Über ein Jahrhundert besteht Könitz Porzellan erfolgreich. Bis zu 300.000 hergestellte Tassen pro Monat und zehn Millionen Euro Umsatz im Jahr sprechen für sich. Doch neuerdings kriselt es beim Familienunternehmen aus Mitteldeutschland. Ein Gerichtsurteil stürzt es in die Insolvenz.
Das Traditionsunternehmen Könitz Porzellan aus dem thüringischen Landkreis Saalfeld-Rudolstadt hat Insolvenz angemeldet. Beim Amtsgericht in Gera wurde in dieser Woche das Verfahren in Eigenverwaltung eröffnet, berichtete der MDR. Laut Unternehmensangaben sorgte nicht eine klamme Kasse für die Insolvenzanmeldung. Könitz Porzellan versuche mit diesem Schritt, die Zahlung eines gerichtlich auferlegten sechsstelligen Betrags Schadenersatz zu vermeiden.
Ein Richter in Frankreich habe das Unternehmen nach dem Streit mit einem ehemaligen Geschäftspartner zu dieser Strafe verurteilt, sagte Geschäftsführer Turpin Rosenthal dem Sender. Obwohl das Familienunternehmen, das seit 116 Jahren besteht, das Urteil angefochten hatte, sei mit dem bislang nicht rechtskräftigen Urteil eine Kontenpfändung erwirkt worden. Die Porzellanproduzenten hätten Insolvenz beantragt, um den Abfluss des Geldes ins Ausland zu verhindern, sagte Rosenthal zum MDR.
Das Unternehmen gehe davon aus, den Prozess in der zweiten Instanz zu gewinnen. So lange arbeitet der Betrieb normal weiter. Die rund 100 Angestellten würden drei Monate lang Insolvenzgeld der Arbeitsagentur bekommen, welches die Firma zurückzahlen werde.
Zehn Millionen Euro Umsatz jährlich
Das Geschäftsmodell der Thüringer sei "absolut tragfähig", hieß es beim MDR. Zu Könitz Porzellan gehören auch die Marke Waechtersbach mit ihren farbigen Keramikwaren und die Wiedemannsche Druckerei. Letztere produziert die Folien, die auf Könitzer Tassen und Becher aufgetragen werden, sodass die Porzellanprodukte kostengünstig ohne Dritte hergestellt werden können.
Könitz ist dabei nicht nur ein Anbieter für klassisches Haushaltsgeschirr. Einen großen Teil des Geschäfts mache auch die Auftragsproduktion von Geschenkartikeln aus, die schließlich in Museen als Souvenirs verkauft werden. Ein Kunde sei der weltberühmte Louvre in Paris. 300.000 Tassen sollen pro Monat hergestellt werden können. Knapp zehn Millionen Euro Umsatz habe das Unternehmen Könitz Porzellan zuletzt pro Jahr eingefahren.
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