Dieser Artikel erschien zuerst im Januar 2023.
Mehr als zwei Dutzend nackte Männer und Frauen sitzen auf Holzbänken um einen Ofen herum. Sie alle warten auf die "Kraft des Waldes". Ich auch.
Ein junger Mann kommt herein und grüßt mit einem lang gezogenen "Moin". Es ist der Saunameister, er bringt uns die "Kraft des Waldes" – einen Aufguss.
Mit der Beginn kalten Jahreszeit füllen sich die deutschen Saunabänke wieder, bieten Wärme in den nasskalten Tagen oder Erholung nach dem Sport. Auch ich gehe regelmäßig schwitzen.
Die "Kraft des Waldes" besteht aus einem Birkensud, den der Saunameister aufgießt. Seine Werkzeuge: eine Schöpfkelle und ein großer Fächer.
Zuerst verteilt er Eis auf den Steinen des heißen Saunaofens. Es zischt und brodelt, wird schlagartig wärmer. Die heiße Luft knallt mir ins Gesicht. Kleine Schweißperlen auf meinem Körper werden größer, vereinen sich, rollen an mir herunter. Sie kitzeln auf der Haut. Dann kommt das Birkenwasser. Der Saunameister verteilt die Luft mit seinem Fächer.
Vier Grundregeln für den Gang in die Sauna
Das Ganze wird wiederholt. Beim zweiten Mal fühlt es sich noch heißer an. Die Luft schmerzt auf der Haut. Ich habe das Gefühl, einer Ohnmacht nahe zu sein. Nach nicht einmal zehn Minuten verlasse ich die Sauna. Ein Blick auf meine Fitnessuhr zeigt mir, dass ich einen Puls von 172 habe. Ich fühle mich, als hätte ich einen Halbmarathon hinter mir – dabei bin ich noch nie im Leben einen gelaufen. Dieser Wald war zu kräftig für mich.

Ich frage mich: Wie gesund ist das hier eigentlich? Denn dem Rest scheint das gutzutun, ja, sie genießen es sogar! Mache ich hier was falsch?
Rolf Pieper leitete 38 Jahre lang den Deutschen Sauna-Bund. Heute ist er in Rente, arbeitet aber noch ehrenamtlich als Juror bei Aufguss-Meisterschaften. Er kann mir sagen, wie das geht, richtig Saunabaden.
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