Carl-Clemens Veltins, 63, trägt seinen Namen mit Stolz, dennoch hadert er damit. Dem „Spiegel“ sagte der Brauerei-Spross: „Es ist nicht leicht, ein Veltins zu sein, wenn du nicht mit dem entsprechenden Budget ausgestattet bist. Wenn du dich irgendwo beteiligst, erwarten alle, dass du mit der großen Schippe Geld kommst. Und wenn eine GmbH pleitegeht, kommen die Gläubiger als Erstes zu dem, der Veltins heißt. An manchen Tagen würde ich lieber Meier heißen.“

Im Juni scheiterte Veltins vor dem Landgericht Arnsberg damit, einen Anteil am Millionenerbe einzuklagen. Nach dem Tod seiner Mutter 1994 war er leer ausgegangen, anders als seine beiden Schwestern. In den Achtzigerjahren hatte die Mutter ihm bereits mindestens fünf Millionen Mark zukommen lassen, von dem Geld blieb am Ende nichts übrig. 2005 wurde er zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, er hatte mit Kokain gehandelt und gegen das Waffengesetz verstoßen.

Zuletzt lebte Carl-Clemens Veltins laut eigener Aussage von Bürgergeld. Das jedoch, so Veltins im Interview, habe er „letzten Monat abgemeldet“. Seine Perspektive beschreibt er wie folgt: „Freunde unterstützen mich jetzt. Wer sein Lebtag Gutes tut, dem widerfährt auch Gutes. Ich bin 63. Wenn das hier vorbei ist, wohne ich wieder auf Teneriffa und halte meinen Wanst in die Sonne.“ Laut des Interviews sei er nach der Niederlage vor Gericht im Juni auf dem Weg in die nächste Instanz.

Trotz allem glaubt er, besser dran zu sein als seine älteste Schwester Susanne. Sie ist die Alleininhaberin der Veltins-Brauerei, das Unternehmen erwirtschaftete 2024 ein Rekordergebnis von 459 Millionen Euro. Im „Spiegel“ sagt er über sie: „Dafür musste sie ihr Leben lang in dem Kaff Meschede hocken, wo die Firma ihren Sitz hat. Ich weiß nicht, ob meine Schwester glücklicher ist als ich. Seit dem Jahreswechsel ist sie im Ruhestand, jetzt kann sie Kissen für ihre Verwandtschaft besticken. Meins wär das nicht.“

„Verkorkst“ will Veltins sein Leben nicht nennen. Über die besagten fünf Millionen Euro, die er in den Achtzigerjahren verjubelt hatte, sagte er: „Ich habe in Firmen investiert, zig Millionen verdient und alles ausgegeben. Ich bin Rennen gefahren mit meinem 911er-Porsche, habe viel gefeiert und hatte immer wunderschöne Frauen. Ich habe zehn Jahre lang super gelebt.“ An anderer Stelle des Gesprächs betonte er: „Ich halte mich für einen relativ normalen Menschen“.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke