Für Elon Musk in Führungspositionen zu arbeiten, ist extrem hart. Kommt dazu noch Unmut über die politische Radikalisierung des Multimilliardärs, ist offenbar für viele Spitzenmanager bei X, Tesla & Co. das Maß voll.

Schreiend schaufelt ein Mann im Anzug glühende Kohlen vor einer Maschine in einem Büro. Diesen wenige Sekunden langen Videoclip prostete Robert Keele im August zu seinem Abschied von Elon Musks KI-Firma xAI. 16 Monate hatte er dort als Chefjustiziar gearbeitet, dann war es zu viel. Er sehe seine beiden Kleinkinder nicht genug, schrieb er auf dem - inzwischen mit xAI fusionierten Netzwerk X und postete zur Illustration, "wie es ist, Chefjurist bei xAI zu sein", den mit der unternehmenseigenen KI namens Grok erschaffenen absurden Clip.

Keeles Abgang ist einer von so vielen von Spitzenkräften aus Elon Musks Unternehmen innerhalb der vergangenen Monate, dass die "Financial Times" von einem "Exodus" spricht. Zu den bekanntesten gehören Linda Yaccarino, die im Juli nach zwei Jahren als X-Chefin kündigte, und Omead Afshar als Vertriebs- und Produktionschef für Amerika und Europa einer der mächtigsten Männer bei Tesla nach Musk selbst. Afshar verließ den E-Autobauer im Juni, kurz darauf folgte sein Stellvertreter. Weitere Abgänge betreffen unter anderem die Führung weiterer Teams bei Tesla etwa für die Entwicklung der Batterien und Antriebsstränge und auch die für den Roboter Optimus Primus und KI zuständigen Abteilungen.

Die Gründe für die Abgänge sind unterschiedlich. Ex-Chefjustiziar Keele schrieb zum Abschied, er sei trotz der hohen Belastung dankbar für die Zeit bei xAI. Andere Top-Mitarbeiter wendeten sich dagegen offenkundig im Streit von Elon Musk ab. Sowohl die "Financial Times" als auch andere US-Medien wie das "Wall Street Journal" berichten, dass neben dem extrem hohen Druck und dem Anspruch, jeden Tag der Woche rund um die Uhr verfügbar zu sein, auch Musks zunehmende politische Radikalisierung und sein autoritärer Führungsstil gerade Topleute vergraulten.

Mitarbeiter berichteten, dass sie sich vor ihren Familien für Musks umstrittene Ansichten und Äußerungen rechtfertigen müssten. Politische Kontroversen seien immer präsent bei Tesla, zitiert die "Financial Times" einen langjährigen Mitarbeiter. "Wer zum Teufel will sich das antun?"

Musks harscher Umgang mit seinen Mitarbeitern sorgt schon seit vielen Jahren für Kontroversen, die Fluktuation in manchen Teilen seiner Unternehmen ist schon lange hoch. Den Berichten zufolge nahm die Zahl hochkarätiger Abgänge jedoch noch einmal deutlich zu, nachdem Musk seine umstrittene Arbeit als "Effizienz"-Beauftragter für US-Präsident Donald Trump beendete und wieder mehr Zeit Tesla und seinen anderen Unternehmen widmet. Dadurch sollen sich unter anderem Ex-X-Ceo Yaccarino und Tesla-Manager Afshar in den Hintergrund gedrückt gefühlt haben.

Zur Unzufriedenheit und den harten Arbeitsbedingungen bei Musk kommt, dass die Konkurrenz händeringend auf der Suche nach hochqualifizierten Kräften ist. So wechselte einer der Tesla-Manager zum Robotaxi-Rivalen Waymo. Mehrere KI-Spezialisten gingen sowohl von Tesla, als auch von xAI zu den Firmen von Musks Erzrivalen Mark Zuckerberg und Sam Altman, Meta und OpenAI.

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