10.000 Bio-Landwirte in Europa vermarkten ihre Produkte über die beiden Plattformen CrowdFarming und La Ruche Qui Dit Oui!. Zusammen erreichen sie eineinhalb Millionen Kunden - zu einem großen Teil in Deutschland. Ihr Zusammenschluss solll nun den Direkthandel weiter ankurbeln - und Landwirte retten.

Die zwei nach eigenen Angaben größten europäischen Plattformen für den Direktverkauf von Bio-Produkten bündeln ihre Kräfte. Das spanische Startup CrowdFarming übernimmt die französische Firma La Ruche Qui Dit Oui!, die in Deutschland unter dem Namen Marktschwärmer bekannt ist. Das teilten beide Unternehmen in Madrid mit. Gemeinsam biete man über 10.000 Landwirten Zugang zu rund 1,5 Millionen Bestandskunden.

Zwei Drittel der mehr als 625.000 bei CrowdFarming registrierten Kunden sitzen nach Firmenangaben in Deutschland, etwa zehn Prozent in Österreich und der Schweiz. Auch La Ruche Qui Dit Oui! hat via Marktschwärmer eine starke Präsenz im deutschsprachigen Raum. Durch die Fusion sollen diese Kunden Zugang zu einer größeren Vielfalt an lokalen Produkten erhalten, mit mehr Transparenz bezüglich Rückverfolgbarkeit, Frische und fairem Handel.

Der Zusammenschluss soll in erster Linie den Biohandel stärken, aber auch dem anhaltenden "Höfesterben" entgegenwirken. Die Zahl der Agrarbetriebe, vor allem der kleineren Familienbetriebe geht in ganz Deutschland, aber auch anderen Ländern Europas seit Jahrzehnten drastisch zurück, weil sie der Konkurrenz der großen Supermärkte nicht gewachsen sind.

CrowdFarming-Chef Gonzalo Úrculo, selbst Hofbesitzer in Valencia im Osten Spaniens, träumt groß. Er ist davon überzeugt, dass man bei der angestrebten Umgestaltung der Lebensmittelversorgungskette in den nächsten Jahren einige Erfolge erzielen werde. "Wir Landwirte brauchen dazu aber einen starken Direktvertriebskanal, um eine echte Alternative zum Supermarktverkauf zu haben." Der Direktverkauf ermögliche es Landwirten, höhere Margen zu erzielen, sagte CrowdFarming-Mitgründerin Juliette Simonin. Man fördere ebenfalls die regenerative Landwirtschaft.

Am Hauptsitz von CrowdFarming in Madrid räumt man ein, dass der Direktverkauf gerade von in Europa angebauten Bio-Produkten noch eine Nische sei. Der Sektor wachse aber stark. Das spüre man besonders bei den deutschen Kunden. Dieses Jahr werde man einen Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro erzielen.

Philippe Crozet, Chef von Marktschwärmer, sprach von einem bedeutenden Schritt. Gemeinsam mit CrowdFarming werde man mehr Menschen erreichen und mehr Landwirtinnen und Landwirte unterstützen - "für eine ethischere und gleichzeitig erschwingliche Ernährung für die ganze Gesellschaft".

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