar saftige Worte, dabei geht es augenscheinlich um seine Auswechslung. Der Spieler bellt wütend zurück. Lage hält sich danach die Hand vor den Mund. Offenbar eine Geste, die sagen soll: Stell die Entscheidung deines Trainers besser nicht infrage. Kökcü springt auf, brüllt den Trainer mit erhobenem Zeigefinger an. Dass er die Bank nicht verlässt, verhindert ein Teamkollege.
Nach dem Spiel ist Coach Lage bemüht, die Situation runterzuspielen: "Orkun wollte gewinnen und mehr Tore schießen, aber wir haben entschieden, dass Renato ins Spiel kommen sollte", sagt der 49-Jährige. "Unabhängig von der Form der Spieler treffe ich die Entscheidungen." Sanktionen muss der Spieler wohl nicht fürchten: "Ich habe das Verhalten eines stets professionellen Sportlers gesehen. Das war eine einmalige Sache. Sowohl auf dem Spielfeld als auch außerhalb hat er sich immer sehr gut verhalten. Er hat den Wunsch, der Mannschaft zu helfen. Ich treffe die Entscheidungen, die ich treffen muss, egal um wen es sich handelt."
Ärger mit Schmidt
Lage erinnerte allerdings auch subtil daran, dass sein Spieler schon einmal Ärger mit einem Trainer hatte: "Er hatte eine Vergangenheit mit einem Trainer, er hat eine Gegenwart mit mir, dies war ein Einzelfall", sagte der aktuelle Trainer von Benfica. Auch mit Lages Vorgänger Roger Schmidt gab es Reibung. "Ich würde ein wichtiger Spieler für ihn sein, habe ich gehört, als ich unterschrieben habe. Der Trainer musste mir nicht lang und breit erklären, was er mit mir vorhat. Es erschien mir ziemlich logisch, wie ich bei Benfica spielen sollte" sagte Kökcü in der vergangenen Saison, als Schmidt noch Trainer Der Portugiesen war: "Ich möchte der Mannschaft viel mehr zurückgeben, als ich jetzt geben kann. Ich werde von Schmidt zu sehr mit allen möglichen defensiven Aufgaben betraut. Aber eigentlich brauche ich die Freiheit auf dem Platz, dann bin ich am besten."
Bei Schmidt kam diese Aussage gar nicht gut an - der Deutsche strich seinen Spielmacher fürs folgende Ligaspielen: "Aufgrund dieses Interviews war es für Kökcü unmöglich, im Kader zu stehen." Schmidt wurde allerdings selbst wenige Monate nach dem Vorfall entlassen.
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