Porsche drückt bei der konzerneigenen Elektromobilität auf die Bremse. Verbrenner sind stärker gefragt, US-Zölle fressen Marge. Nun will der Sportwagenbauer die Batterie-Tochter weitgehend abwickeln.
Der Sportwagenbauer Porsche verzichtet auf den Ausbau der eigenen Batteriezellfertigung, was zu Entlassungen bei der Batterie-Tochter Cellforce führt. "Eine eigene Fertigung von Batteriezellen verfolgt Porsche aus Volumengründen und fehlenden Skaleneffekten nicht weiter", erklärte Porsche-Chef Blume die Entscheidung. Cellforce soll sich künftig auf die Forschung und Entwicklung fokussieren.
Entwicklungschef Michael Steiner sagte, ursprünglich sei die Fabrik in Kirchentellinsfurt in Baden-Württemberg als "Anlauffabrik" mit einem Produktionsvolumen von etwa einer Gigawattstunde im Jahr geplant gewesen. Später sei eine Skalierung an einem zweiten Standort geplant. "Leider hat sich der Markt für elektrische Fahrzeuge weltweit nicht so entwickelt wie ursprünglich angenommen", erklärte Steiner.
Porsche verspricht, der verbundene Personalabbau bei Cellforce werde sozialverträglich begleitet. Nach dpa-Informationen sind ungefähr 200 der rund 280 Beschäftigten betroffen. Die genaue Zahl der Entlassungen bestätigt Porsche bisher nicht.
Vorstand: Geschäftsmodell ist nicht wirtschaftlich
"Die Rahmenbedingungen haben sich grundlegend verändert, und wir müssen darauf reagieren," rechtfertigt Entwicklungschef Steiner die Entscheidung. Man bedauere diesen Schritt, aber am Ende habe der Konzern feststellen müssen, dass das geplante Geschäftsmodell wirtschaftlich nicht tragfähig sei.
Nach Konzernangaben lag die Elektrifizierungsquote in Europa im ersten Halbjahr 2025 bei rund 57 Prozent. Vor allem in China brach der Absatz bei Porsche zuletzt massiv ein. Auch in den USA läuft das Geschäft mit Elektroautos schlechter als erwartet. Zusätzlich erschweren die höheren Zölle von US-Präsident Trump das Automobil-Geschäft.
IG Metall kritisierte den Schritt und forderte einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen. Der Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Reutlingen-Tübingen, Kai Lamparter, schrieb in einem Brief an das Porsche-Spitzenmanagement, die vorzeitige und übereilte Entlassung der Mitarbeiter sei der falsche Weg. Stattdessen müssten Lösungen gesucht werden, welche die Zukunft des Standortes ermöglichten, die sich alle Beteiligten erwartet hätten.
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