Die Zollpolitik bleibt das wichtigste Thema an der Wall Street. Neue Aussagen von US-Präsident Trump lassen die Anleger auf eine Beilegung des Handelskonflikts mit China hoffen. Vor allem Tech-Werte legen zu.
Die Hoffnung auf eine Entspannung im US-Zollkrieg mit China hat die Wall Street am Donnerstag angeschoben. Der Dow Jones gewann - gedrückt von Verlusten bei IBM und Procter&Gamble - immer noch 1,2 Prozent auf 40.093 Punkte. Der technologielastige Nasdaq rückte 2,7 Prozent auf 17.166 Zähler vor und der breit gefasste S&P 500 legte 2,0 Prozent auf 5485 Stellen zu. Damit setzt sich die Rally an der Wall Street den dritten Tag in Folge fort.
Die USA und China haben nach Angaben von Präsident Donald Trump Gespräche über eine Lösung zur Beendigung des Handelskriegs geführt. "Wir werden es vielleicht später bekannt geben", sagte Trump vor Journalisten. Es habe Besprechungen gegeben und einen Austausch mit Vertretern Chinas. "Die starke Erholung des Marktes spiegelt die wachsende Zuversicht wider, dass das Schlimmste vermieden werden kann", sagte Ulrike Hoffmann-Burchardi, Investmentexpertin bei UBS Global Wealth Management. Allerdings könne es je nach Nachrichtenlage wahrscheinlich weiter zu kurzfristigen Kursschwankungen kommen.
Früheren Medienberichten zufolge prüft die US-Regierung derzeit, ihre Zölle auf chinesische Importe zu senken, um die Spannungen mit der Regierung in Peking abzubauen. Auf Dauer seien die zuletzt sprunghaft nach oben geschossenen Zölle zwischen den beiden weltgrößten Volkswirtschaften nicht haltbar, sagte US-Finanzminister Scott Bessent. Das chinesische Handelsministerium forderte die USA am Donnerstag auf, alle neuen Zölle wieder rückgängig zu machen, wenn Washington ein ernstes Interesse an einer Lösung haben sollte.
Die anhaltende Verunsicherung in puncto Zollpolitik war am Devisenmarkt zu spüren. Der Dollar-Index nahm seinen Abwärtstrend wieder auf und gab 0,5 Prozent auf 99,2880 Punkte nach. Dass die US-Regierung inzwischen in vielen Fällen wieder zurückgerudert sei, sei nur ein schwacher Trost, da es dadurch nicht einfacher werde, vorherzusagen, wo die Reise hingehen solle, sagte Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen. Anleger fürchten, dass es aufgrund des von Trump angezettelten Handelskriegs zu einer weltweiten Rezession kommen könnte. Der Internationale Währungsfonds hat gerade seine Prognosen für das Wachstum der Weltwirtschaft deutlich gesenkt. Einen kleinen positiven Impuls lieferte am Donnerstag der überraschend deutliche Anstieg der Bestellungen langlebiger Güter in den USA im März.
Licht und Schatten bei Bilanzen
Vor allem Technologiewerte waren bei den Aktienanlegern gefragt. Eine robuste Nachfrage bescherte Texas Instruments (TI) ein Quartalsergebnis über Markterwartungen. Der Ausblick auf das laufende Vierteljahr des Spezialisten für Analog-Chips überraschte ebenfalls positiv. Die Papiere gewannen 6,6 Prozent. Beim Spielzeughersteller Hasbro sorgten digitale Spiele für einen Umsatzschub. Die Papiere des Konzerns legten 14,6 Prozent zu.
Der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble (P&G) bekommt hingegen die Auswirkungen des Zollstreits zu spüren und dampfte seine Ziele ein. Die Papiere notierten 3,7 Prozent im Minus. Auch PepsiCo senkte seine Jahresgewinnprognose, da dem Limonaden- und Snackriesen höhere Produktionskosten und gedämpfte Verbraucherausgaben zusetzen. Die Aktien verloren 4,9 Prozent. Alaska Air kassierte ebenfalls seine Finanzziele für 2025, was die Titel um knapp zehn Prozent nach unten drückte.
Aktien von IBM rutschten um 6,6 Prozent ab, nachdem der IT-Konzern einen Rückschlag im Beratungsgeschäft hinnehmen musste. 15 seiner staatlichen Verträge sollen im Rahmen eines Kostensenkungsprogramms der Trump-Regierung auf Eis gelegt werden.
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