Eigentlich wollten Bund und Bahn bis 2031 mehr als 40 stark genutzte Strecken sanieren. Jetzt wird es deutlich länger dauern. Die letzte Strecke, Flensburg-Hamburg, soll nun erst 2036 modernisiert werden.
Die Generalsanierung viel befahrener, aber überalterter Bahnstrecken wird sich noch deutlich länger hinziehen als ursprünglich geplant. Die Bahn hat sich nun mit dem Bund auf einen neuen Zeitplan und die Reihenfolge der geplanten 42 Korridore im sogenannten Hochleistungsnetz geeinigt, wie der Konzern mitteilte. Demnach wird die letzte Sanierung der Strecke Flensburg-Hamburg erst 2036 durchgeführt.
"Im kommenden Jahr werden planmäßig die Generalsanierungen der Korridore Hagen-Wuppertal-Köln, Nürnberg-Regensburg, Obertraubling-Passau, Troisdorf-Unkel/Unkel-Wiesbaden durchgeführt", teilte die Bahn mit. "Für das Jahr 2027 ist die gebündelte Erneuerung und Modernisierung der Korridore Rosenheim-Salzburg, Lehrte-Berlin, Bremerhaven-Bremen und Fulda-Hanau vorgesehen."
Strecken für rund sechs Monate voll gesperrt
Ursprünglich wollten Bahn und Bund die Korridore bis zum Jahr 2031 sanieren. Es geht um stark belastete und aufgrund ihres schlechten Zustands besonders störanfällige Trassen im bundesweiten Fernverkehr. Start der sogenannten Generalsanierungen war im vergangenen Jahr auf der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Derzeit laufen die Modernisierungsarbeiten zwischen Hamburg und Berlin sowie zwischen Emmerich und Oberhausen in Nordrhein-Westfalen.
Für die Bauarbeiten werden die Strecken für rund ein halbes Jahr voll gesperrt und die Züge umgeleitet. Dafür sollen die Abschnitte im Anschluss für mindestens fünf Jahre baufrei bleiben. Ursprünglich waren bis zu neun Sanierungen pro Jahr geplant. Insbesondere bei den Wettbewerbern im Güterverkehr stieß der Plan auf Ablehnung, weil Güterzüge während der Sperrungen oft deutlich weitere Umwege in Kauf nehmen müssen als Personenzüge. Im Juli hatte die Bahn deshalb das neue Konzept mit der Branche abgestimmt.
Jahr | Geplante Generalsanierungen |
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2028 |
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2029 |
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2030 |
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2031 |
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2032 |
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2033 |
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2034 |
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2035 |
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2036 |
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Wettbewerber sehen noch Nachholbedarf
"Die neue Reihung der Generalsanierung ist ein richtiger Schritt, aber kein Befreiungsschlag", teilte der Vizepräsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Joachim Berends, mit. "Solange Umleiterstrecken unzureichend vorbereitet und Sperrkonzepte nach Schema F durchgezogen werden, wird das Netz systematisch überfordert."
Der Wettbewerberverband Mofair lobte die nun geschaffene Planungssicherheit für die Verkehrsunternehmen auf der Schiene. Gleichwohl seien wesentliche Fragen im Zusammenhang mit der Generalsanierung noch unklar. "Solange diese nicht beantwortet sind, ist eine abschließende Bewertung der vorgestellten Reihung nicht möglich."
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