Der Chemieriese Dow leidet unter der mauen Konjunktur. Die Werke hierzulande müssen zudem mit hohen Energiekosten kämpfen. Seit Herbst überprüft der US-Konzern deswegen drei Werke in Europa. Ihnen droht im schlimmsten Fall das Aus. Betroffen wären zwei Standorte in Ostdeutschland.
Der US-Chemiekonzern Dow schließt die Stilllegung von zwei Anlagen in Sachsen-Anhalt und Sachsen nicht mehr aus. Es handele sich dabei um Anlagen im sachsen-anhaltischen Schkopau sowie im sächsischen Böhlen, wie das Unternehmen mitteilte. Beide zählten zu den energie- und kostenintensiveren Anlagen an den verschiedenen Dow-Standorten. Zur Zahl der betroffenen Mitarbeiter macht das Unternehmen keine Angaben.
Dow habe die Mitarbeiter an den betroffenen Standorten über die laufende Überprüfung und das mögliche Ergebnis informiert. Mitarbeiter und Betriebsräte würden gemäß geltender Vorschriften und Konsultationsprozesse einbezogen, erklärte das Unternehmen. Die "Mitteldeutsche Zeitung" berichtet von 500 direkt betroffenen Beschäftigten. Hinzu kämen Zulieferer. Insgesamt beschäftigt Dow nach eigenen Angaben in der Region Halle/Leipzig 1500 Menschen.
"Dow erwägt verschiedene Optionen, von denen die wahrscheinlichsten eine temporäre Stilllegung oder eine Schließung der Anlagen sind", so das Unternehmen. Es sprach von einer anhaltend herausfordernden Nachfragesituation. Neben den beiden deutschen Anlagen steht auch ein Werk im Vereinigten Königreich im Fokus. In Deutschland arbeiten nach früheren Unternehmensangaben rund 3600 Mitarbeiter an 13 Standorten für den Konzern.
Grund seien Überkapazitäten im Markt, die durch zunehmende Importe verschärft würden, hohe Energie-, Rohstoff- und CO2-Kosten sowie zunehmende regulatorische Belastungen, hieß es. Hinzu komme die schleppende Erholung in wichtigen Abnehmerbranchen wie Bau, Automobil und Verpackung das Geschäft. Endgültige Entscheidungen seien bisher nicht gefallen. Dow hatte im Oktober 2024 die Überprüfung seiner europäischen Standorte angekündigt. Die Standortüberprüfung in Europa soll bis Mitte 2025 abgeschlossen werden. Danach werde entschieden.
Der US-Chemiekonzern hat zum Jahresbeginn wegen niedrigerer Preise sowie gestiegener Energie- und Rohstoffkosten einen Verlust verbucht. Im ersten Quartal fiel ein Fehlbetrag von 290 Millionen Dollar an, nach einem Gewinn von 538 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum, wie Dow mitteilte. Der Umsatz sank um drei Prozent auf 10,4 Milliarden Dollar.
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